Teucrium aureum
„Gold“ klingt immer gut. Auch im Pflanzenreich ist meist Mehrwert in Form von Blütenfarbe zu erwarten. Für seinen aktuellen Staudentipp hat Prof. Jonas Reif Gold gefunden, das erst auf den zweiten Blick glänzt.
von Prof. Jonas Reif, Zeuthen erschienen am 20.06.2024Die Gattung Teucrium – im Deutschen Gamander – war für mich eine Entdeckung auf den zweiten, wenn nicht gar dritten oder vierten Blick. Inzwischen bin ich beseelt von den extrem robusten, in der Kultur unkomplizierten und auch im Winter meist sehr ansehnlichen Pflanzen. Die meisten Arten blühen rosa, violett, weiß oder hellgelb. Besonders angetan hat es mir der Gold-Gamander, der sich über viele Sommerwochen in ein eigentümliches Gelb kleidet. Während Pflanzen, die im Deutschen mit „Gold“ beginnen, meist ein sehr kräftiges, warmes Gelb besitzen, tendiert Teucrium aureum eher zu einem kühleren, grünen Gelb – ähnlich dem Frauenmantel, der sich bekanntlich mit fast allen Blütenfarben gut kombinieren lässt. Jenseits der Blütezeit präsentieren sich die gedrungen bis leicht überhängend wachsenden, 10?cm Höhe kaum überschreitenden Pflanzen in einem schönen Silbergrau. Kalkhaltige Böden und sonnige, trockene Standorte werden eindeutig bevorzugt. In Erfurt hat der Gold-Gamander -22?°C ohne sichtbare Schäden überstanden. In deutschen Gärtnereien sucht man Teucrium aureum dennoch vergebens. Fündig bin ich trotzdem geworden: Als gelbblühende Form des Silber- oder Polei-Gamanders (Teucrium polium) ist die aus Süd-Frankreich, Spanien und Italien stammende Art hier und da erhältlich.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.