Kabinettsbeschluss kann zu mehr GaLaBau-Aufträgen führen
Das Bundeskabinett hat am 7. November 2007 auf Vorschlag von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eine „nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ beschlossen. Sie enthält einen Katalog von rund 330 konkreten Zielen und rund 430 Maßnahmen in Bereichen des Naturschutzes, der nachhaltigen Naturnutzung und der Entwicklungszusammenarbeit. Auch öffentliche Grünflächen sind eingeschlossen.
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„Damit verfügt Deutschland erstmals über ein umfassendes und anspruchsvolles Programm zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen. Ziel ist die Umsetzung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt auf nationaler Ebene. Die Strategie beinhaltet auch den deutschen Beitrag für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der belebten Natur weltweit”, sagte Gabriel.
Bis zum Jahr 2020 soll sich zum Beispiel durch Wiedervernässung und Renaturierung von Mooren sowie durch die Zunahme naturnaher Wälder die natürliche CO2-Speicherkapazität der Landlebensräume um 10% erhöhen. Auch die Lebensqualität für Stadtbewohner soll verbessert werden: Bis zum Jahr 2020 soll in den Städten öffentlich zugängliches Grün für alle fußläufig zur Verfügung stehen.
Im Naturschutz soll sich bis zum Jahr 2010 der Anteil der vom Aussterben bedrohten und stark gefährdeten Arten verringern und sich bis 2020 die Gefährdungssituation des größten Teils der „Rote-Liste-Arten” um eine Stufe verbessern. Der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung soll bis 2020 5% betragen, gegenüber rund 1% heute.
Öffentliche Hand als Vorbild
Mit der Strategie werden eine Vorbildfunktion der öffentlichen Hand sowie die Übernahme von Verantwortung durch Industrie, Handel und Verbraucher eingefordert. Es wird ein vorbildliches Beschaffungs- und Bauwesen bis 2020 angestrebt, das sich auch an Standards zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen orientiert. Bis zum Jahr 2020 sollen 25% der importierten Naturstoffe und -produkte aus natur- und sozialverträglicher Nutzung stammen. Gleichzeitig sollen von der deutschen Industrie aufgestellte Ökobilanzen alle Umweltauswirkungen vom Rohstoffeinsatz bis zur Abfallwirtschaft beinhalten und auch die Auswirkungen des hergestellten Produkts auf die Biodiversität im Ausland darstellen.
Zweitägiges Nationales Forum
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) veranstaltet am 5. und 6. Dezember 2007 in Berlin das 1. Nationale Forum zur biologischen Vielfalt unter dem Titel „Eine Natur – eine Welt – unsere Zukunft”. Es ist Teil der BMU-Kampagne für die UN-Naturschutzkonferenz.
Ziele der Veranstaltung sind:
Vorstellung der von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt
Start des mehrjährigen Umsetzungsprozesses zur nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt mit nicht-staatlichen und staatlichen Akteuren
Einbindung in den europäischen und internationalen Kontext sowie Darstellung der deutschen Schwerpunkte bei der UN-Naturschutzkonferenz.
„Die deutsche Strategie zur biologischen Vielfalt ist im weltweiten Vergleich die bei Weitem anspruchsvollste. Bislang ist keine andere Strategie ähnlich umfassend und konkret”, betonte der Bundesumweltminister. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen.” BMU
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