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Baumaschinenschulung in Hannover

Zirkeltraining im GaLaBau – mal anders

Wie lässt sich die Produktivität auf der Baustelle verbessern? Diese Frage stellen sich Unternehmerinnen und Unternehmer tagtäglich. GaLaBau-Unternehmer Frank Balzer nutzte das Angebot von Komatsu in Hannover und fand eine praktische Antwort: Er organisierte ein Zirkeltraining für die gesamte gewerbliche Belegschaft.

von Johann Detlev Niemann, Siegen erschienen am 15.08.2024
Baumaschinenschulung von Balzer bei Komatsu in Hannover © Balzer GaLaBau
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Das Thema Steigerung der Produktivität beschäftigte Frank Balzer schon während seiner Studienzeit in Weihenstephan. Und auch als Jungunternehmer entwickelte er immer wieder neue Ideen und verlies dabei ausgetretene Pfade. Diese Kreativität zeigte sich zum Beispiel vor gut zehn Jahren, als das Unternehmen zum ersten Zirkeltraining einlud. An zwei Tagen durchliefen alle Beschäftigten vom kaufmännischen Azubi bis zum Bauleiter täglich fünf Stationen à 75 Minuten, in denen neue Produkte oder neue Verarbeitungstechniken praktisch ausprobiert wurden.

Auf Grund der damals gewonnenen Erkenntnisse entstand im Herbst 2023 die Idee für ein „Fahrer-Zirkeltraining“. In Gesprächen mit dem Baumaschinenhändler Schlüter Baumaschinen wurde die Idee konkretisiert und mit Komatsu der geeignete Hersteller gefunden.

Für Balzer standen neben der Steigerung der Produktivität auf der Baustelle auch die gezielte Weiterbildung der gewerblich Beschäftigten sowie die Mitarbeiterbindung im Fokus. Ein weiteres Ziel war, sich über solche Aktionen als innovativer Ausbildungsbetrieb bekannt zu machen.

Kaum Leerlauf und Rumstehen 

Ende März setzte sich dann der Balzer-Tross mit knapp 70 Personen von Buchenau aus nach Hannover zum Komatsu-Werk in Bewegung.

Die gewerbliche Belegschaft wurde in drei Kategorien eingeteilt:

  • Profis (langjährige Mitarbeiter von Balzer, Vorarbeiter bis Meister)
  • Fortgeschrittene (Mitarbeiter mit noch nicht zu langer Berufserfahrung im GaLaBau) sowie
  • Anfänger, dazu zählten Seiteneinsteiger und die vielen Azubis.

Jeder Beschäftigte hatte im Zirkeltraining vier Stationen zu durchlaufen. Parallel gab es Kurzvorträge, wie etwa Informationen zu den unterschiedlichen Arten von Steuerungssystemen. Alles verlief nach einem durchdachten Zeitplan.

Die vier Stationen

Die Aufgaben im Einzelnen:

  • 1.    Paletten versetzen – Drei Paletten mussten mit einem Radlader von A nach B gefahren werden, Entfernung zirka 50 Meter. Dabei mussten drei Pylonen geschickt umfahren werden und die Paletten mussten anschließend sauber gestapelt werden. Bestzeit: 110 Sekunden.
  • 2.    Lkw beladen – Ein Lastwagen musste mit Schüttgut beladen werden. Hatte der Lkw genügend Material geladen, gab der Lkw-Fahrer ein entsprechendes Signal. Bestzeit: 60 Sekunden.
  • 3.    Planum erstellen – Mit einem Komatsu PC58MR-5E0 mussten die Maschinenführer ein kleines Planum erstellen. Die Fläche war zweiseitig abgeschnürt, mit Quer- und Längsgefälle. Bestzeit: 70 Sekunden.
  • 4.    Geschicklichkeit – Mit einem Bagger mit Greifarm mussten drei Blockstufen auf ein Gestell in Flucht gesetzt werden, Toleranz maximal drei Zentimeter. Bestzeit: 43 Sekunden.

Während sich die erfahrenen Kollegen mit den Übungen wesentlich leichter taten, hatten die Seiteneinsteiger und Auszubildenden so ihre Probleme. „Als Azubi war für mich diese Reise eine wertvolle Erfahrung. Der Umgang mit Baumaschinen gehört zwar zu unserer täglichen Arbeit, aber so kompakt war es besonders lehrreich“, meinte Eva-Maria Gerecht aus dem 3. Lehrjahr.

Teamleiter Danny Steinbrecher meinte: „Typisch Balzer! – Wenn, dann richtig. Gutes Fahrertraining und das Rahmenprogramm hat mir ebenfalls gut gefallen.“

Zufrieden äußerte sich auch Christian Müller: „Ich arbeite überwiegend in Privatgärten, habe aber mein Können unter Beweis stellen können.“ In drei von vier Stationen hat er die Bestzeit vorgelegt. Lediglich beim Planumerstellen war Krystof Czerwinski der Schnellste.

Im GaLaBau arbeitet die Belegschaft ja nicht nur mit schwerem Gerät auf Großbaustellen. Wie Christian Müller arbeiten viele Mitarbeiter von Balzer auch im Privatgarten- oder Pflanzenbereich. „Meine Leidenschaft gilt ja eher den Pflanzen“, so Oliver Georg Schiffner. „Daher war es für mich sehr wichtig, meine Fahrpraxis mit größeren Baumaschinen zu trainieren.“

Win-Win-Situation für viele

Jede Medaille hat zwei Seiten. Die Investition in ein solches Fahrertraining tragen mehrere Partner. Die Vorbereitung der Firmen Schlüter und Komatsu wurde von mehreren Schultern gestemmt und alle sind auch Nutznießer der Idee.

Für Dustin Röbber, Produktmanager bei Komatsu, ist der direkte Kontakt mit den Endkunden enorm wichtig, um einerseits das Marktgeschehen besser nachvollziehen zu können und andererseits ein Feedback der Nutzer zu den Maschinen zu bekommen.

Für den Produktmanager kommt eine Anfrage wie die von Balzer sehr gelegen: „So bekommen wir die Chance, unsere Maschinen zu präsentieren.“

Maschinenvielfalt

Besonders erwähnenswert ist, dass neben dem Umgang mit den Maschinen der Fokus zum großen Teil auf 3D-Maschinensteuerungen gelegt wurde. Nach dem Vortrag über die unterschiedlichen Arten von Steuerungssystemen konnten die Beschäftigten das theoretische Wissen auch gleich in der Praxis anwenden. Die MC-Mobile 3-in-1 Maschinensteuerung von Topcon ermöglicht es den Fahrern etwa, selbst die Arbeitsschritte Vermessen, Planen und Bauen durchzuführen, und sorgt dadurch für einen entscheidenden Effizienzgewinn.

„Mit diesem System stellt die Firma Balzer die Weichen für die Zukunft und senkt so in kleinen wie mittelgroßen Baustellen den Zeit- und Personalaufwand“, schwärmt Moritz Marx, Junior-Produktverkaufsleiter Maschinensteuerung/Topcon bei Komatsu.

Thomas Schlüter bringt es abschließend auf den Punkt: „Das erfolgreiche Fahrertraining verdeutlicht die enge Zusammenarbeit zwischen den Firmen Balzer, Schlüter und Komatsu.“ Weiter meint der Seniorchef der Schlüter Baumaschinen GmbH: „Frank Balzer legt großen Wert auf Weiterbildungen, auch außerhalb der gewohnten Umgebung, und investiert kontinuierlich in seine Mannschaft.“

Von dieser Zusammenarbeit von Kunde, Händler und Hersteller profitieren letztlich nicht nur der Unternehmer, der das Zirkeltraining organisiert hatte, sondern auch die Beschäftigten der Firma Balzer sowie deren Kunden in Hessen.

 

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Weitere Informationen zu Frank Balzer, seinen Ideen und seinem Unternehmen finden Sie hier.

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