BGL rät zu Preisgleitklauseln
Produktionspausen und Lieferengpässe bei Baustoffen – davon ist die gesamte Baubranche betroffen. Insbesondere Baumaterialien wie Holz, Kunststoffrohre, Stahl, Naturstein, Sand und Kies, aber auch Treibstoffe werden dieser Tage weltweit knapp, auch hier in Deutschland. Berichte über Preissteigerungen und Lieferengpässe und sogar Lieferausfälle hört man schon seit einiger Zeit auch aus dem Garten- und Landschaftsbau.
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Materialengpässe und steigende Preise /Wie stark ist der GaLaBau betroffen?
Nach der Blitzumfrage zu Materialengpässen und Preissteigerungen in DEGA GALABAU 5/2021 hat auch der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzfrau seine Landesverbände befragt. Das Ergebnis: Der Beratungsbedarf hat in den letzten Tagen spürbar zugenommen. Denn durch kurzfristige Preiserhöhungen von nicht selten 30 Prozent und mehr sowie Lieferausfällen steigt der Druck auch auf die GaLaBau-Unternehmen. Schließlich haben sie laufende Verträge zu erfüllen und tragen deshalb das Risiko der unvorhersehbaren Kosten alleine.
In diesem Zusammenhang weist Thomas Krämer, Wirtschaftsjurist und Politikreferent im BGL, nachdrücklich darauf hin: „Insbesondere öffentliche Auftraggeber müssen den GaLaBau-Unternehmen bei bestehenden Verträgen entgegenkommen. Die öffentliche Hand hat eine große Verantwortung für die kleine und mittelständische Wirtschaft. Betriebe, die unverschuldet in wirtschaftliche Schieflage kommen, nützen niemandem. Bei zukünftigen Verträgen könnten Preisgleitklauseln einen Lösungsansatz bieten.“
Noch sind die GaLaBau-Betriebe in der komfortablen Lage, im Rahmen vergleichsweise kleiner, zeitlich überschaubarer Projekte schnell und flexibel reagieren zu können. Denn zwei Drittel ihrer Umsätze erwirtschaftet die Branche weiterhin im Privatgarten. Doch auch hier steigt der Druck auf die Unternehmen durch fehlenden Materialnachschub und schnell steigende Preise. „Zwar muss unsere Branche derzeit kaum auf Kurzarbeit zurückgreifen. Wir beobachten die Situation trotzdem mit Sorge“, so BGL-Präsident Lutze von Wurmb. „Deshalb hat der BGL auch das jüngste Schreiben der Bundesvereinigung Bauwirtschaft an Bundeswirtschaftsminister Altmaier mit auf den Weg gebracht. Darin fordern wir eine Berücksichtigung der Stoffpreisgleitklausel bei öffentlichen Projekten und eine Entbürokratisierung bestehender Regeln zur Verfügbarkeit von Baumaterial in Deutschland.“
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