Kein Anlass für Pessimismus
Zwischen Mitte Februar und Ende März treffen sich jeweils die Mitglieder der GaLaBau-Landesverbände, um zu wählen oder Entscheidungen für das laufende Jahr zu treffen. Von Krise war da viel zu hören, aber noch wenig zu spüren. Der Optimismus überwog.
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Die Stimmung im Verband GaLaBau Baden-Württemberg ist überaus positiv. Über 300 Betriebe waren bei der Versammlung am 7. März in Leinfelden-Echterdingen vertreten. Besonderes Lob von Geschäftsführer Reiner Bierig gab es für die über 100 Betriebe, die sich an verbandlich organisierten Veranstaltungen beteiligt hatten. Die hohe Ausbildungsquote und eine sehr erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit zählen weiter zur Bilanz. Eine Diskussion gab es zur Fortführung der Image- und PR-Kampagne. Wie in Hessen-Thüringen (siehe DEGA GALABAU 3/2009) und Sachsen wurde angesprochen, dass bezüglich der Beitragszahlung von Landesverbänden zum Bundesverband Veränderungsbedarf besteht.
Mehr politische Vertretung gefordert
Über 200 Mitglieder und Gäste konnte Präsident Ulrich Schäfer zur Mitgliederversammlung des Verbands GaLaBau (VGL) Bayern am 6. März in Eching begrüßen. Die Mitglieder seien trotz aller Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft zuversichtlich, zitierte Schäfer die aktuelle Konjunkturumfrage des VGL Bayern. Die Einschätzungen der Mitglieder weichen nur unwesentlich vom Ergebnis des guten Wirtschaftsjahrs 2008 ab. Schäfer rief dazu auf, nicht Aufträge zu Niedrigstpreisen einzukaufen. Das Ausschreibungs- und Auftragsvolumen gebe dazu keinen Anlass.
In Anwesenheit von Minister Helmut Brunner äußerte Schäfer Kritik an der Wahrnehmung des Gartenbaus im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Es sei bemerkenswert, wenn im Ministerium nur zwei von 140 Beamten für den Gartenbau zuständig seien, obwohl die Wirtschaftskraft dieser Branche mehr als die Hälfte der Landwirtschaft erreicht. Für eine Veränderung werde er sich einsetzen.
Ende des Jahres 2009 scheidet Jürgen R. Prigge nach 31 Jahren als Geschäftsführer und Verbandsdirektor aus. Das Präsidium gab bekannt, dass sein Stellvertreter Rudolf W. Klingshirn die Nachfolge antreten wird.
Zweckoptimismus im Nordwesten
Ganz ohne Seitenhiebe auf das aktuelle wirtschaftspolitische Geschehen ging es auf der Mitgliederversammlung des Verbands GaLaBau Niedersachsen-Bremen am 6. März in Wolfsburg nicht. Als Präsident Uwe Krebs die Ausbildungsquote der GaLaBau-Betriebe in der Region mit 13,75% bezifferte, war zum Vergleich die HypoRealEstate zu sehen, mit einer Ausbildungsquote von 0,8% bei allerdings 200-fachem Umsatz.
Die Stimmung unter den Landschaftsgärtnern im Verband ist gut bis befriedigend. Von der Möglichkeit, haushaltsnahe Dienstleistungen und handwerkliche Leistungen als Privathaushalt steuerlich geltend machen zu können, erhoffen sich die Landschaftsgärtner eine verstärkte Nachfrage. Im Moment herrscht Zweckoptimismus, dass die Wirtschaftskrise sich entweder nicht dramatisch bemerkbar macht oder so schnell vorbei ist, wie sie gekommen ist.
„Nicht schlechter reden als wir dastehen!“
Mehr als 70 Unternehmer waren der Einladung des Fachverbands Berlin-Brandenburg zur Versammlung am 13. März nach Sommerfeld bei Kremmen gefolgt. Der FGL-Vorsitzende Carsten Henselek beschrieb die wirtschaftliche Situation als bundesweit „nicht einheitlich“: Auch in Berlin und Brandenburg beschreiben die Betriebe ihre Situation unterschiedlich. Die Preise stagnieren, aber teilweise greift auch das Konjunkturpaket. Die Änderung der Schwellenwerte für freihändige und beschränkte Ausschreibungen ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Buga Schwerin ist Hauptthema
Der Startschuss in die Saison fiel auch in Mecklenburg-Vorpommern nur verhalten optimistisch aus. Gerald Jungjohann, Vorstandsvorsitzender des GaLaBau-Verbands, eröffnete die 25. Mitgliederversammlung am 5. März in Schwerin: „Während die Stimmung 2008 ausgesprochen positiv war, werden wir uns überraschen lassen müssen, was 2009 für uns bringt. Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern verzeichne derzeit schon eine negative Entwicklung.“ Die GaLaBau-Betriebe haben im Gegenssatz zu ihren Kollegen in anderen Bundesländern eine schlechtere Ausgangslage, so Jungjohann. Das Kaufkraftniveau liegt deutlich unter dem anderer Bundesländer, sodass kaum Rücklagen gebildet werden konnten.
Eines der Hauptthemen der Versammlung: die Bundesgartenschau (Buga) in Schwerin. Besonderer Stolz des Verbands: Alle landschaftsgärtnerischen Lose landeten bei Verbandsbetrieben aus der Region. „Nun wird es unsere Hauptaufgabe sein, den Besuchern unseren Berufsstand an 172 Tagen zu präsentieren“, sagte Björn Schwake, der Geschäftsführer des Verbands.
Langer Winter statt Krise
Eine einheitliche Bewertung der Lage sei nicht möglich, so der Präsident des Landesverbands Sachsen Werner Eyßer am 13. März in Radebeul. Er riet seinen Kollegen im Hinblick auf die Zahlungsmoral der Kunden: „Trauen Sie sich, Vorkasse zu verlangen.“ Geschäftsführer Horst Bergmann sprach von einem zufriedenstellenden Jahr 2008 und empfahl, sich nicht von Krisenstimmung anstecken zu lassen. „Vielen macht der lange Winter mehr Sorgen.“ Bergmann berichtete von einer sehr niedrigen Ausbildungsquote, aber einer gesteigerten Weiterbildungsquote und vielen Aktivitäten der Geschäftsstelle, vor allem hinsichtlich der Eindämmung des zweiten und dritten Arbeitsmarkts, der besonders im Osten dem GaLaBau das Leben schwer macht. Auf der sehr gut besuchten Versammlung diskutierten die Mitglieder erneut über die Umsetzung der Image- und PR-Kampagne. Der größte Teil trägt die Kampagne mit, auch wenn sie einigen Betrieben mit rein öffentlichen Aufträgen wenig nützt.
Langer Winter sorgt für gute Auftragslage
Die Mitglieder des GaLaBau-Verbands Sachsen-Anhalt trafen sich vom 27. bis zum 28. Februar auf Schloss Hundisburg bei Magdeburg. „Momentan ist die Lage noch gut. Der lange Winter ... hatte zu einer Art Arbeitsstau geführt“, schildert Michael Stein. Im nächsten halben Jahr haben die Betriebe noch gut zu tun, das seien aber alles Planungen aus der Zeit vor der Krise. Vom Konjunkturpaket II erhoffen sich die Sachsen-Anhaltiner wenig. Vor allem die Abwrackprämie wirke sich für den GaLaBau eher negativ aus. „Zu den 2500e, die die Leute vom Staat geschenkt bekommen, müssen sie ja noch 10000e in ihr neues Auto investieren. Das ist Geld, dass sie dann nicht mehr für ihren Garten ausgeben.“ Stein war dennoch bemüht, Optimismus zu verbreiten. Da Betriebe in Sachsen-Anhalt nie auf großer Flamme kochen konnten, relativiere das einen möglichen Auftragseinbruch.
Eine Zusammenfassung der Mitgliederversammlung in Schleswig-Holstein erreichte die Redaktion erst kurz vor Fertigstellung des Hefts, sodass an dieser Stelle nicht ausführlich darauf eingegangen werden konnte. Zentraler Punkt war der Abschied des langgedienten Vorsitzenden Reimer Meier und die Stabübergabe an Nachfolger Ingmar Arne Johansson aus Harrislee (siehe auch S.16).
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