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Werkstatt-Tipp

Starterbatterie

Egal ob Rasentraktor, Transporter oder Auto – alle Verbrenner besitzen einen Elektrostarter. Dabei dreht ein batteriegespeister Motor (Anlasser) das Schwungrad schnell und kräftig, damit der Kompressionspunkt überwunden und der Zündvorgang erfolgreich vonstattengehen kann. Dies ist nur möglich, wenn entsprechend der Motorgröße eine funktionstüchtige, voll geladene Batterie vorhanden ist. Meistens kommen dafür Bleisäurebatterien mit einer Nennspannung von 12 Volt zum Einsatz.

von Ekkehard Musche erschienen am 06.11.2024
Klassische Blei-Säure-Batterie © Ekkehard Musche
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Sie bestehen aus sechs Zellen mit je 2 V. In jeder Zelle befindet sich je eine positive, eine negative Platte und eine säuredurchlässige Trennfolie (Gummi oder Kunststoff). Je nachdem welches Medium zwischen den Platten ist, wird nach Nass-, Gel- und Vliesbatterien unterschieden. Je nach Polung sind die aus Hartblei bestehenden Platten entweder mit Schwammblei (Minus) oder Bleidioxid (Plus) beschichtet. Als Elektrolyt kommt 38%-ige Schwefelsäure zum Einsatz, da dieser Verdünnungsgrad eine hohe Leitfähigkeit besitzt, aber das Plattenmaterial nicht angreift.

Wartungsarme Gelbatterie für Rasentraktor
Wartungsarme Gelbatterie für Rasentraktor © Ekkehard Musche

Was ist beim Umgang mit einer Starterbatterie zu beachten

Das fängt schon mit dem richtigen Ladegerät an. Alte Trafoladegeräte mit linearer Kennlinie können Ladungsspitzen von bis zu 20?V erzeugen und mit zu hoher Stromstärke aufladen. Das wäre besonders bei AGM- und Gelbatterien schädlich. Beim Laden mit zu hohem Strom (typabhängig zum Beispiel Gelbatterie über ein und Nassbatterie über fünf Ampere) oder/und zu hoher Spannung (über 14,4 V) erhöht sich die Gasspannung in der Batterie und Bleioxidteile werden von der positiven Platte abgesprengt. Diese führen dann zu einem Plattenkurzschluss. Die Batterie bläht sich auf. Deshalb immer spannungs- und strombegrenzt laden (maximal 2,4 V/Zelle).

Außerdem fehlt der Transformator-Ladetechnik die Fähigkeit bei Erreichen der Normspannung (meist 14,4 V) in den Ladeerhaltungszustand zu wechseln. Außerdem können die Ladegeräte der neuen Generation automatisch erkennen, an welchem Batterietyp sie angeklemmt werden und welche internen Batteriefehler oder Mängel vorhanden sind.

Hängt die Batterie längere Zeit am Ladegerät, kommt es dank der „Bügeleisenschaltung“ zu einer ständigen Teilentladung und Teilladung und normalerweise tritt dann eine verstärkte Sulfatierung auf, die mit einem zunehmenden Kapazitätsverlust verbunden ist. Die Lebensdauer sinkt. Bei Nichtbenutzung sollte die Batterie voll geladen, frostfrei (eine ungeladene Batterie gefriert schon bei –7?°C, eine voll geladene hält dagegen über –30?°C aus), aber kühl und dunkel lagern. Außerdem sollte sie etwa jeden Monat einmal und vor Wiederbenutzung wieder vollgeladen werden.

Aber auch die Kontrolle des Flüssigkeitsstandes ist regelmäßig vorzunehmen. Da Säure nicht verloren geht, wenn kein Leck in der Batterie ist, braucht man diese Flüssigkeit nicht nachzufüllen. Wasser schwindet dagegen permanent in Form von Wasserdampf über die kleinen Entlüftungsöffnungen in der Verschraubung. Deshalb immer nur destilliertes Wasser nachfüllen. So bequem wartungsfreie Batterien auch sind, sie haben den entscheidenden Nachteil, dass kein Wasser nachgefüllt und die Säuredichte nicht gemessen werden kann. Außerdem schaffen viele Lichtmaschinen es nicht, diesen Energiespeicher zu 100 % aufzuladen und sie müssen zu diesem Zwecke bis zu 24?h mit speziellem Ladegerät an das Stromnetz gehängt werden. Dies sollte man vor dem Batterieneukauf immer mit in Erwägung ziehen. Neue Batterien müssen vor dem Einbau unbedingt erst mal vollgeladen werden. Ansonsten bildet sich vorzeitig eine Sulfatschicht auf den Platten.

Batterieschäden

Tiefentladung (unter 11,8 V) als Hauptausfallursache ist für jede Batterie tödlich, da dadurch die positiven und negativen Platten zerstört werden. Denn das Bleisulfat baut sich auf den Platten auf und durchbricht die Trennfolie. Ein Totalschaden durch Plattenkurzschluss ist die Folge. Dies kann besonders im Winter geschehen. Denn bei – 10?°C besitzt eine Starterbatterie nur noch 60?% der Leistung, die sie bei +25?°C hat. Bei 0?°C beträgt der Leistungsverlust schon 20?%.

Auch Gehäusebrüche sind nicht selten. Da die serienmäßige Verbauung diese Schadensart fördert, ist es ratsam vor der Montage mittels einer alten Gummimatte eine Pufferschicht um das Batteriegehäuse zu legen. Das ist besonders im Winterdiensteinsatz von Vorteil, da die Bruchgefahr der Batteriegehäuse bei sinkender Temperatur ansteigt. Sollte die Batterie recht freistehend auf dem Gefährt montiert sein, empfiehlt es sich, sie einzuhausen, um sie gegen Stöße zu schützen.

Besonders bei älteren Batterien kann es zum inneren Kurzschluss kommen, weil über die Jahre sich viel Bleischlamm gebildet hat. Dieser baut sich auf der negativ geladenen Platte auf und verursacht diesen Schaden. Dabei lässt sich die Batterie noch aufladen und das Ladegerät zeigt Vollladung an, aber bei Belastung durch den Startversuch fällt die Spannung sofort unter 12 V. Deshalb vor Austausch oder weiterer Schadensanalyse die Batteriespannung vor und nach Belastung messen.

Die Anschlusskontakte der Batterie sind aus Blei. Dies ist ein weiches und chemisch sowie thermisch empfindliches Metall. Je kleiner die Batterie desto filigraner sind diese Bauteile. Bei zu viel Kraftanwendung oder Stoßbelastung sind diese sehr schnell abgebrochen. Außerdem kommt es schnell zu Korrosion besonders am Pluspol, was diesen auch total zerstören kann. Deshalb sollte regelmäßig das gute alte Polfett aufgetragen werden. Denn das schützt nicht nur die Batterie- sondern auch die Kabelanschlüsse.

Bei Problemen mit dem Startvorgang wird oft der Zustand der Kabelanschlüsse zu wenig in Betracht gezogen. Wenn zwei unterschiedliche Metalle verbunden werden, in diesem Fall Blei und Kupfer, entsteht genau an dieser Stelle aufgrund der unterschiedlichen Leitfähigkeit Korrosion. Deshalb sollten in regelmäßigen Abständen immer die kabelseitigen Anschlüsse blank gefeilt werden und nach Montage mit Polfett benetzt werden.

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