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Pflanzentipp

Carex alba

Ein zartes Gras, das fast immer eine gute Figur macht? Prof. Jonas Reif hat es gefunden. Und kleiner Spoiler: Es wächst sogar wild in unseren Wäldern.

von Jonas Reif, Zeuthen erschienen am 19.08.2025
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Carex alba
Carex alba © Jonas Reif, Zeuthen

Vor ein paar Jahren besichtigte ich am Ende eines langen, trockenen Sommers einen Garten. Bei überschreiten einen hellbraunen Fläche versicherte mir der Eigentümer – ein bekannter Planer – dass er aus ökologischen Gründen gerne auf die Rasenbewässerung verzichtet. Stutzig machten mich jedoch „Rasenflächen“ am Rand, die frisch und hellgrün wirkten und sich bei Näherung als Weiß-Seggen entpuppten. Seit diesem Tag bin ich einerseits verzückt von der Pflanze, zugleich ratlos, warum man nicht viel mehr Flächen mit dieser unter anderem in Süddeutschland heimischen Art bepflanzt. Sie gehört wohl zu den wenigen Seggen, die sowohl a) Sonne, b) Trockenheit als auch c) Kalk hervorragend vertragen. Durch die Bildung zahlreicher kurzer Ausläufer entsteht schnell eine ca. 20cm hohe, dicht geschlossene, wenn auch nicht ganz ebene Fläche, die bis in den Winter hinein weitgehend grün bleibt und im Frühjahr schnell wieder hellgrün wird. Zwischen den Weiß-Seggen lassen sich hervorragend andere Stauden setzen, so dass man die Segge dann als Matrix-Pflanze ansprechen kann. Besonders schön – allerdings schon im Halbschatten liegend – empfinde ich eine Kombination aus ihr und Lenzrosen (Helleborus orientalis), die die Schwächephase der Segge hervorragend kaschiert. Ein Rückschnitt mit Rasenmäher für ein noch homogeneres Bild ist möglich, aber nicht zwingend notwendig. Der einzig bisher festgestellte Nachteil ist die schwierige Unterscheidung von Rot-Schwingel-Sämlingen (Festuca), die ich in einer Carex-alba-Fläche zu spät festgestellt habe und die später mühevoll beseitigt werden mussten.

Jonas Reif ist seit 2019 Professor für Pflanzenverwendung an der FH Erfurt. Zuvor war er Chefredakteur derGartenpraxis.In DEGA stellt der Pflanzenexperte Arten und Sorten vor, die man kennen sollte.
Jonas Reif ist seit 2019 Professor für Pflanzenverwendung an der FH Erfurt. Zuvor war er Chefredakteur derGartenpraxis.In DEGA stellt der Pflanzenexperte Arten und Sorten vor, die man kennen sollte. © Jonas Reif
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