Wie hat sich der Verkauf von Pools entwickelt?
Wie hat sich die Situation bei den Schwimmteichen und Pools in der Pandemie entwickelt?
Hat sich die Nachfrage zugunsten der Pools verschoben?
Kommen einfach mehr Poolkunden auf den GaLaBau zu?
Haben die Lieferengpässe bei Baustoffen Pool, Naturpool und Schwimmteich betroffen?
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Nachfrage nach eigenem Pool steigt
Die Entwicklung und Nachfrage nach Badegewässern im privaten Umfeld sind explosionsartig gestiegen. Eine Entwicklung, die wir auf das vorhandene Privatvermögen, die günstigen Finanzierungszinsen und die Corona-Pandemie zurückführen können. Den Luxus, einen privaten Pool auf dem Grundstück zu haben, ist nicht nur der Oberschicht, sondern auch den normalen Angestellten und Arbeitern wichtig geworden. Ausgefallene Urlaubsreisen und die in den letzten Jahren veränderte Wetterlagen, Heißsommer, beflügeln immer mehr Bauherren, sich über die Anschaffung eines Pools Gedanken zu machen. Manche Interessenten haben allerdings keine finanzielle Vorstellung, was das kosten kann. Anteilig ist die Nachfrage nach dem Naturpool bei uns zurückgegangen. Inzwischen bieten wir auch keine klassischen System-Naturpools mehr an. Wir haben ortsansässige Partnerbetriebe gefunden, die Pools in den unterschiedlichen Variationen bauen. Styroporbecken mit Folienauskleidung bis hin zu Fertigschale in allen Größen sind hier vertreten. Der Landschaftsgärtner übernimmt oft sämtliche Rohbauarbeiten für Aushub, Bodenplatte, Verfüllen mit Thermotec, Ringanker und Poolrandplatten. Manche Kollegen von uns gehen sogar so weit, dass sie selbst als Poolhändler auftreten und alle Komponenten verkaufen. Dies ist bei uns nicht so. Bei der Wasserreinigung gibt es ebenfalls eine sehr große Bandbreite an Möglichkeiten. Viele Kunden gehen weg vom klassischen Chlor. Oftmals wird Salzelektrolyse eingebaut. Gerade bei der Materialbeschaffung für die Komponenten im Poolbau gab es große Lieferschwierigkeiten bei der Technik (fehlende Verfügbarkeit, Abhängigkeit von Importen) und den Poolschalen (zu große Nachfrage). Wir selbst bauen hier regional circa sechs bis acht Poolanlagen im Jahr. Gerade aktuell haben wir noch drei Anlagen im Bau bis Ende des Jahres. Resümee von uns: Die Tendenz zum eigenen Pool ist 2022 steigend. Viele wechseln vom Naturbad (die inzwischen ja auch sehr technisch ausgestattet sind) zum Pool mit Komfort, Wärmepumpe und geringerem Pflegeaufwand. Viele Landschaftsgärtner haben dadurch viele Folgeaufträge erhalten. Leider gibt es bei den Poolbauern immer mehr nicht so gut organisierte und zuverlässige Firmen.
Jürgen Berthold, J.W. Karl GartenDesign in Gochsheim
Materialbeschaffung macht große Probleme
Neben den üblichen Aufgaben im Landschaftsbau bauen wir seit circa 20 Jahren Naturpools. Seit mehr als 10 Jahren eigentlich zu 100 % mit GFK – Fertigbecken.Die Nachfrage ist gut, allerdings haben 80% der Interessenten völlig falsche Preisvorstellungen. Diese Kandidaten landen dann sicherlich in der Salz- beziehungsweise Chlorabteilung. Dort bekommen sie das Projekt sicherlich günstiger, aber eben auch weniger nachhaltig. In den letzten Jahren wurden im Schnitt drei bis fünf Anlagen verkauft. 2021 konnten wir 12 Anlagen bauen und bereits weitere acht für das neue Jahr verkaufen. Bei der Materialbeschaffung gab und gibt es große Probleme. Angefangen bei den Beckenlieferanten, die teilweise sechs Monate für die Produktion benötigen bis hin zu so banalen Dingen wir Schlauchleitungen. Unsere letzten drei Becken kommen pünktlich vor Weihnachten in KW 49. Preissteigerungen von 20 bis 300 % waren überall zu finden. Für den Einkauf ist das eine echte Herausforderung.
Oliver Gertzen, Baumann Gärten & Freiräume in Gersheim
Weniger klassische Schwimmteiche
Die Nachfrage nach poolartigen Badeanlagen, also klassische Pools und Naturpools, ist gestiegen. Klassische Schwimmteiche werden weniger angefragt und auch nicht mehr so oft gebaut. Poolartige Anlagen oder poolartige Anlagen mit separatem Teich werden häufiger angefragt und auch öfter gebaut. In allen Bereichen gab es geringe Lieferschwierigkeiten, wobei unsere Lieferanten das gut im Griff hatten.
Guido Rigon, Gärtnermeister Garten- und Landschaftsbau in Fellbach
Technik bei Naturpools stark verbessert
Wir bauen inzwischen nur noch Naturpools und keine klassischen Schwimmteiche mehr. Vor zehn Jahren wurden die Schwimmteiche sehr individuell gebaut. Es war sehr aufwändig, bei der Planung an alles zu denken, in der Ausführung die Risiken zu erkennen und stets nach individuellen Lösungen zu suchen. Inzwischen bauen wir Naturpools nach immer gleichen Standards, die auch immer sehr gut funktionieren. Die Technik ist in den letzten zehn Jahren deutlich weiterentwickelt worden und daher ist die Wasserqualität immer sehr gut und der Pflegeaufwand für die Kunden insgesamt gesunken. Was uns auch auffällt ist, dass kaum mehr Gartenteiche oder kleine Fischteiche nachgefragt werden. Dafür sind pflegeleichte Wasserspiele mit einem Quellstein sehr beliebt.
Karin Nonnenmann, Gärtnermeisterin bei Nonnenmann Garten- und Landschaftsbau, in Mühlacker-Dürrmenz
Aufträge haben sich verdreifacht
Die Nachfrage und Auftragslage bei Pools, Biopools, und Schwimmteichen hat sich bei uns verstärkt. (verdreifacht) Die Gewichtung ist anteilig gleichgeblieben.
Georg Senger, Senger Gartendesign in Ennigerloh Ostenfelde
Trotz Lieferschwierigkeiten keine Bauunterbrechungen
Wir bauen seit 2011 etwa vier bis fünf Schwimmteich-/Naturpoolanlagen im Jahr. Dazu noch ein bis zwei Gartenteiche. Reine Pools haben wir bislang erst einmal realisiert. Allerdings sind wir seit 2018 bei jährlich drei bis vier Gärten beteiligt, in denen ein Pool errichtet wird. Oft übernehmen wir Leistungen wie Aushub, Bodenplatte, Hinterfüllen und Ringanker.Die Nachfrage nach Naturpool und Schwimmteich halte ich für gleichbleibend.Die Nachfrage nach Pools, vor allem Salz oder andere vermeintliche Chloralternativen nimmt zu.Die Leute wollten möglichst viel Urlaubsgefühl im Garten bei möglichst geringem Aufwand. Da kamen neue Kunden auf, einige davon würde ich nicht in Richtung Naturpool beraten wollen. Aufgrund der Lieferschwierigkeiten großer Anbieter gab es wohl auch eine gewisse Bereitschaft, auf günstige Poolbau-Alternativen zu wechseln…Lieferschwierigkeiten hatten wir insbesondere bei PVC-Schlauchware, Einbauteilen und Pumpen. Außerdem für Bauteile aus Edelstahl, zum Beispiel. Skimmer. Dies wird sich ins neue Jahr fortsetzen und betrifft Bio und Chemie. Für kommendes Jahr wird es sicher mehr Folienbecken und Edelstahl geben, hier haben einige Poolbauer ihr Angebot erweitert, um den Lieferschwierigkeiten der Fertigbecken entgegen zu wirken. In diesem Jahr konnten wir die Beschaffung aber so steuern, dass es zu keinen Bauunterbrechungen kam. Diese waren eher bauseits durch Vorgewerke bedingt.
Paul Biegholdt, Kolhöfer Garten- und Landschaftsbau in München
Nachfrage hat sich verdoppelt
Die Frage ist recht einfach, die Nachfrage hat sich verdoppelt. Gebaut haben wir nur Naturpools in 2020 19 Stück und 2021 waren es 18 Stück. Die Anlagen werden komplexer, da konzeptionell gearbeitet wird. Also mit Pflanzen, Holzdecks, Mauern etc. Vom klassischen Schwimmteich sind wir weg, da Naturpools profitabler, schneller und kontrollierbarer sind. Wenn also ein Schwimmteichkunde kommt, bekommt er einen Naturpool, wo ringsum Stauden und Gräser wachsen. Kleine Lieferschwierigkeiten konnten durch standardisierte Produkte und eine hohe Lagerkapazität umgangen werden. Es gibt nur grüne Folie.
Alexander Eichler, Eichler Gartenideen in Waldenburg
Intensive Beratung notwendig
Grundsätzlich bauen wir nur Schwimmteiche und Biopoolanlagen der Marke Biotop.Die Marktlage ist für uns seit 1999 gut und stabil. Seit Corona hat sich die Nachfrage verdreifacht und die Aufträge verdoppelt. (Pi mal Daumen)
Wir haben im Schnitt von 1999-2019 bei Bahl immer so acht bis zwölf Anlagen im Jahr gebaut und seit 2020 über 20 Anlagen im Jahr. Diesen Trend verzeichnen alle Biotop-Partner (2020 waren es 50% plus zum Vorjahr) und andere Anbieter auch.
Es werden bei uns mehr Biopools als Schwimmteiche gebaut. Das Verhältnis ist circa. 40/60.Der Schwimmteich ist ein etabliertes Produkt und zum Baden sicher das Natürlichere. Unsere Erfahrung zeigt, dass intensive Beratung nötig ist, um herauszufinden, welches das richtige Produkt für den Kunden ist. Und da kommt es vor, dass ein Schwimmteichinteressent sich eher für einen Biopool entscheidet.Der Trend biologisch zu baden, wird sich meiner Meinung nach mehr und mehr durchsetzen, auch wenn immer noch deutlich mehr Pools mit Chlorfilterung oder Elektrolyse gebaut werden.
Die Anfrageflut durch Corona wird wohl wieder etwas abebben, aber der Trend des Badens im eigenen Garten auch durch Klimaerwärmung wird bleiben.Biopools haben auch deutlich weniger Wasserbedarf als ein Chlorpool! Dies zum Thema Ressourcen schonen.
Die Lieferzeiten haben sich zum Teil auf bis zu einem halben Jahr ausgedehnt. Speziell im Fertigbeckenbereich hatten wir Corona bedingt Lieferverzug von bis zu drei Monaten, welche die Planung und den Bauablauf erschwert haben.Die meisten Lieferanten konnten aber Abhilfe durch Aufstockung der Produktion schaffen.
Sicher kann man sagen, dass Netzwerke wie zum Beispiel Biotop helfen, um eine stabile Markstellung aufzubauen oder zu haben.
Christian Bahl, Bahl Gärten von Eden in Kiebitzreihe
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