
„Vor 2026 haben fast alle Respekt!“
Thomas Gerber betreibt ein GaLaBau-Unternehmen in Extertal an der Grenze zu Niedersachsen und war lange für den Verband unterwegs. Für campos regional hat er sich auch bei Kollegen umgehört und meint: „Viele Betriebe werden ein gutes Jahr 2025 schreiben, aber vor 2026 haben fast alle recht großen Respekt!“
von Thomas Gerber erschienen am 10.12.2025„Aus unserer Sicht ist die Situation leider nicht so rosig, wie uns der Bundesverband erzählt. Schwankungen habe ich in 45 Jahren immer erlebt und ich glaube weiter daran: Unsere Branche ist einfach die Richtige!
Was die Lage anbetrifft, so möchte ich das mal im Hinblick auf fünf Bereiche bewerten:
- Kleinaufträge bis 5.000 Euro im GaLaBau: Hier ist die einheitliche Meinung, dass genug Aufträge da sind und die Situation auch so bleiben wird. Allerdings drängen immer mehr „nicht Fachbetriebe“ in diesen Markt und die Verdrängung der GaLaBau-Fachbetriebe nimmt dort weiter zu.
- Private Aufträge bis max. 75.000 Euro: In diesem Hauptaufgabengebiet unserer GaLaBau -achbetriebe ist sehr starke Käuferzurückhaltung zu spüren. Die Privatleute halten das Geld zurück, wenn es ihrer Meinung nach nicht unbedingt sein muss. In diesem Bereich können wir fast von 30 bis 40% Rückgang sprechen.
- Private Aufträge über 100.000 Euro: In diesem Segment gibt es fast keine Unterschiede zu den vorrangegangenen Jahren. Vielleicht kann man hier von bedingter Käuferzurückhaltung sprechen, aber das Geld ist bei dieser Käuferschicht vorhanden.
- Gewerbe- und Wohnungsbau: deutliche Zurückhaltung der Auftraggeber. Ihre Betriebe sind ihnen natürlicherweise derzeit wichtiger als ihre Außenanlagen. Es gibt Ausnahmen, aber hier ist allgemein ein Rückgang zu verzeichnen.
- Öffentliche Auftraggeber: grundsätzlich ist genug Arbeit für den GaLaBau vorhanden, der AG schafft es allerdings teilweise nicht, die Ausschreibungen rechtzeitig fertig zu stellen. Hier wäre der versprochene Bürokratieabbau dringend nötig. Die Preise sind leider bei öffentlichen Ausschreibungen im Sinkflug, weil in der Branche die Angst da ist, ohne Arbeit dazustehen.
Ich kann trotzdem nur sagen: Nicht den Kopf in den Sand stecken und erstmal abwarten. Die Regierung sollte nun mal die Taten folgen lassen, die sie uns versprochen hat.“



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