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Armin Knauer in Pleinfeld

Offenheit zahlt sich aus

Als Armin Knauer auf dem elterlichen Hof einen GaLaBau-Betrieb eröffnete, lag sein Heimatort noch in einem strukturschwachen Gebiet. In den letzten 25 Jahren ist der Markt dem Unternehmer bis vor die Haustür gewachsen. Heute freut er sich über ein breites Kundenspektrum und einen guten Ruf als Dienstleister und Arbeitgeber.

von Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU erschienen am 17.03.2025
Armin Knauer © Tjards Wendebourg
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Es ist schön im fränkischen Seenland. So schön, dass viele Städter ihren Wohnsitz gleich ins ländliche Mittelfranken verlegen. Denn für viele Nürnberger gilt: Aus dem gut angebundenen Seenland dauert die Fahrt – mit Zug oder Auto - auch nicht länger zum Arbeitsplatz, als wenn man einmal quer durch die Stadt fahren muss. Weshalb dann also nicht direkt auf das viel preiswertere (und schönere) Land ziehen.

Der ehemals strukturschwache Süden der Frankenmetropole ist so zur Boomregion geworden und Armin Knauer, der Landwirtssohn, saß plötzlich mitten im Markt der Möglichkeiten.

Typische Entwicklung: vom Bauernhof in die Dienstleistung

Knauer hat zwei Ausbildungen in der Tasche – eine landwirtschaftliche und die gärtnerische. Doch es war kein langer Überlegungsprozess: „Ich bin nicht so der Tiermensch“, sagt der 56-jährige schmunzelnd, weswegen die landwirtschaftliche Karriere für ihn nicht in Frage kam. Der 20ha-Hof im Ortsteil Mischelbach, das zeichnete sich da schon deutlich ab, war außerdem zu klein, um dauerhaft rentabel zu bleiben. Sein Plan war, angestellt im GaLaBau arbeiten und im Nebenerwerb den Hof bewirtschaften. Doch der Plan hielt nicht lange. Als Armin  Knauer feststellte, dass das mit ihm und seinem damaligen  Chef nicht lange gut gehen würde, wagte der dann doch den Sprung in die Selbstständigkeit – mit viel Platz im Eigentum in der Hinterhand. Das war 2000. Da war Knauer nach dem Besuch der Schule in Veitshöchheim schon Landschaftsgärtnermeister und Techniker. Fünf Jahre später war der landwirtschaftliche Betrieb Geschichte, das Land verpachtet.

Früh den Grundstein für Komplexität gelegt

Der Betrieb war noch keine drei Jahre alt, als Knauer einen klugen Schachzug wagte. Er stellte eine Planerin ein und hatte damit den Grundstein für ein komplexeres Angebot gelegt. Denn durch den Kompetenzzukauf konnte sich der Jungunternehmer auch an schwierigere Sachen heranwagen und bekam so gleich bei einigen spannenden Projekten den Fuß in die Tür. Es ist wahrscheinlich zu einfach, dem gesamten aktuellen Erfolg mit diesem ersten Schachzug erklären zu wollen. Aber was auffällig ist: Die Aufträge werden heute noch immer größer und komplexer. Das hat natürlich auch etwas mit einer anderen Entwicklung in der Region zu tun: Mittlerweile haben im direkten Einzugsbereich von Pleinfeld drei Kliniken ihren Sitz: in Gunzenhausen-Weissenburg, in Treuchtlingen und in Roth. Und mit den Kliniken ist gut bezahltes medizinisches Personal in die Region gekommen; wenig krisenanfällig und offen für attraktive Gartenanlagen. „Machst Du einen Garten für einen Arzt gut, wirst Du rumgereicht“, lacht Knauer. Nicht ganz so unabhängig von der Konjunktur, aber dafür auch gut dotiert sind die Manager der Automobilmarke Audi. Auch deren leitende Angestellte wissen, wo es schön ist. Das Seenland und das angrenzende Altmühltal sind dort beliebte Wohnorte mit kurzem Weg nach Ingolstadt. „Wir haben wirklich viele Kunden, die Geld haben“, freut sich der Unternehmer; eine Entwicklung, die weniger mit Zufall, als mit Weiterempfehlung zu tun hat. Dabei muss Knauer gar nicht weit fahren. „Es sind oft kaum mehr als 20, 25km, die wir zu unseren Kunden zurücklegen müssen“, sagt er. „Nach Nürnberg rein fahren wir nicht oft.“

„Machst Du einen Garten für einen Arzt gut, wirst Du rumgereicht.“ Armin Knauer

Ein Blick für die Chancen

„Als ich angefangen habe, war ein Garten mit 20, 30K ein cooler Auftrag. Wir haben zur Zeit Gärten von 200, 300, 400k. Das ist verrückt“, meint Knauer. Und während sich die Pool-Kunden in der Coronazeit verausgabt haben und der Markt eigentlich rückläufig ist, bearbeitet der Unternehmer im Moment ein Projekt nach dem anderen mit Pool – „immer größer und immer abgedrehter“, wie er beobachtet. Über Teichmeister und Pool for Nature ist Knauer mittlerweile bei Biotop  und Bio Design gelandet. Der Erfolg erstaunt den Unternehmer manchmal selber noch. Dieses Jahr feiert das Unternehmen das 25 jährige Bestehen. Das ist ein schöner Anlass darauf zu schauen, weshalb sich die Dinge so gut entwickelt haben. Denn wie gesagt – das wenigste davon dürfte dem Zufall entsprungen sein; eher, der Offenheit, Chancen zu sehen und zu nutzen und der Fähigkeiten, den Kunden Vertrauen zu vermitteln, ein zuverlässiger Partner zu sein und dabei bodenständig zu bleiben. Knauer hat anfangs die Gelegenheit genutzt. Mit zwei Fertighausanbietern aus der Region (Luxhaus und Köhnlein Massivhaus) zu wachsen. Auch deren Kunden galt er als zuverlässiger Partner. „Wir haben auch zwei Architekten und ein paar Gewerbekunden, die mit uns ständig arbeiten“, erzählt der Mittelfranke. „Die bauen dauernd was im Werk um und dann kommt wieder eine Außenanlage. Ohne Gegenangebot“, schmunzelt Knauer und sagt dann noch etwas Entscheidendes: „Wenn Du vernünftig mit denen umgehst, pünktlich bist und gewisse Sachen einhältst, musst Du Dich eigentlich gar nicht so abrackern, das läuft einfach so.“ Damit ist die Philosophie umrissen: Knauers Kunden, wissen, dass sie gut aufgehoben sind und setzen voraus, dass sie die Leistung, im versprochenen Zeitraum mit einem kompetenten Team zu einem fairen Preis bekommen. So einfach ist Tennis.

Ein Fan des Netzwerkens

Und noch ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor lässt sich aus Knauers Lebensgeschichte herausdestillieren: Der Mittelfranke hat immer auf Netzwerke gesetzt, auf Win-win-Situation, auf Erfahrungsaustausch. Ob das ganz am Anfang BNI war, oder später GaLaNet (seit 2015) oder heute die Arbeit im  Präsidium des Verbandes – immer geht es ihm darum, offen miteinander umzugehen und dabei einander zu helfen. Das hat zu vielen stabilen Beziehungen geführt – nicht nur zu Kunden, sondern auch unter Kollegen. „Wir haben vieles ausprobiert, die letzten 25 Jahre“, schaut Knauer zurück: „Das hat uns, glaube ich, am meisten weitergebracht:“ Für Knauer ist selbstverständlich, dass er sich mit Kolleginnen und Kollegen austauscht. „Als ich mit Hauf und Köpsel den Regionalvorsitz hatte, ist die Gruppe gewachsen“, erzählt der Unternehmer. Es gibt eine Biergartengruppe für die jüngeren und kleineren Betriebe. Man schaut sich die Betriebe der anderen an, tauscht sich untereinander aus. „Letzten September waren wir zum Beispiel beim Biedenbacher in Kammerstein.“ Wenn Knauer mal eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zu viel hat, wird sie an einen anderen Betrieb weitergereicht. Und manchmal profitiert Knauer auch andersherum: Wenn einem Kollegen ein Auftrag zu groß oder zum komplex ist, empfiehlt er den Mitbewerber aus Mischelbach. Rund um Roth haben die Landschaftsgärtner eine eigene WhatsApp-Gruppe, um Rollrasenlieferungen zu harmonisieren. „Das ist das Tolle an der ehrenamtlichen Arbeit: Man sammelt so viele Erfahrungen. Wir kochen alle nur mit Wasser“, sagt Knauer.

„Inzwischen ist die Freizeitgestaltung bei vielen wichtiger als der Job.“ Armin Knauer

Junges Team

Auch wenn der Unternehmer und sein Bauleiter Andreas Lang den Altersschnitt etwas nach oben treiben – Knauers Team ist jung. Manchmal sind es bis zu 9 Azubis gleichzeitig, die im Unternehmen lernen und da bleibt natürlich der eine oder andere. Viele kommen noch so richtig vom Land, bringen oft noch landwirtschaftliche Sozialisation mit. „Das kommt bei den Kunden unheimlich gut an“, hat Knauer festgestellt. „Die sind alle nett, die sagen ‚Guten Morgen‘, die sind ganz anders, wie ich sie sonst kenne“, zitiert der Unternehmer eine Kundin. „Da sage ich dann: ‚Die kommen vom Dorf. Die sagen auch ‚Danke‘, wenn sie etwas bekommen“, pointiert Knauer, der sich auch bei der Ausbildung einen guten Ruf erarbeitet hat. „Jeder, der hier im Umkreis von 30km lernen will, kommt zu mir“, freut sich der Unternehmer. Die Mitbewerber mit einer vergleichbaren Struktur, etwa Zäh, Jung, Bedenbacher oder Weißmüller sind jeweils ein gutes Stück weit weg und die anderen Betriebe in der Region hätten in der Regel maximal eine Ausbildungsstelle. Und das sei für die jungen Leute ausschlaggebend: „Wenn ein Azubi sieht, dass bei einer Firma schon mehrere Azubis sind, dann geht der lieber dahin“, hat der Unternehmer beobachtet. Auf die 31 Mitarbeitenden kommen acht Leute mit Ausbilderschein. „Wir haben eine kleine Übungshalle und machen Zusatzschulungen. Alle 14 Tage und vor der Prüfung wird zweimal die Woche geübt“, erzählt Knauer. Die Ausbildung hilft auch die Fluktuation auszugleichen – denn die gibt es trotzdem: „Wir hatten Verluste durch Rente, Krankheit und öffentlichen Dienst“, meint Knauer. In den Stadtverwaltungen der Region gibt es überall Knauer-Leute. Deswegen gebe es auch nur kleines Personalwachstum. „Aber 2024 war ein starkes Jahr. Von den vier, die ausgelernt haben, geht einer studieren und drei haben wir übernommen.“ Dass das Thema Mitarbeitende trotz der guten Zahlen kein Selbstläufer ist – Knauer macht keinen Hehl daraus. „Ich kann ja alles“, lacht er, „aber die Mitarbeiter bei Laune zu halten ist gerade das härteste Brot.“ Alleine die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle und die Sonderwünsche beim Urlaub unter einen Hut zu bringen, entwickle sich zur Herkulesaufgabe.

„Die jetzt am Markt bestehen und eine gute Struktur haben, müssen sich – glaube ich – keine Sorgen machen.“ Armin Knauer

Die Nachfolge vorbereitet

Trotzdem hat Knauer letztlich auch mit seinen Leuten Glück – oder vielleicht auch ein glückliches Händchen, sie bei Laune zu halten. Denn irgendwie lösen sich Probleme immer wieder. So fanden sich plötzlich ein paar Gesellen, die Lust auf das Thema Pflege hatten und die Frauenquote ist jüngst auch gestiegen. „Frauen lockern das Ganze ja doch a weng auf.“, schmunzelt er. Sohn Christoph  hat seine Freundin Selina mit ins Unternehmen gebracht. Die kümmert sich jetzt um die Pflege. „Ich habe so viele Pflegeanfragen, ich könnte das  ausweiten“, meint Knauer. Aber es mangele an den Leuten. „Wir haben Wohnanlagen, die anfragen und Hotels zum Beispiel“, verrät der Unternehmer. Jetzt habe man erstmal zwei Kolonnen dafür aufgestellt. Sein Sohn soll jetzt noch ein bisschen mit Bauleiter Lang mitlaufen. Er hat vor der Technikerschule bei zwei  größeren Betrieben (Köpsel in Fürth, Bullinger in Donauwörth) gearbeitet und vorher in einem kleineren Kollegen-Unternehmen (Reif in Roth) Ausbildung gemacht. Jetzt will ihn der Senior unter anderem durch die Treffen mit den GaLaNet-Partnern an die Unternehmerrolle heranführen. Auch da gibt es Coachings für Nachfolger und viel Erfahrung damit unter den Partnern. Seit einem Jahr sind die beiden bei Reitmayer in Augsburg, um langsam die Unternehmensübergabe vorzubereiten. „Er kommt so Schritt für Schritt rein und ich versuche mich, Schritt für Schritt zurückzunehmen und vielleicht auch das zu machen, was ich gut kann – Aufträge reinholen, akquirieren“, schmunzelt Knauer. „Im Moment tickt er noch auf Weltherrschaft“, fügt der Unternehmer lachend an. Und Platz zum Wachsen sei ja auch noch da – über die 3.500n² Betriebshof hinaus gibt es noch einen Lagerplatz mit 900 m2 und 5.000m² – und noch 6ha im Sinn, wenn es mal ganz große Idee gebe. Fünf Jahre hat sein Bauleiter noch bis zum Ruhestand. Das ist auch für Knauer der grobe Fahrplan. „Wir haben mal gesagt, wir gehen zusammen in Rente“, sagt er grinsend. Letztes Jahr hat er ein bisschen Geld entnommen, um selbst nochmal für‘s Altenteil eine Immobilie zu erwerben. Ein bisschen ruhiger, gibt Knauer zu, dürfe es schon werden. „Vielleicht liegt es am Alter, dass ich nicht mehr so belastbar bin, aber ich habe schon das Gefühl, dass die Schraube jedes Jahr ein bisschen angezogen wird“. Eine Beobachtung, mit der Knauer wohl kaum alleine ist. Denn in seiner unmittelbaren Umgebung hat in letzter Zeit der ein oder andere Unternehmer aufgehört. „Viele, die aufgehört haben, sagen: ‚Wir hatten einfach keinen Bock mehr auf Mitarbeiter und Kunden“, fasst es der Mittelfranke zusammen. Für die Saison ist derweilen erstmal Volllast angesagt – die Liste spannender Projekte ist lang. „Dadurch, sind viele Kolonnen gleich für Monate ausgelastet“

Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU

#WirImGaLaBau

Mit sehr einfachen Regeln hat Landwirtsohn Armin Knauer seinen Erfolg als GaLaBau-Unternehmer aufgebaut: Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Qualität. Mit diesem Kanon hat er viele Kunden gewonnen und ist immer wieder weiterempfohlen worden – von Privatleuten (besonders Ärzten) und Unternehmern. Ein weiterer Erfolgsparameter ist das frühe Erkennen der Planungskompetenz als Schlüssel zu komplexen Bauvorhaben. So kam er füh zu großen Projekten – die seitdem kräftig gewachsen sind.

 

Kontakte

 

Betriebsdaten

Knauer GmbH (Zahlen von 2023)

  • Firmengründung: 2/2000
  • Gesellschaftsform: GmbH
  • Geschäftsführer: Armin Knauer
  • Umsatz: 2.588.488 € netto (2023)
  • Gewinn: 287.500 €
  • Materialkostenanteil: 31,60 €
  • Betriebsmittellohn: 24,03 €
  • Kalkulator. Stundenlohn: 31,17 €
  • Durchschnittl. Verrechnungssatz: 53 €
  • Mitarbeiter: 28, davon 5 Techniker, 3 Meister, 8 Gesellen, 3 Fachfremde, 5 Auszubildende, 1 Ungelernter
  • Mitarbeiter Büro: 3
  • Bauleiter: 3
  • Baustellenleiter: 6
  • Kolonnen: 6
  • Maschinenpark: 4 Pkw, 9 Lkw (3,5 bis 26 t), 6 Bagger/Minibagger, 7 Radlader
  • Auftraggeberstruktur: Privat (50%), Gewerbe (30%), Wohnungswirtschaft (10%), öffentliche Hand/Submissionswesen (inkl. Pflege) (10%)
  • Umsatz nach einzelnen Leistungsbereichen: Hausgarten (50%), Gewerbebegrünung (5%), klassischer Landschaftsbau (20%), Grünflächenpflege (20%), Schwimmteichbau (5%)
  • Mitgliedschaften: VGL, Galanet, Biotop, Roots and Leaves
  • EDV-Lösungen: Dataflor, Business, Greenexpert, Lexware, Grünstudio

Kontakt
©

Knauer GmbH Garten- und Landschaftsbau Weingartner Straße 7, D-91785 Pleinfeld Telefon: 09144 926894info@knauer-galabau.dewww.knauer-galabau.de

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