Erlössituation ist unbefriedigend
Die Frühjahrsumfrage 2025 des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) zeigt ein gemischtes Bild: Einerseits entwickelt sich der GaLaBau trotz des gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfelds stabil. Doch die Ertragssituation bleibt für die meisten Betriebe unbefriedigend. Die stark gestiegenen Kosten können nur eingeschränkt an die Kundschaft weitergegeben werden.
von BGL/Red erschienen am 12.05.2025
Zwar sei die Auftragslage im Vergleich zum Frühjahr 2024 unverändert und damit stabilisiere sich mittelfristig auch die Auftragslage im GaLaBau verglichen mit der Situation vor der Corona-Pandemie weiter – es gebe jedoch kein Wachstum bei gleichzeitiger Inflation, meldet der BGL als Ergebnis der Umfrage. Laut dieser bewerteten insgesamt 54,5 % der befragten Unternehmen (12,6 % der rund 4.200 Betriebe hatten sich an der Umfrage beteiligt) die Situation kritisch, also mit „unbefriedigend“ und „verbesserungsfähig“ (Frühjahr 2024: 53,8 Prozent) – das ist über die Hälfte. Hier zeigte der Blick in die Umfrageergebnisse vor der Pandemie deutlich bessere Ergebnisse (Frühjahr 2020: „unbefriedigend“ und „verbesserungsfähig“ sagten 40 %; „entspricht den Erwartungen“ 60 %).
Werte dicht am Vorjahrsergebnis
Auch die Auslastung in der Pflege bewegt sich nach der Umfrage auf dem Vorjahresniveau. Die Vollbeschäftigung beträgt 18 Wochen. Das war im Frühjahr 2024 lediglich eine Woche mehr. Im Neubau ist die Situation mit 19 Wochen exakt gleich geblieben. Die Auftragslage bewerten 72,6 % im Vergleich zum Vorjahr als „Gleich“ oder sogar „besser“. Das liegt sogar etwas über 2024 (69,8 %). Demzufolge hat sich auch die Zahl der Betriebe, die ihre Auftragslage als schlechter einstufen, von 20,2 % auf 27,4 % verringert. Die Zahlungsbereitschaft ist praktisch unverändert geblieben. 90 % der Befragten gaben an, dass Auftraggeber das Zahlungsziel einhielten (zuvor 91 %*). Die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten blieb mit 21 ebenfalls unverändert. Auch die Einschätzung der eigenen Geschäftslage ist nahezu unverändert: 65 % nennen sie „gut“ (Frühjahr 2024: 63,5 Prozent), für 32 % ist sie unverändert „befriedigend“, während nur noch 2,8 % sie als „schlecht“ (2024: 4 %) bewerten. Ebenso verhält es sich mit dem Ausblick auf die nächsten sechs Monate: Hier erwarten 8,9 % der Betriebe (Frühjahr 2024: 9 Prozent) ein besseres Geschäft, während 78,6 % (2024: 76,6 Prozent*) der Unternehmen mit gleichbleibendem Geschäftsverlauf rechnen.“ 12,5 % (14,3 %*) erwarten, dass sich ihre Lage verschlechtert.
Etwas schlechtere Einschätzung
Mit 89,5 % der Befragten bewertete die Mehrheit die aktuelle Situation der Branche mit den Schulnoten 1 bis 3, also „sehr gut“ bis „befriedigend“ (Frühjahr 2024: 92 % – vor der Pandemie/April 2019: rund 97,6 %) und sehen eine leichte Verschlechterung der Aussichten für den GaLaBau in den nächsten fünf Jahren. Hier erwarten 86,2 % der Befragten eine gute Branchenlage und vergeben die Schulnoten 1 bis 3. Das waren 2024 nur 83 %).
Gleichzeitig schätzen sie die Entwicklung des eigenen Betriebes besser ein als die der Branche. Hier rechnen 94,4 % der Befragten im aktuellen Geschäftsjahr mit einem positiven Verlauf (Vorjahr: 92,4 %) und bewerteten dies mit den Schulnoten 1 bis 3. Ebenso verhält es sich mit dem Ausblick auf die nächsten fünf Jahre. 94,3 % antworteten, ihre betrieblichen Aussichten verdienten die Schulnoten 1 bis 3. Das sind immerhin fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr (2024: 89,5 %). Da sind die Unternehmen als durchaus optimistisch.
Politik muss handeln
Angesichts dieser Zahlen wünscht sich BGL-Präsident Thomas Banzhaf von der Politik mehr Stadtgrünförderung, Bürokratieabbau und keine tarifpolitische Einmischung. „Angesichts der schwachen Kommunalfinanzen, des schlechten Konsumklimas und der lahmenden Hochbaukonjunktur ist die Stabilität im GaLaBau schon ein Erfolg. Allerdings macht uns die schwache Ertragssituation Sorgen“, fasst er die Situation zusammen. Gleichzeitig sei man fest von den positiven Perspektiven im GaLaBau überzeugt: „Der Ausbau der grün-blauen Infrastruktur, Dach- und Fassadenbegrünung und biodiverse Firmengärten sind Zukunftsfelder, in denen die Kompetenz und Leistungsfähigkeit des GaLaBau gefragt sind“, meint Banzhaf. Allerdings gelte: Die Kommunen brauchen vom Bund weiterhin eine starke finanzielle Unterstützung für ihren klimaangepassten Umbau. Jetzt sei es höchste Zeit für die Politik, die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Betriebe zu stärken. „Wir brauchen endlich Bürokratieabbau, keine tarifpolitische Einmischung und weg mit der 3,5-Tonnen-Maut aus dem GaLaBau! Handeln statt Reden ist das Gebot der Stunde“, ergänzt der BGL-Präsident.
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