Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Klute Gärtner von Eden in Sundern

Erfolg mit Empathie und Reflektion

Friedrich und Monika Klute haben ein Unternehmen übernommen, dessen DNS eine perfekte Mischung aus den Stärken des Gründers und seiner Frau darstellt. Denn Reimund Klute und Margarete Hoberg-Klute hatten Energie, Technik und Design elegant miteinander in Einklang gebracht. Das nun agierende Unternehmerpaar entwickelt dieses Konzept zeitgemäß und haben hat dabei auch schon Krisen gemeistert.

von Tjards Wendebourg, Redaktion DEGA GALABAU erschienen am 12.08.2025
Monika und Friedrich Klute © Klute Gärtner von Eden, Sundern
Artikel teilen:

Es ist Herbst im Sauerland. Auch wenn es das Wetter nicht gut meint, spitzt die Schönheit überall hervor. Hier, direkt am Sorpesee, liegt bestes NRW-Naherholungsgebiet. Der nächste Autobahnanschluss ist 30 Minuten nach Norden und 45 Minuten nach Süden entfernt. Da lässt es sich entspannen. „Wir sind hier im Sauerland. Wir können nicht nur hochwertige Privatgärten bauen“, lacht Friedrich Klute und beleuchtet damit die Kehrseite der Medaille. Während viele der Gärtner-von-Eden-Kollegen in den Speckgürteln von Großstädten arbeiten, sitzen die Klutes relativ weit ab vom Schuss. Doch wie so oft in der deutschen Provinz gibt es eine zweite Ebene, die sich erst bei genauerem Hinsehen erschließt. Hier ist es zum Beispiel einerseits eine Struktur aus mittelständischen Betrieben, die teils hoch spezialisiert sind. Auf der anderen Seite sind die Menschen sehr bodenständig und verlassen ungerne ihre Scholle. Der Vorteil: Auch viele Jüngere bleiben und stehen damit sowohl als Kunden, wie auch als Arbeitskräfte zur Verfügung. Die Kaufkraft ist relativ hoch, auch für Produkte mit höherer Wertschöpfung wie etwa die Biotop-Livingpools. Für Badeanlangen fährt das Unternehmen aber auch bis zu 1,5 Stunden in die angrenzenden Regionen.

„Wir sind hier im Sauerland. Wir können nicht nur hochwertige Privatgärten bauen.“ Friedrich Klute

Eine glückliche Kombi

Reimund Klute, der Gründer des Unternehmens, ist in der Gärtnerei seines Vaters aufgewachsen. Er hat im Produktionsgartenbau gelernt, wollte aber Landschaftsgärtner werden. Er überließ dem jüngeren Bruder die Nachfolge in der Gärtnerei und baute 1980 300m von der Gärtnerei entfernt auf einer Wiese des Vaters den Betrieb auf. Seine Frau lernte er in Osnabrück im Studium kennen. Er, eher der Techniker mit einer Leidenschaft für frische Luft, sie, die Landschaftsarchitektin mit einem Sinn für Gestaltung. Für die Entwicklung des Unternehmens war das eine besonders glückliche Kombination. Denn, als die beiden 1984 heirateten, waren Betriebe mit Gestaltungskompetenz im Privatgarten noch nicht sehr weit verbreitet. In Sundern war es ein Alleinstellungsmerkmal. Kein Wunder, dass die Firma später (2002) zu den Gründungsmitgliedern der Gärtner von Eden gehörte und damit ihren Anspruch untermauerte. Woran man die unterschiedlichen Pole vielleicht am besten ablesen kann, ist die Tatsache, dass sich parallel eine Kompostwirtschaft entwickelte, die sich ebenfalls sehen lassen kann. Die gründete Klute 1991 direkt angrenzend an den Betrieb. 6.000t Grünabfall können dort kompostiert werden. Der kommt sowohl von der Stadt Sundern als auch von anderen Kommunen und GaLaBau-Betrieben aus der Region. 1996 kam außerdem das rund 20km entfernte Kompostwerk Hellefelder Höhe hinzu. Auf der Fläche eines ehemaligen Tanklagers der belgischen Streitkräfte werden heute die Bioabfälle des gesamten westlichen Hochsauerlandkreises verarbeitet – zu Kompost, Biogas und Strom. Zwischen 1985 und 1995 ist Klute schnell gewachsen und wie das in solchen Fällen ist: Die Orga wächst nicht automatisch parallel mit. Klute war als Vizepräsident und Schatzmeister des Verbands GaLaBau NRW zudem auch viel ehrenamtlich unterwegs. Vieles wurde per Telefon aus dem Auto geregelt.

Unruhige Übergabe

Der Junior kam 2012 in den Betrieb, als es in der Firma gerade nicht so gut lief. In den Jahren davor war ein Leerraum entstanden. Friedrich Klute war nach dem Studium in Weihenstephan noch damit beschäftigt, als Bauleiter bei einem großen GaLaBau-Unternehmen Erfahrungen zu sammeln und Reimund Klute hatte sich schon in andere Projekte gestürzt. „Mein Vater war nie der Typ, der Schwierigkeiten hatte, Verantwortung abzugeben – aber dann zieht er sich auch komplett raus“, sagt der 40-Jährige über die Zeit des Wechsels an der Spitze. Reimund Klute erklärt das auch mit den vielen Übergaben, die er als Ehrenamtlicher betreut hat. Das Loslassen des Seniors sei da ganz oft ein Problem gewesen. Das wollte er im eigenen Betrieb anders machen. Vater und Sohn sind extrem unterschiedlich. Für die auf den Vater ausgerichtete Struktur fehlten nach dem Loslassen Impulse und Führung. „2010 und 2011 waren unsere schlechtesten Jahre“, schaut Friedrich Klute zurück. Der Vater war gefühlt schon weg und der Sohn noch nicht angekommen. „Wir haben uns 2012 dann erstmal mit dem ganzen Büroteam einen Samstag hingesetzt und geschaut, wer hier eigentlich was macht“, erinnert sich der Nachfolger. „Das war ein Erfolgserlebnis, weil man da mit ganz wenig ganz viel bewirken konnte.“ In der Folgezeit kam die Firma dank zielgerichteter Organisationsentwicklung mit einem Kernteam aus 8 Mitarbeitern zurück in die Spur. „Dies als Unterstützung ins Leben zu rufen und konsequent mit dem Gärtner-von-Eden-Unternehmensmodell zu arbeiten, war der wahre Gamechanger“, so Friedrich Klute.

Eine Krise als Nachbeben

Sechs Jahre später gab es für den Nachfolger eine persönliche Krise. Er hatte übernommen und war dabei gar nicht zum Nachdenken gekommen, hatte auch keine Zeit gefunden, die eigenen Ziele von den gefühlten Erwartungen zu trennen. „2018 hatte ich einen Hänger. Da hatte ich keinen Bock mehr“, pointiert Klute. Die Verantwortung für alle Prozesse in dem 70-Mitarbeiter-Betrieb lasteten auf seinen Schultern, dazu kamen Aufgaben, die gar nicht zu seiner Mentalität passten. Friedrich Klute ist ein ruhiger, technisch orientierter Mensch, dem die Bauabläufe am Herzen liegen und, der sich dafür interessiert, wie die Dinge funktionieren. Er hat das japanische Ordnungsprinzip Kaizen im Unternehmen eingeführt, um den organisch gewachsen Betrieb konsequent übersichtlich und damit führbar zu machen. Manche Dinge, die zu seinen damaligen Aufgaben gehörten, wollten dagegen gar nicht so recht passen und raubten dem Unternehmer viel Kraft. Doch für die Firma wurde die Krise zum Glücksfall, weil es mit Monika Klute für den Unternehmer nicht nur einen persönlichen Anker gab, sondern auch eine Partnerin, die wertvolle Kompetenzen mit ins Unternehmen brachte. Aus der „Frau vom Chef“ – einer Rolle die „nicht Fleisch und nicht Fisch ist“, wie die 38-jährige lachend meint, wurde eine Co-Chefin auf Augenhöhe. „Was ich mitbringe, ist Empathie und Struktur“, sagt Monika Klute. „Einerseits das Gegenüber zu sehen und andererseits zu sagen, wir brauchen das so und so.“ Seit 2023 ist sie gleichberechtigte Geschäftsführerin. Eigentlich hat die Landwirtstochter Grundschullehramt studiert. „Ich hatte bis dahin an der freien Wirtschaft vorbeigelebt“, schmunzelt sie. Also machte sie statt des Referendariats zwei Jahre kaufmännische Ausbildung im Betrieb von VGL-Präsident Josef Mennigmann und legte anschließen noch Ausbildung und Prüfung zur Betriebswirtin bei der Handwerkskammer ab; zusammen eine gute Grundlage für einen Geschäftsführerinnen-Job im GaLaBau.

„Was ich mitbringe, ist Empathie und Struktur. Einerseits das Gegenüber zu sehen und andererseits zu sagen, wir brauchen das so und so.“ Monika Klute

Verantwortung neu aufgeteilt

Der Einstieg von Monika Klute ins Unternehmen und die Übernahme von Führungsverantwortung schaffte einen ganz neuen Geist. Das Kernteam – in der Vergangenheit oft Vehikel für Alltagsentscheidungen – wurde neu besetzt und ist jetzt reines Strategieteam. Mit der Einstellung eines neuen Kaufmanns mit Prokura wurde die Verantwortung noch einmal etwas breiter aufgestellt. So soll auch das Controlling lebendiger werden, Stärken und Schwächen herausgearbeitet werden – weg von der reinen Zahlenbetrachtung hin zur Datenanalyse. Auch Spar- und Wachstumspotenziale sollen so besser sichtbar werden. „Wir hoffen darauf, in Zukunft im Controlling auch mal Sachen vergleichen zu können, auf die bisher vielleicht noch keiner gekommen ist“, erklärt Friedrich Klute die Erwartung an die neue Stelle, die intern mit der Jobbeschreibung „Zahlenfuchs“ ausgeschrieben worden war. Auch die Planung ist inzwischen noch stärker in die Abläufe integriert und tritt nun zusammen mit der Bauleitung auf. Jeden Donnerstag werden die neu eingegangenen Anfragen in der Bauleiterrunde besprochen und es findet sich jeweils ein Tandem aus Planung und Bauleitung, das den Kunden betreut. Die Bauleiter sollen sich zukünftig noch mehr auf die Auftraggeber konzentrieren können. „Wir wollen den Bauleitern mehr Raum für die Kundenbeziehung geben“, erklärt der Unternehmer. Dafür sorgen jetzt auch ein zentraler Abrechner und ein erfahrener Meister, der sich für das Thema Arbeitsvorbereitung verantwortlich fühlt und gerade in Weihenstephan den Lehrgang zum Bauleiter absolviert.

Schlüsselprojekt Hallenbau

Bei Friedrich Klute hat das eine ganz neue Motivation freigesetzt. Als wir zu Besuch sind, zeigt er uns mit leuchtenden Augen den neuen Betriebshof der Firma, den man neudeutsch schon fast als „Logistik Hub“ bezeichnen könnte. Hinter den bestehenden Gebäuden haben die Bagger in die Flanke des Rehbergs eingeschnitten und ein Plateau für eine 1.200 m² große überdachte Fläche geschaffen. 5.000m³ Kieselschiefer mussten dafür bewegt werden. „Das war natürlich was für Papa und seinen Bagger“, lacht der Unternehmer. Zahlreiche Kabinen schaffen Raum für die Ausrüstung der Teams. Ein Portalkran an der Decke ermöglicht die Beladung der Fahrzeuge – auch mit den Baustellencontainern und den Geräten, die auf der zweiten Ebene in der Halle stehen. Wallboxen und Laderäume für Akku-Geräte geben schon einen Hinweis auf die zukünftige Antriebstechnik. In das Projekt sind die Kaizen-Erfahrungen ebenso eingeflossen, wie die Ideen des Projektteams, das – wie es jetzt bei allen umsetzungsorientierten Aufgaben passiert – für den Bau der Halle gebildet wurde.

Der Bau der Halle ist ein wichtiger Baustein in einem 2-phasigen Konzept zur Neuausrichtung des Betriebsgeländes, das mehrere Ziele verfolgt. „Ich möchte nicht, dass es drinnen und draußen gibt. Ich möchte, dass wir eins sind“, beschreibt Friedrich Klute eine der Herausforderungen, die den meisten größeren Unternehmen begegnet. Die Halle und das Nebengebäude, das im nächsten Schritt umgebaut werden soll, haben eine Sichtbeziehung – ein großer Hof. Büro, Mitarbeiterräume und Logistikfläche sollen auch optisch zusammenwachsen. Gleichzeit wird durch die Halle auch die Einfahrt verschoben, was den Privatbereich der Klutes – sie wohnen direkt am Betrieb – etwas vom alltäglichen Hauptverkehrsstrom abtrennen soll. Denn die Nähe zum Arbeitsplatz heißt auch, nie so richtig abschalten zu können.

„Wir wollen ja dem Kunden keinen Plan verkaufen, sondern ihm einen Garten gestalten. Und dazu braucht es zwei Bereiche: Planung und Ausführung.“ Monika Klute

Planung als Richtschnur

Die angesprochene eigene Planungskompetenz war schon immer eine Stärke des Unternehmens. Bereits lange ist es gelebte Praxis, den Entwurf als eigenständige Leistung anzubieten und abzurechnen. Die frühere Vergütung des halben Planungshonorars mit der Schlussrechnung ist auch schon lange Geschichte. „Wir wollen ja dem Kunden keinen Plan verkaufen, sondern ihm einen Garten gestalten. Und dazu braucht es zwei Bereiche: Planung und Ausführung“, sagt Monika Klute. Um Planung zu verkaufen, müsse man sich natürlich erstmal über die eigene Haltung klar werden.

Von Klute gebaute Privatgärten reichen bislang bis zu einem Volumen von 1,5 Mio. Euro. Dass solche Projekte einen belastbaren Plan voraussetzen, versteht sich von selbst. Doch auch Kundinnen und Kunden mit kleineren Vorhaben haben inzwischen erkannt, welchen Mehrwert eine gute Planung bietet. Dass inzwischen Planer und Bauleiter eng zusammenarbeiten, sorgt in allen Projekten für mehr Klarheit, realistischere Angebote und letztlich für echte Kundenbegeisterung. Gerade bei materialintensiven Gewerken wie dem Pool- und Schwimmteichbau zeigt sich dieser Schulterschluss besonders deutlich. Auch die Partnerschaft mit Biotop erweist sich dabei als wichtiger Hebel. Der Bau von Pools ist besonders materialintensiv und macht rund zehn Prozent des Jahresumsatzes aus. „Mit acht bis neun Anlagen pro Jahr bewegen wir uns auf einem konstanten Niveau.“ In diesem Jahr kam erstmals ein Schwimmteich für ein Hotel im Wintersportort Schmallenberg hinzu – und die Klutes waren froh, dass sich Partner Biotop bereits mit den besonderen Anforderungen gewerblicher Anlagen auseinandergesetzt hatte. „Das schönste Material sind aber natürlich die Pflanzen“, meint Klute. „Wir möchten künftig noch stärker mit Pflanzen arbeiten, denn da zeigt sich echte gärtnerische Kompetenz.“ Der Verkauf von Großgehölzen sei im waldreichen Sauerland allerdings deutlich anspruchsvoller als in urbanen Regionen. Für Beet-/Staudenplanungen vertraut das Unternehmen auf einen Pflanzplaner, den Klute im Studium kennenlernte.

„Wir sitzen in einem Boot. Das ist ein großer Laden. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir morgens gemeinsam anfangen.“ Friedrich Klute

Stärke in der Pflege

Auch wenn das Markenzeichen der Edengärtner in erster Linie für Design steht, so ist Klute nicht zuletzt auch ein Pflegebetrieb, in dem ein Drittel der Mannschaft im Unterhalt arbeitet und damit ein Viertel vom Umsatz erwirtschaftet. Friedrich Klute hat vor dem Studium beim GvE-Kollegen Grütters in Sonsbeck gearbeitet, wo die Pflege ebenfalls ein starker Schwerpunkt ist. Josef Grütters war für ihn Vorbild und Mentor. „Wenn ich wissen wollte, wie irgendetwas läuft, habe ich gefragt“, lacht der Junior. „Die ERFA-Gruppe und die Kollegen – die waren für die Übergabe natürlich Gold wert.“ Die Strategie der beiden Unternehmen ist auch heute sehr ähnlich: Die hochwertigen Gärten werden dauerhaft im Unterhalt begleitet, die Kundenbindung ist damit hoch. Grundsätzlich setzt Klute auf die Vollversorgung und betreut die Kunden aus einer Hand. Die Nachunternehmerquote liegt bei 2%. „Das ist zum großen Teil Folienschweißen und ein kleiner Anteil an den Transporten“, erklärt der Unternehmer. Letztere erledigt er auch weitgehend selber mit drei Lkw, von denen sich besonders die Containerfahrzeuge wegen ihrer Wendigkeit als wertvoll auf den engen Straßen im Sauerland erwiesen haben.

Abfall als starkes Standbein

Gerade das bei Pflege und Baufeldräumung abfallende Material kommt per Container oder Pritsche nach Stockum ins Kompostwerk. Dort wird nicht nur der Grünschnitt angenommen, sondern auch Boden und Baustellenreste, die auf dem Hof in die dafür bestimmten Container sortiert werden. Boden kommt ins Trockenlager, wo später die Organik zur Kompostierung ausgesiebt und der Rest aufbereitet wird. „Die Halle werden wir noch vergrößern, weil es mehr zu recyclen gibt“, erklärt der Unternehmer beim Rundgang. Boden mit organischem Anteil sei ja praktisch nicht mehr zu verkippen. Der Grünschnitt wird sortiert, zerkleinert, zu Mieten aufgesetzt und drei Monate lang wöchentlich umgesetzt. Eine Soleführung im Boden nimmt die Abwärme aus der Kompostierung auf und liefert Wärme für den Betrieb und die beiden Häuser der Klutes. Noch mehr Energie wird in der Anlage auf der Hellefelder Höhe frei. Dort liefert die rein mit Abfall betriebene Biosgasanlage Strom für 1.200 Haushalte. „Wir produzieren nur gütegesicherten Humus mit Rottegrad 4 und 5“, versichert Klute. Der Landschaftsbau sei gleichzeitig auch größter Kunde bei Klute Umwelt. Denn im Sauerland mit seinen schweren Lehmböden sind Substrate aus Humus, Boden, Rheinsand und Splitt 2/5 als Grundlage für Pflanzungen sehr gefragt. Kompostwerke und die Biogasanlage betreibt Friedrich Klute zusammen mit seinem Bruder Florian. Der Maurer- und Steinmetzmeister hat ein Jurastudium abgeschlossen und ist nicht nur in Sachen Vertrags- und Prozessmanagement ein wertvoller Partner.

Stark in der Ausbildung

Klute hat immer stark auf die Ausbildung gesetzt, um darüber das Wachstum zu stemmen und die Fluktuation zu kompensieren. Das Unternehmen ist Mitglied in der „Initiative für Ausbildung“ und bietet den jungen Leuten einiges, von Fahrten, über einen Azubitausch oder die Teilnahme am Erasmus+-Programm der EU, das Aufenthalte in Frankreich oder Ungarn ermöglicht. Auch die Teilnahme am GaLaBau-Cup ist ein bei den jungen Leuten beliebtes Angebot. „Die Teilnahme im ersten Lehrjahr ist Pflicht. Danach ist es ein Selbstläufer“, schmunzelt Friedrich Klute. Letztes Jahr belegten die Klute-Teams in NRW Platz 2 und 3. Auch hier hat Friedrich Klute begonnen, Verantwortung abzugeben. Eine Ausbilderin und ein junger Meister kümmern sich darum, dass ausreichend Azubis und Praktikanten da sind, gute Praktikanten in Kontakt mit der Firma bleiben und der Qualitätsstandard der Ausbildung hochgehalten wird. „Die Nachfrage ist gesunken, aber wir haben auch dieses Jahr wieder fünf neue Azubis und einen Jugendlichen in der Einstiegsqualifizierung (EQJ)“, meint Klute. Insgesamt sind gerade zwölf Auszubildende im Unternehmen beschäftigt. Wie für alle Mitarbeiter gibt es auch für die Azubis morgens Kaffee und Brötchen. Wasser oder Heißgetränke können in die von der Firma gestellten Thermosflaschen gezapft werden. Auch in das betriebseigene und zertifizierte Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) sind die jungen Leute natürlich eingebunden und arbeiten alle mit dem Unterweisungssystem von FOSTER.

Gut gerüstet in die Zukunft

„Wir sind sicherlich noch nicht am Ziel“, sagt Monika Klute über den Transformationsprozess. „Aber wir sind ein ganz großes Stück weiter.“ Der stark auf den Gründer ausgerichtete Betrieb hat eine neue Basis bekommen, ohne seine Kernwerte zu verlieren. Eine starke familiäre Bindung über den ganzen Betrieb hinweg, eine tiefe Verwurzelung in der Region sowie die Fokussierung auf die Wünsche der Kundschaft und die Qualität der Ausführung sind immer noch die tragenden Säulen des Unternehmens. Gleichzeitig zeigt Klute, wie sich die Wünsche – zum Beispiel in Hinblick auf die Familienzeit - einer neuen Generation auch in einer gewachsenen Struktur verwirklichen lassen – zwar mit Energieeinsatz, aber dann doch nachhaltig. Besonders gut geht das, wenn sich alle ihrer Ziele bewusst sind und die Bereitschaft haben, stärkenorientiert ihre Rollen zu verändern. Friedrich Klute etwa hat einen Teil der Kinderbetreuung übernommen und kommt dienstags und donnerstags später. Und Oma und Opa haben ja jetzt auch mehr Zeit – wobei Margarete Hoberg-Klute noch das ein oder andere Herzensprojekt im Planungsteam übernimmt. „Unser Ziel ist ein Unternehmen, das so gut aufgestellt ist, dass es unabhängig stark bleibt – egal, wer gerade führt“, sagt Monika Klute. „Und wenn Strukturen und Kompetenzen im Team tragen, kann irgendwann auch die nächste Übergabe gelingen.“

KaiZen Mit der Ordnung fängt es an

Der Begriff Kaizen kommt aus dem Japanischen und setzt sich aus „Kai“ = Veränderung, Wandel und „Zen“ = zum Besseren zusammen. Letztlich ist es im Kern das, was bei uns „kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)“ genannt wird. Das Aufräumen des Betriebshofs über das japanische Kaizen-Prinzip hat bei Klute zur Prozessoptimierung im gesamten Unternehmen beigetragen. „Der größte Kittel-brenn-Faktor war bei uns der Mangel an sauberen Prozessen“, sagt Friedrich Klute. Angefangen hat alles mit dem Kernteam aus 8 Mitarbeitern und einem KaiZen-Seminar. Am Ende sind aus drei Bereichen, die man sich vorgenommen hatte, durch den Input der Mitarbeiter 28 geworden. „ Am leichtesten ist der Start tatsächlich mit dem Aufräumen des Betriebs, weil es alle sehen und nachvollziehen können.“ Prozesse, die man nicht sehen kann – etwa die Abrechnung – ließen sich visualisieren; etwa durch Klebezettel. Prozessoptimierung sei kluges Aufräumen. Jeden umgestellten Ablauf gibt es bei Klute als Prozessbeschreibung.

Betriebsdaten Klute – Gärtner von Eden
  • Firmengründung: 1980
  • Gesellschaftsform: GmbH & Co. KG
  • Geschäftsführende Gesellschafter: Friedrich und Monika Klute
  • Umsatz (2024): 8.800.000 € (2024)
  • Gewinn: k. A.
  • Materialkostenanteil: 23,5 % (2024)
  • Betriebsmittellohn: 23,21 % (2025)
  • kalkulator. Stundenlohn: 23,93 € (2025)
  • durchschnittl. Verrechnungssatz: 65,50 € (2025)
  • Mitarbeiter: 70, davon 7 Ingenieure, 1 Techniker, 10 Meister, 27 Gesellen, 13 Mitarbeiter im Büro, 6 Bauleiter, 6 Fachfremde, 12 Auszubildende, 2 Ungelernte, 4 Verwaltungsangestellte
  • Maschinenpark: 12 Pkw und 19 Kolonnenfahrzeuge (Sprinter/Crafter, 7,5 t, 12 t), 3 Lkw, 10 Bagger/Minibagger, 7 Radlader, 1 Raupe/Laderaupe, Spezialmaschinen und Sonderanfertigungen, darunter: Manitou MRT, Geoinjektor Carry von Vogt, Adler Heater 1400
  • Auftraggeberstruktur: Privat (inkl. Pflege und Spezialbereiche) 75 %, Gewerbe 14 %, öffentliche Hand/Submissionswesen (inkl. Pflege) 8 %, Weitere: Schwesterfirmen 3 %
  • Umsatz nach einzelnen Leistungsbereichen: Hausgarten (inkl. Pflege) 79 %, Gewerbebegrünung 1 %, klass. Landschaftsbau 3 %, Grünflächenpflege 6 %, Schwimmteichbau + Pool 10 %, Dachbegrünung 1 %, Baumpflege 0,1 %, Weitere: Transporte und Büroarbeiten für Schwesterfirmen, Winterdienst 3 %
  • Mitgliedschaften: VGL NRW, Gärtner von Eden
  • Franchisebeteiligungen: BIOTOP, Initiative für Ausbildung (Albrecht Bühler)
  • EDV-Lösungen: Galawork, Dataflor BV6, Vectorworks (DATEV, Sage HR-Suite), GvE-wissen, FLIP, Foster
  • Zulieferer: BIOTOP, Rinn, BGS, HEMA Zaunsysteme, LvE, Bruns, örtlicher Baustoffhandel
Kontakt
© GvE

Klute Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG

Schwermecketal 2, D-59846 Sundern

Telefon: +49 2933/98383-0

info@klute-garten,de

www.klute-garten.de

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren