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Bambus des Jahres 2019

Europäische Bambusgesellschaft wählt Borinda spec. ‘KR 5287’

Die Europäische Bambusgesellschaft wählt einen Bambus aus der neu benannten Gattung Borinda zum Bambus des Jahres. Borinda spec. ‘KR 5287‘ erreicht Höhen und Halmdurchmesser, die durchaus die Dimensionen der imposanten Phyllostachys zeigen. Dabei treibt er aber keine Ausläufer und benötigt keine Rhizomsperre. Außerdem besitzt er eine für mildere Gegenden Deutschlands ausreichende Winterhärte.

Veröffentlicht am
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Dr. Steffen Greiner
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Bambusliebhaber suchen schon lange nach Alternativen für rhizombildende Phyllostachys, die einen eindrucksvollen Habitus mit horstigem Wuchs - ähnlich wie bei Fargesia - vereinigen. Pflanzen mit solchen Eigenschaften waren bisher nur aus tropischen Gegenden bekannt und für mitteleuropäisches Klima nicht geeignet. Anders Borinda spec. 'KR 5287', der diese Eigenschaften vereint, weshalb er zum "Bambus des Jahres 2019" gekürt wurde. Die von Chris Stapleton neu benannte Gattung Borinda (siehe Gp 11-2018, Seite 27) wird von etlichen Botanikern jedoch eher als eine Untergruppe in der Gattung Fargesia betrachtet.

Borinda spec. 'KR 5287' wurde von Keith Rushforth (daher KR) in Tibet gesammelt und 1999 aus Ost-Tibet nach England eingeführt. Dieser Bambus wächst dort als Unterbewuchs in Tannen- und Fichten-Wäldern mit Himalaya-Birke (Betula utilis) und Lärchen (Larix kongboensis) vergesellschaftet.

Borinda spec. ‘KR 5287’ wächst horstig, aufrecht und kaum überhängend. Die ältesten Pflanzen in Deutschland sind seit etwa 10 Jahren ausgepflanzt und haben Höhen von 5 bis nahe 8 m und Halmdurchmesser von maximal 3,5 cm erreicht. Vermutlich sind diese Pflanzen damit nahezu ausgewachsen. Die Halmscheiden sind verhältnismäßig stark behaart und länger anhaftend. Die neuen Halme sind nach Verlust der Halmscheiden mit einem bläulich-weißen, puderigem Überzug versehen. Dadurch sehen die Halme im ersten Jahr attraktiv bläulich aus, bevor sie in den Folgejahren grün werden. Die Halme sind stabil und dickwandig. Die Knoten (Nodien) sind leicht hervorstehend mit auffälligen Halmscheidennarben. Die Blätter sind mittelgroß, meist 5 bis 8 cm lang, an jungen Halmen aber auch größer.

Die Winterhärte beträgt etwa -18°C, allerdings kann schon ab etwa -12 bis -14°C Laubverlust erfolgen. Die Halme beblättern sich aber dann im Frühjahr rasch wieder. Die Pflanze verträgt sonnige Standorte bei ausreichend Feuchtigkeit sehr gut, auch halbschattige Standorte werden gut vertragen.

Die Pflanze eignet sich hervorragend zur Einzelstellung im Garten als Solitär. Für eine dauerhafte Topfkultur ist sie wegen der begrenzten Winterhärte und der Größe ungeeignet.

Borinda spec. 'KR 5287' ist neu im Bambussortiment und wird nur vereinzelt angeboten:

www.kimmei.com

www.makino-bamboo.de

Das ausführliche Pflanzenporträt finden Sie auf der Homepage der Europäischen Bambusgesellschaft/Sektion Deutschland.

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