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Bistorta amplexicaulis ‘Rosea‘

Vor langer, langer Zeit, also im Jahr 2000 um genau zu sein, war das Sortiment der Kerzenknöteriche überschaubar. Es gab die Sorten ‘Firetail‘ (identisch mit ‘Speciosum‘), ‘Album‘ (also weiß blühend) und ‘Rosea‘ – die, die mit Abstand langweiligste Blütenfarbe besitzt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn es nun gefühlt 100 Auslesen gibt

Vermutlich könnte die Sorte sogar in trübem Olivgrün blühen – ich würde sie hier immer noch empfehlen, wenn die anderen Eigenschaften unverändert wären. Denn: Blütenfarbe ist nicht alles! Zunächst einmal ist ‘Rosea‘ extrem reichblütig und der gesamte Pflanzenaufbau top (ein dichter Laubbusch, darüber stehen die Blüten – nomen est omen – kerzengerade). Zwar blüht die Sorte nicht bis zum Frost durch, aber auf 100 Tage sind meine Exemplare schon gekommen. Das ist mal eine Hausnummer! Ab Mitte Juli übernehmen sie allem Anschein nach die Essensversorgung sämtlicher Bienenvölker der Umgebung.

Phänomenal ist außerdem die Standortamplitude – also die Toleranz gegenüber dem Ort, an dem sie gepflanzt ist. Während andere Kerzenknöteriche vielleicht Gehölzrand und Freifläche und feucht bis frisch können, kann ‘Rosea‘ Sahara bis Tiefgarage. Die Trockenheitsverträglichkeit ist im Vergleich zu ihren Artgenossen verwunderlich. Während manch Bistorta amplexicaulis schon nach wenigen Stunden Sonneneinstrahlung schlappt, steht ‘Rosea‘ selbst nach drei Wochen ohne Tropfen immer noch wie eine Eins. Apropos Tiefgarage: Da hatte ich tatsächlich mal eine Pflanze abgestellt, vergessen und nach zwei Wochen wiederentdeckt. Sie stand mittlerweile sogar in Blüte.