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Ausbreitung von Zecken

Zahl der FSME-Infektionen steigt stark

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so viele Menschen an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME, Hirnhautentzündung) erkrankt wie nie, seitdem diese durch Zecken übertragbare Krankheit vor 20 Jahren meldepflichtig wurde. Das hat die Universität Hohenheim mitgeteilt. Gegen FSME kann man sich impfen lassen.

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Hyalomma-Zecken sind deutlich größer als der heimische Holzbock
Hyalomma-Zecken sind deutlich größer als der heimische Holzbock Katrin Fachet/Universität Hohenheim
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So wurden 2018 insgesamt 583 Fälle gemeldet. Zwar traten 2019 nur 443 bekannte Krankheitsfälle auf, aber 2020 wurde mit über 700 Fällen wieder ein trauriger Rekord erreicht. Dabei traten die meisten Erkrankungen nach wie vor im Süden Deutschlands auf. „Auch die angrenzenden Nachbarländer Österreich, Schweiz und Tschechien weisen für letztes Jahr extrem hohe Fallzahlen aus“, so Prof. Dr. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Auf Höhe der deutschen Mittelgebirge zieht sich quasi eine Grenze durch Mitteleuropa. Südlich dieser gedachten Linie sind im Jahr 2020 die FSME-Zahlen zum Teil dramatisch angestiegen, während nördlich davon die Erkrankungshäufigkeit praktisch unverändert geblieben ist. Eine aktuelle Verbreitungskarte des Virus hat das Robert-Koch-Institut zur Verfügung gestellt.

Viele Fragen zu Ausbreitung der Viren sind bislang noch offen. Deshalb forscht die Universität Hohenheim (Stuttgart) intensiv zur Verbreiter ihrer Überträger. Nicht nur die bei uns häufigste Zecke, der Gemeine Holzbock, kann FSME übertragen, auch die heimischen Auwald- und Schafzecken können Träger des Virus sein. Außerdem kann es von tropischen Arten wie Hyalomma-Zecken übertragen werden, die seit dem Rekordsommer 2018 in den Fokus der Forschung gerückt sind.

FSME äußert sich beim Menschen meist durch grippeähnliche Symptome und Fieber. Bei einem Teil der Patienten kommt es auch zu gefährlichen Hirnhautentzündungen. Das Virus wird direkt beim Einstich der Zecke in die Haut übertragen, die ausgelöste Erkrankung ist nicht heilbar. Impfen ist daher die einzige Möglichkeit, sich zuverlässig vor der Erkrankung zu schützen. Wer jetzt mit der dreifachen Impfung startet, kann noch rechtzeitig zur Outdoor-Saison die volle Schutzwirkung aufbauen. Infos dazu liefert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Neben dem Virus können Zecken auch Borellia-Bakterien übertragen, die beim Menschen Borelliose auslösen können. Nicht rechtzeitig behandelt, können auch durch diese Erkrankung dauerhafte Schäden entstehen.

Alle Infos zur Frühsommer-Meningoenzephalitis zusammengefasst finden Sie auch in der Broschüre des Bundesverbands für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz.

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