Alle sorgen sich um das Stadtklima
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Auch die Akademie für Vegetationsplanung und Landschaftsbau (avela) rückte für ihre Jubiläumstagung den Klimawandel in den Mittelpunkt. In der gut gefüllten Mensa der Hochschule Nürtingen-Geislingen wurden den Besuchern durchaus spannende Ansätze und Diskussionen geboten, wobei der Landschaftsbau eher zu kurz kam. Wenn etwa Silvia Weidenbacher die Klimaanpassungsstrategien der Region Stuttgart vorstellte, brauchte es schon ein wenig Abstraktion, um das auf die tägliche Arbeit zu übersetzen. Knackiger war da schon die Forderung von Dr. Katrin Korth: Wir brauchen eine andere Organisation unserer Städte, wenn wir die Städte klimagerecht umbauen wollen." Dieselbe Aussage war inhaltlich wenige Tage später vom Landschaftsarchitekten Gerhard Hauber in Weihenstephan zu hören (siehe S. 13).
Noch konkreter wurde es bei Jan Dieterle, der zeigte, was klimagerechtes Bauen bedeuten kann denn allein wenn man die Einfassung eines Platzes erhöht, kann dadurch ein Zwischenspeicher für Starkregenereignisse von ungeheurem Fassungsvermögen entstehen.
Auch Marco Schmidt von der TU Berlin zeigte, wie sich mit zum Teil einfachen Mitteln Klimafolgen abmildern lassen, etwa durch Kletterpflanzen an Fassaden. Man wundert sich, weshalb es trotzdem weder bei Fassadenbegrünungen noch bei Dachbegrünungen zu boomhaften Auftragssteigerungen kommt.
Mit Till Hofmann wurde es dann richtig praktisch. Der Staudengärtner, der lange im Sichtungsgarten Weinheim gearbeitet hat, stellte Arten vor, die sich für trockene Stadtstandorte eignen. Zusätzlich bot er noch zwei Praxistipps: Es mache keinen Sinn, auf trockenen Standorten teure Stauden in großen Gefäßen zu verwenden. Kleinere Pflanzen, die ihr Wurzelwerk noch nicht voll ausgebildet haben, seien besser geeignet, auch um die Auswirkungen von Drehwurzelbildung zu vermeiden. Außerdem verriet er, wie er mit dem Laub von Platane und Walnuss in schattigen Staudenflächen umgeht: Er nimmt den Mulchmäher, um das Laub in besser umsetzbare und optisch ansprechendere Form zu bringen.
Den Abschluss machte die Naturgartenplanerin Kerstin Gruber, deren Vortrag rege diskutiert wurde; unter anderem weil einige Aussagen ideologisch überformt wirkten.
Der 2. Avela-Praxistag wird wieder Ende Februar 2020 in Kirchheim, die 11. Avela-Tagung Anfang Juni 2020 wieder in Nürtingen stattfinden. Die genauen Termine finden Sie, sobald sie festehen, unter www.dega-galabau.de/termine
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