Erhöhen Sie mit der neuen Saison die Preise?
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Ältere Menschen können oft nicht viel mehr zahlen
Wir werden unsere Preise dem Markt anpassen. Dies bedeutet allerdings in unserem Bereich nur eine geringe Preiserhöhung. Wir machen fast ausschließlich Pflege und dies eben auch bei vielen älteren Menschen. Zwar steigt die Nachfrage kontinuierlich, aber die Menschen haben auch nicht mehr so viel Geld. Wobei gerade heute die Nachrichten eine große Rentenerhöhung angepriesen haben. Vielleicht fällt dabei auch ein bisschen für uns ab. Und der Garten kann ja dann auch immer warten. Im Baubereich sieht dies sicherlich anders aus.
Susanne Bürkert führt eine Gartenpflege-Firma in Tübingen.
Preisanstieg akzeptiert
Wir hatten unsere Preise für den Baubereich bereits im vergangenen Sommer und Herbst in zwei Schritten erhöht – und bleiben deshalb in diesem Frühjahr dabei. Anpassungen müssen natürlich bei den ebenfalls gestiegenen Materialpreisen erfolgen. Im Pflegebereich versuchen wir, eine Erhöhung um circa 14 % durchzusetzen, bei Neukunden natürlich generell, aber eben auch bei den – zum Teil langjährigen – Bestandskunden. Bisher reagieren die Kunden zwar nicht begeistert darüber, aber es herrscht, glaube ich, eine Akzeptanz.
Intern versuchen wir, uns von einigen sogenannten C-Kunden zu trennen. Das sind bei uns Kunden, wo ein großer Aufwand betrieben werden muss, im Endeffekt aber kein erfreuliches Ergebnis zu erwarten ist. Das betrifft zwar nicht viele Kunden, soll aber ein besseres Arbeiten ermöglichen.
Rocco Danneberg ist Geschäftsführer eines Betriebs in Dessau-Kochstedt.
Differenzierte Preiserhöhung
Wir arbeiten zu 99 % für Privatkunden und das teilweise auch schon seit der Firmengründung 1963. Zu diesen Langzeitkunden besteht ein gewisses Vertrauensverhältnis, weshalb wir bei ihnen die Preise nur leicht angehoben haben. Insgesamt haben wir seit Jahren mehr Anfragen als Kapazitäten, weshalb wir im vergangenen Jahr und auch Anfang dieses Jahres die Preise angehoben haben. Das haben wir aber sehr differenziert gemacht.
Bei Langzeitkunden wurden die Preise leicht angehoben – beziehungsweise gewähren wir ihnen einen gewissen Rabatt, der nach Umsatz gestaffelt ist. Neukunden tragen die volle Preiserhöhung. Sie erhalten nur Rabatt bei einer gewissen Umsatzgröße. Da wir ein relativ kleines Unternehmen sind, haben wir keine große Verwaltung und auch keine großen versteckten Kosten zu tragen, weshalb wir im Vergleich zu unseren Mitbewerbern immer noch im mittleren Preissegment tätig sind. Die Zuschläge auf Subunternehmer und auch auf Materialeinsatz haben wir nicht erhöht.
Albert Lechler leitet einen GaLaBau-Betrieb in Dreieich.
Die Qualität muss stimmen
Wir haben unsere Preise zum Jahresbeginn 2019 um 6 % angehoben. Ausschlaggebend waren hier die zum Teil deutlich gestiegenen Kosten bei Jungpflanzen, Töpfen, Transport und Lohn. Von unseren Kunden haben wir keine negativen Rückmeldungen erhalten. Entscheidend ist, dass die Pflanzen in sehr guter Qualität, zuverlässig und pünktlich geliefert werden. Der gute Herbstverkauf 2018 hat zu einer geringeren Verfügbarkeit geführt, was die Preise stabilisiert. Wir nutzen diese Situation nicht aus, um weitere Aufschläge durchzusetzen.
Christoph Hokema leitet den Gartenbaubetrieb Fehrle Stauden in Schwäbisch-Gmünd.
Gute Qualität kostet
Wir haben zum Saisonstart die Verrechnungssätze angehoben. Das ist die logische Konsequenz aus der enorm hohen Nachfrage. Außerdem sind Baustoffhändler und Zulieferer auch nicht zimperlich mit Preiserhöhungen und im Allgemeinen kann der GaLaBau im Vergleich zu anderen Gewerken ruhig noch eine Schippe drauflegen. Es würde der ganzen Branche sicherlich gut tun, wenn sich vor allem die Fachbetriebe preislich positionieren und deutlich von der Konkurrenz abheben. Das hat nichts mit Abzocke zu tun und sollte untermauert werden mit einem klaren Bekenntnis zu Qualität, gestalterischem Anspruch und dem Willen, schöne Gärten abzuliefern.
Andreas Fuchs hat ein GaLaBau-Unternehmen in Lauben.
Faire Preise für Kunden und Unternehmen
Wir waren bisher in der glücklichen Lage, unsere Preisgestaltung nie an der allgemeinen Marktsituation festmachen zu müssen. Wir kalkulieren unsere Preise schon immer fair gegenüber dem Kunden, aber auch gegenüber unserem Unternehmen. Wir bieten hervorragende Leistungen und möchten dafür auch eine angemessene Entlohnung. Wer erwartet, die beste Leistung zum billigsten Preis zu bekommen, ist nicht unser Kunde. Seit fast 30 Jahren führen wir so unser Unternehmen und hatten nie Probleme unsere Auftragsbücher zu füllen, völlig unabhängig von der allgemeinen Auftragslage.
Wir haben unsere Preise lange Zeit stabil gehalten. Zum Jahreswechsel haben wir unsere Stundenverrechnungssätze jetzt aber um circa 5 % angehoben, um die allgemeinen Preissteigerungen abzufangen, die natürlich auch der momentan hervorragenden Auftragssituation geschuldet sind. Generell ist es an der Zeit, dass die Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus endlich ihren Wert erkennen und auch eine angemessene Vergütung ihrer Leistungen einfordern. Das ständige Schielen auf die Preise der Kollegen und das gegenseitige Unterbieten halten wir für wenig zielführend. Eine gute Leistung muss auch einen ordentlichen Preis haben. Was billig ist, kann unmöglich gut sein. Umgekehrt erfordert ein ordentlicher Preis natürlich auch eine entsprechend hochwertige Leistung.
Jürgen Kegler ist einer der Geschäftsführer des Betriebs Kegler & Moser in Haßloch.
Langfristig gute Beziehungen
Auch bei uns sind die Preise angestiegen. Dies liegt nicht daran, die momentane Situation auszunutzen. Vielmehr sind es gestiegene Lohn- und Materialkosten. Die Industrie passt ihre Preise dauerhaft der guten Marktlage an. Unsere Firmenphilosophie ist es, eine dauerhafte Geschäftsbeziehung aufzubauen und zu pflegen. Werden die Preise exorbitant angezogen, so leidet das Vertrauensverhältnis und es entsteht der Ruf des „teuren Jakobs". Wenn wir kapazitätsmäßig eine Anfrage nicht bearbeiten können, sind wir zu unseren Kunden ehrlich. Abwehrangebote führen unserer Meinung nach nicht zum Ziel. Wird hier wider Erwarten doch der Auftrag erteilt, kann dies zu großen Problemen hinsichtlich des Ausführungszeitpunkts kommen. Wir denken immer daran, dass es auch wieder schlechtere Zeiten geben wird und wir dann, aufgrund unseres fairen Umgangs mit Geschäftspartnern, weiterhin gefüllte Auftragsbücher haben.
Norbert Baasner leitet ein GaLaBau-Unternehmen in Lünen.
Kosten an den Kunden weiterreichen
Die Preise müssen erhöht werden. Teilweise gibt es nicht unerhebliche Preissteigerungen bei den von uns verbauten Materialien, woraus schon eine Preiserhöhung resultiert. Lohnkosten steigen, auch Lehrlingsvergütungen sind gestiegen durch die Konkurrenz um Auszubildende zwischen den einzelnen Berufen. Auch politisch erzwungene Kosten müssen umgelegt werden (Maut, Abfallwirtschaftsgesetz und so weiter). Außerdem drohen von dieser Seite noch weitere Teuerungen, man denke nur an dieses leidige Thema Abgaswerte, Feinstaub, Fahrverbote.
Erst letztes Wochenende haben wir das Thema Preiserhöhungen in unserer Erfahrungsaustausch-Gruppe diskutiert. Marktpreise müssen im Blick behalten werden. Diese stimmen aber oftmals nicht mit den tatsächlichen Kosten überein. Letztlich müssen Kosten auch an den Kunden weitergereicht werden, was leider noch nicht bei jedem angekommen zu sein scheint.
Oliver Prell ist Mitarbeiter im Betrieb Gärten fürs Leben in Pettstadt.
Gleiche Preise in der Pflege wie im Bau
Klar, zum 1. März haben wir unsere Stundensätze erhöht. Gleiche Preise in der Pflege wie im Bau. Es sind ja auch die gleichen Mitarbeiter – und die gleichen Kosten. Die Kunden haben unsere Preiserhöhung verstanden und akzeptiert.
Toni Limburg ist Inhaber des Betriebs Grünplan in Friedland/Reiffenhausen.
Höhere Kosten kompensieren
Wir haben unsere Preise schon im Januar erhöht. Seit zwei Monaten bekommen wir von sämtlichen Lieferanten Preiserhöhungen von 5 bis 10 % (Kies, Beton), manche Kleinartikel sogar bis zu 25 %, für mich zum Teil nicht mehr nachvollziehbar.
Hinzu kommt, dass der Unternehmer jedes Jahr mit mehr Kosten belastet wird. Dies geschieht schleichend und ist auf den ersten Blick meist nicht viel, jedoch die Summe macht es. Hierzu nur einige Beispiele: Lkw-Maut auch für Bundesstraßen, Künstlersozialkasse, Wegfall der Arbeitnehmerersparnis bei Betriebsrenten. Unsere erhöhten Preise kompensieren fast nur diese Kosten und nur zum Teil haben wir auch eine höhere Gewinnmarge.
Rolf Denzel führt den Betrieb R. Denzel – Garten- und Landschaftsbau GmbH in Singen.
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