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Hoffnung und Nöte im naturnahen Badegewässerbau

„Es wird Zeit, die Bescheidenheit im Gartenbau abzulegen“

Totgesagte leben länger sagt ein altes Sprichwort. Und nach den fetten Corona-Jahren kommen die mageren - Dank Krisen, Krisen und Krisen. Während die Wirtschaftsnews nichts Gutes verheißen, war beim Internationalen Schwimmteichkongress die Aufbruchsstimmung regelrecht greifbar; ein Statement von VÖSN-Obmann Franz Kubacek.

von Red/Franz Kubacek erschienen am 27.10.2025
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Franz Breidel-Kubacek
Franz Breidel-Kubacek © Franz Breidel-Kubacek

„Traumhaftes Wetter und ebensolche Schwimmteich- und Naturpoolanlagen beflügelte zum Aufwärmen die Stimmung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweitägigen Rundfahrt im Rahmen des 13. Internationalen Schwimmteichkongresses. In Vorträgen und Seminaren wird ja gerne über die Qualität der Anlagen von Mitgliedern im österreichischen Verband berichtet. Schöne Bilder gibt es viele und ebenso gute Computerprogramme für die Schönung von nicht so tollen Beispielen. So richtig geglaubt wurden die Erzählungen auf internationaler Bühne aber doch nicht so recht. Da war die Sternfahrt eine wichtige Maßnahme. Denn diese Anlagen in Natura zu sehen, war offenbar für viele ein Aha-Erlebnis und machte Lust auf´s Nachmachen.

100 Interessierte hatten sich zur Sternfahrt im Schaugarten der Firma Hydrobalance in Wien versammelt.
100 Interessierte hatten sich zur Sternfahrt im Schaugarten der Firma Hydrobalance in Wien versammelt. © VÖSN

Beim Come-together in der Ausstellung der Sponsoren war viel los und es fand ein reger Austausch zwischen den Teichbauern und den Anbietern, aber auch zwischen Kolleginnen und Kollegen statt.

Bei der Eröffnung der Konferenz am dritten Tag wurde die Bedeutung des Erfahrungsaustauschs und der Sicherung der Qualität hervorgehoben. Nicht der erfolgreiche Teichbauer von nebenan, der zufriedene Kunden hinterlässt, ist Konkurrent. Anbieter, die schlechte Anlagen bauen, ohne Know-how das Blaue vom Himmel versprechen und die verzweifelten Kunden zurücklassen sind die, die die Branche gefährden und das Marktwachstum begrenzen.

Vor allem die Präsentationen der hygienischen Untersuchung eines öffentlichen Bädlis in der Schweiz ließen die Stimmung weiter steigen. Das Gefühl entstand, jetzt die beste Qualität liefern zu wollen, die es gibt. So wurden auch zahlreiche Exemplare des einzigen Fachbuchs am Markt, die „Technischen Richtlinien für Schwimmteiche und Naturpools“, in deutscher und englischer Sprache erworben.

Alles in Allem also Aufbruchstimmung und positive Aspekte rundherum. Trotzdem mischte sich in viele Gespräche aber ein Wermutstropfen. Europaweit wird es immer schwieriger, motiviertes und geeignetes Personal zu finden. Der Fachkräftemangel macht offensichtlich speziell im GaLaBau immer größere Probleme dabei, Aufträge zeitnah abzuarbeiten und in hoher Qualität fertigzustellen. Lehrlingsoffensiven, neue Berufsbezeichnungen wie „Klimagärtner“ und Aktionen wie „Lehre mit Abitur“ sind zu wenig Anreiz für junge Menschen, sich für den Beruf der Landschaftsgärtner/in zu entscheiden.

Größter Hemmschuh bleibt wohl die geringe Verdienstmöglichkeit im Vergleich zu anderen Branchen. Es wird Zeit, die Bescheidenheit im Bereich Gartenbau abzulegen und den hohen fachlichen und oft auch künstlerischen Wert selbst anzuerkennen und entsprechend zu verkaufen. Der größte und schönste Vorteil dieses Berufes bleibt dabei viel zu sehr im Hintergrund: wir können täglich sehen, was wir geschaffen und wie wir einen Garten, einen Park und das Leben der Menschen darin verändert haben.“

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