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Bildungsforum in NRW

Die meisten Beteiligten mal an einem Tisch

Der VGL NRW hatte im Herbst zum Bildungsforum geladen - und viele der Geladenen kamen zur zweitägigen Veranstaltung ins Kardinal-Schulte-Haus in Bergisch Gladbach. 

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VGL
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Zu den Teilnehmenden gehörten Personen aus den verschiedenen Ministerien, aus den Berufsschulen, den Hochschulen, den Fachschulen, den überbetriebliche Ausbildungsstätten (ÜBA), die Unternehmer NRW, aus der Landwirtschaftskammer, von der Gewerkschaft, aus den Bezirksregierungen, aus der Agentur für Arbeit und natürlich aus den Unternehmen – bei der beruflichen Bildung im GaLaBau gibt es viele Akteure.

Möglichst ein bis zwei Vertreter jeder Organisation an einen Tisch zu holen und sich auszutauschen, war Ziel des zweitägigen Bildungsforums, das im Oktober auf Einladung des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen zum zweiten Mal in Präsenz stattfand.
„Als Einstieg in die einzelnen Themengebiete gab es zunächst kurze Wissensimpulse, bevor es in die Arbeitsgruppen ging“, sagt Jutta Lindner-Roth, Referentin für Nachwuchswerbung und zuständig für die Aus- und Weiterbildung. Auch erste Ergebnisse aus dem Maßnahmenkatalog des ersten Bildungsforums wurden präsentiert. Anschließend befassten sich verschiedene Arbeitsgruppen mit jeweils einem Sachgebiet.


Die Abbrecherquote senken – das war schon 2021 allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen. „Es wurde eine Prozesskette aufgebaut, die dabei helfen soll, Probleme zu erkennen und Hilfestellung zu geben, sodass Auszubildende ihre Ausbildung zu Ende bringen“, erklärt Linder-Roth. Laufen Auszubildende Gefahr, die Lehre vorzeitig zu beenden sollen Schule und Betrieb mit vereinten Kräften gegensteuern.


Ein weiteres Thema, das die GaLaBau-Branche bewegt, ist der Fachkräftemangel. Welche Möglichkeiten es geben könnte, über Ausbildung und Qualifizierungen hier Abhilfe zu schaffen, wurde unter anderem von Dr. Jens Stuhldreier und Sabrina Goertz in einem Wissensimpuls aufgegriffen. Stuhldreier ist Leiter des Referats berufliche Orientierung - Übergang Schule-Beruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, Goertz ist Oberregierungsrätin des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW.


Ein anderes drängendes Problem, das der GaLaBau mit vielen anderen Branchen gemeinsam hat, ist der Mangel an Lehrkräften. Hier ist es erforderlich, mehr Schulabgänger für ein entsprechendes Studium zu begeistern. Nachgedacht werden muss aber auch darüber, wie und in welchen Bereichen zeitweilige Engpässe durch Experten aus der Praxis überbrückt werden könnten. Kontrovers diskutiert wurde das Positionspapier „Grüner Campus“ NRW. Dieses Papier beinhaltet den Gedanken eines zusätzlichen Zukunfts-, Bildungs- und Wissensstandortes zentral in Nordrhein-Westfalen, der nicht nur einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der grünen Branche leisten soll, sondern zur Zukunftsfähigkeit von NRW. Dieser Punkt wird von Vertretern anderer Hochschulen eher kritisch gesehen.

Am zweiten Tag ging es im Bildungsforum um die Herausforderungen, mit denen der GaLaBau und damit auch der Nachwuchs jetzt und in Zukunft konfrontiert ist. Dazu gehört die Digitalisierung, die auch vor den grünen Berufen nicht Halt macht. Das beginnt mit digital aufbereiteten Lehrinhalten und reicht bis zur Befähigung der Auszubildenden und Mitarbeiter, mit aktueller, digitaler Technik umgehen zu können. Ein Pilotprojekt ist hier der Kurs „Digitale Baustelle“, der vom VGL NRW und dem VGL Baden-Württemberg angeboten wird. Dort sollen Mitarbeiter befähigt werden, digitale Prozesse umzusetzen.

Aus dem gärtnerischen Berufsalltag nicht mehr wegzudenken sind auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaanpassung. „Wir wollen über unsere Arbeit Auszubildende in diesen Bereichen sprach- und handlungsfähig machen“, sagt Jutta Lindner-Roth. Dazu gehören auch Angebote für die Betriebe, ihren CO2-Abdruck zu ermitteln und zu verbessern. „Wir haben 2024 beispielsweise eine Tagung mit Berufsschullehrern und Lehrkräften der ÜBA geplant, in der es darum gehen soll, wie die relevanten Handlungsfelder in die schulischen Themen eingebaut werden können."
Neben einem umfangreichen Wissenstransfer und zahlreichen erarbeiteten Maßnahmen, die gemeinsam angegangen werden sollen, waren sich die Teilnehmer einig, dass das Bildungsforum in dieser Form auf jeden Fall beibehalten werden soll. 2025 wird man sich erneut zwei Tage lang treffen. „Veränderungen im Bereich der Bildung sind nichts, was schnell geht“, stellt Jutta Lindner-Roth fest. „Um so mehr hat es mich gefreut, dass alle Teilnehmer sehr interessiert daran waren, über den Tellerrand hinauszuschauen, sich auch in Zukunft intensiv auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.“

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