Mähroboter gefährden Igel
Forschende des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben ein ernstes Tier- und Artenschutzproblem durch Mähroboter nachgewiesen. Auf Basis zahlreicher Versuche und Tests entwickelten die Wissenschaftler ein Testprotokoll, welches eine Einschätzung des Gefährdungspotenzials eines Gerätes hinsichtlich seiner Verletzungsgefahr für Igel erlauben würde.
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Das Team plädiert dafür, ein solches Protokoll auf europäischer Ebene durch das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) verpflichtend einzuführen. Solange das nicht so ist, gefährden besonders nachtsfahrende Geräte die Gartentiere.
Tierleidfreie Alternativen zum Einsatz aktueller Mähroboter seien damit technisch umsetzbar, so die Forschenden. Zudem sollten politische Maßnahmen wie ein Nachtbetriebsverbot für die Geräte umgesetzt und mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Im Gegensatz zu anderen elektrischen Rasenmähern dürfen Mähroboter aufgrund ihrer geringen Geräuschemissionen zeitlich unbegrenzt (d.h. auch nachts und an Sonn- und Feiertagen) eingesetzt werden. Für Igel sind diese nächtlichen und vom Menschen unbeaufsichtigten Einsätze besonders gefährlich, denn Igel sind nachtaktiv und laufen vor Gefahren nicht davon, sondern bleiben möglichst ruhig stehen. Werden sie von den Robotern überrollt und verletzt, suchen sie – so sie es noch können – lautlos den Schutz von Hecken und Gebüsch, um nicht anderen Raubtieren aufzufallen, für die sie dann leichte Beute wären. Sie leiden somit und sterben meist qualvoll. Aber auch leichte Schnittverletzungen können später zu schweren Entzündungen oder zur Ablage von Fliegeneiern in den Wunden und somit – wenn unbehandelt – zum Tod führen.
Ausführliche Informationen zu den Tests und Erkenntnissen der Wissenschaftler hat das Leibniz-Institut über das Portal Informationsdienst Wissenschaft veröffentlicht.
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