Gartenpflege – ein Segment mit Zukunft
Eigenheimbesitzer, die älter werden, hochwertige Wohnanlagen, deren Freiflächen tipptopp sein sollen, technisches Equipment im Garten, das regelmäßige Wartung benötigt: Der Bedarf an Pflegeleistungen wächst stetig. Viele Unternehmer haben mittlerweile eigene Abteilungen dafür – mit Mitarbeitern, die Spaß an der Pflege und ein Talent für die Kundenkommunikation haben.
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Erhard Schollenberger pflegt, seit er vor 34 Jahren mit einem Kompagnon die Firma ERDA Gartenservice in Ladenburg gegründet hat. „Wir wollten damals dem Gärtnerklischee ‘dumm, stark, wasserdicht’ etwas entgegensetzen und mit Niveau und Charme Gärten pflegen." Diese zentrale Dienstleistung ließ sich damals unschwer am Firmennamen erkennen. Das hat sich nach und nach geändert: Der Neubau von Gärten kam dazu und nahm mehr Raum ein, die Pflege ist bis heute ein wichtiger Teil des Angebots geblieben. „In Hoch-Zeiten hatten wir 17 Pflegekräfte, jetzt sind es etwa zehn Mitarbeiter, die immer von Lehrlingen begleitet werden", erzählt Erhard Schollenberger. Insgesamt sind 35 Leute bei ERDA beschäftigt.
Aus der öffentlichen Pflege, die früher ein Arbeitsschwerpunkt war, hat sich Schollenberger fast gänzlich zurückgezogen. Die Hälfte der Pflegekunden sind Privatleute, die andere Hälfte Gewerbebetriebe. Etwa 80 % von ihnen sind Dauerkunden. In den vergangenen Jahren war die Pflege so gefragt, dass Schollenberger einen Neukundenstopp ausrief. „Dieser wird jetzt wieder etwas gelockert, weil wir den Privatkundenstamm erweitern möchten. Die Pflege generiert ohne viel Werbung weitere Aufträge. Wenn man sich beim Kunden gut verkauft, geht das fast von selbst."
Der Bedarf ist da
Es läuft und läuft und läuft – diese Erfahrung macht auch Jonni Borgmann, Inhaber von Borgmann Garten- und Landschaftsbau in Rellingen. „Vor zehn Jahren haben wir angefangen, die Pflege verstärkt zu bewerben. ... Der Bedarf ist geweckt und die Nachfrage wächst stetig." Der Gärtner von Eden vermutet, dass das noch eine Zeit lang so weitergeht. „Die Tendenz steigt, in seinem privaten Umfeld immer mehr Dienstleister an sich heranzulassen." Ließ man sich früher ab und zu mal eine Pizza bringen, kommt heute der komplette Einkauf ins Haus. Eine Putzfrau zu beschäftigen ist mittlerweile für viele Menschen ganz normal. Und so „tauscht" man auch bei der Gartenpflege gerne Geld gegen Freizeit.
Nicht nur im Privatgartenbereich sind Pflegedienstleistungen gefragt, auch Wohnungsverwaltungen zeigen gesteigertes Interesse. „Es gibt immer mehr hochwertige Anlagen mit einer gehobenen Klientel. Die Leute ziehen aus ihren privaten Wohnimmobilien in den Geschosswohnungsbau, haben eine Eigentumswohnung mit Balkon oder einem Garten und möchten, dass die Außenanlagen so gepflegt sind, wie sie das von ihrem Haus kennen."
Mitarbeiter mit bestimmten Talenten
Wer einen Garten hat, möchte die Gartenarbeit oft gar nicht selbst erledigen. Diese Erfahrung hat Leif Harzer, Geschäftsführer von Terwiege Garten- und Landschaftsbau in Essen, gemacht. Oder vielmehr sein Bauleiter Stephan Strötges, der die Pflege abwickelt. „Bei uns ist die Pflege eine eigene Abteilung", sagt Harzer. Die Aufgaben lassen sich dort grob einteilen in die Pflege von Gewerbeimmobilien und von Privatgärten. „Wir begrünen viele Tiefgaragen und sind dort oft zur Pflege unterwegs." Auch wenn alles Pflege ist, benötigt man für beide Bereiche völlig andere Mitarbeiter. „Bei gewerblichen Objekten wird abgearbeitet. Das lässt sich recht schnell lernen. Beim Privatkunden muss man selbst erkennen, was zu tun ist, benötigt überdurchschnittlich gute Pflanzenkenntnisse und Kommunikationstalent."
Dem kann Pierre Gehling, Leiter der Abteilungen Gartenprojekte und Grünservice bei Jakob Leonhards Söhne in Wuppertal, nur zustimmen. Bei Leonhards sind 32 der rund 180 Festangestellten in der Pflege beschäftigt. Viele von ihnen wissen genau, was sie tun möchten und was nicht. „Wir haben Leute, die nur gewerbliche Objekte pflegen und keine Kunden betreuen wollen, andere wiederum haben vor allem Spaß am Privatgarten und am Kundenkontakt." Etwa 70 % des Umsatzes in der Pflege werden mit gewerblichen Anlagen erzielt, vor allem mit Dachbegrünungen, 30 % mit Privatgärten.
Öffentliche Pflege wird seit mehr als zehn Jahren über die ecoverde Service GmbH abgewickelt. Das Integrationsunternehmen, in dem Menschen mit und ohne Handicap arbeiten, wurde 2009 von Leonhards gegründet und bietet Pflegeleistungen in Nordrhein-Westfalen an. Mittlerweile sind fünf weitere befreundete Firmeninhaber mit von der Partie.
Immens wichtig findet Pierre Gehling, dass die Pflegeteams harmonieren. Bei Leonhards findet zusammen, was zusammengehören möchte – und das bleibt dann in der Regel auch so. „Es gibt auf jeden Fall ein festes Team aus Vorarbeiter und Facharbeiter." Weitere Teammitglieder können dann und wann variieren. Nicht alle sind gelernte Gärtner, es gibt auch angelernte Mitarbeiter. „Uns ist wichtig, dass jemand Lust auf die Pflege hat", sagt Gehling. „Alles andere können wir ihm beibringen." Bei Leonhards können die Mitarbeiter in der Pflege Seminare zum Gehölzschnitt, zur Rasenpflege oder zu anderen vegetationstechnischen Themen besuchen.
Bautechnisches Wissen als Grundlage
Ebenso wichtig wie grundlegende Pflanzenkenntnisse ist bautechnisches Wissen, findet Pierre Gehling. „Ich kann so viel pflegen, wie ich will – wenn ich die Anlage falsch gebaut habe, hilft alles nichts." Daher sind viele Kollegen auch skeptisch, wenn sie gefragt werden, ob es eine spezielle Ausbildung zum Pflegegärtner geben sollte. „Einen Beruf Pflegegärtner brauchen wir meiner Meinung nach nicht", sagt bespielsweise Leif Harzer von Terwiege. „Es würde reichen, wenn man in oder nach der normalen Landschaftsgärtner-Ausbildung eine Vertiefung anbieten würde, zum Beispiel in Richtung Vegetationstechnik wie die Fortbildung GalaQ zum Baustellenleiter Vegetationstechnik. Denn ohne landschaftsgärtnerische Grundlagen geht es nicht."
Brennen für den Service
Solides Wissen in Sachen Bautechnik und gute Pflanzenkenntnisse – das ist längst nicht alles, was Pflegegärtner mitbringen müssen, vor allem wenn sie eine leitende Funktion innehaben. „Man muss für den Service und die Pflege brennen, um exzellente Arbeit abzuliefern und den Kunden zufriedenzustellen. Pflanzenkenntnis und -verständnis, Selbstorganisation sowie Vorstellungs- und Einfühlungsvermögen sind wichtige Voraussetzungen, persönliches Interesse und ein Talent für diesen Bereich sind das Tüpfelchen auf dem i", findet Joel Kohlbrock, dem Geschäftsinhaber Heiko Lüttge die Pflege- und Serviceleitung bei Gartenplan Esken und Hindrichs in Leichlingen übertragen hat. Bei ihm gibt es ebenfalls feste Kolonnen, was nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Kunden schätzen. „Feste Ansprechpartner sind für den Kunden, aber auch für die Pflegeleitung enorm wichtig. Das schafft Vertrauen, kurze Wege und eine persönliche Bindung." Die Bindung, die sich zwischen Pflegegärtner und Kunde entwickelt, ist oft eine andere, als das beim Bauteam der Fall ist. Geburten, Todesfälle, Krankheiten und Hochzeiten – über die Jahre bekommt man das eine oder andere einschneidende Ereignis beim Kunden mit. „Der Garten und dessen Pflege sind ein sehr persönlicher Bereich. Wir gehen behutsam damit um und das spiegelt sich im Verhältnis zu unseren Kunden: Sie beauftragen uns gern und vertrauen unserem Rat."
Pflege schafft ein langfristiges Vertrauensverhältnis zum Kunden, das auch immer wieder zu kleineren und größeren Zusatzaufträgen führen kann. Zudem muss die Gartenpflege im Privatgarten mindestens werterhaltend, noch besser aber wertsteigernd sein. „Um dies zu gewährleisten, ist eine hohe Flexibilität des Pflegepersonals notwendig", sagt Dieter Vogel, Landschaftsbauunternehmer aus Nossen. „Bei allen Kunden sind die Anzahl der Pflegedurchgänge im Jahr und auch die Intensität sehr unterschiedlich, da die Eigenleistung der Garteneigentümer variiert. Aber so soll es ja auch sein."
Nach Vogels Ansicht soll jeder Kunde seinen Garten nach seinen Möglichkeiten und Interessen selbst pflegen und für alle anderen Arbeiten auf fachkundige Gärtner zurückgreifen können. „Daher kommt es, dass wir bei manchen Kunden 20 Pflegedurchgänge machen und damit eine 100%prozentige Jahrespflege, bei anderen nur einen Durchgang im Jahr, also eine Spontanpflege."
Wichtig ist für Vogel, dass die Entwicklungsziele einer jeder Gartenanlage konsequent verwirklicht werden, um ihren Wert für den Besitzer zu erhalten oder zu steigern. „Diese Entwicklungsziele müssen aber auch stets mit dem Kunden abgestimmt und gegebenenfalls neu angepasst werden, da sich die Bedürfnisse ändern. So sind beispielsweise schattige Sitzplätze mit zunehmendem Alter wichtiger." Im Unternehmen ist etwa die Hälfte der 15 Mitarbeiter in der Privatgartenpflege beschäftigt – Tendenz steigend, da der demografische Wandel auch vor Sachsen nicht haltmacht. Was sich Vogel für Betriebe, die viel pflegen, noch wünschen würde, ist eine Winterbauumlage, wie es sie für die klassischen GaLaBaubetriebe gibt – mit Betonung auf Bau. „Hier sollte seitens der Politik und der Entscheider eine gleichwertige Regelung gefunden werden, um den Pflegegärtner dem ,Baugärtner’ gleichzustellen."
Gute Planung spart Pflegeaufwand
Gartenpflege, das ist vorausschauende Pflege. Die beginnt schon bei der Planung, meint Joel Kohlbrock von den Gärtnern von Eden in Leichlingen. „Schon bei der Neuanlage eines Gartens denken wir an die zukünftige Pflege, um später hohen Aufwand zu vermeiden. Vorausschauend zu pflegen und vorauszuahnen, was in Zukunft nötig sein wird, spart zum Beispiel Ersatz- oder Neupflanzungen." Mittlerweile geht die Pflege aber weit über die Pflanze hinaus. Da gibt es Bewässerungsanlagen, die richtig eingestellt und regelmäßig gewartet sein wollen. Da gibt es den Teich, der winterfest und frühjahrsfit gemacht werden muss, da gibt es den Mähroboter, der einmal jährlich scharfe Messer bekommt, da gibt es die Beleuchtung, die via App eingestellt und gesteuert wird.
Viel Potenzial für Serviceleistungen
Leif Harzer von Terwiege sieht hier in den nächsten Jahren ein riesiges Potenzial für Firmen, die den Kunden sowohl die Grünpflege als auch den technischen Support bieten können. „Die Kunden lechzen nach diesem Service – da könnte man sogar ein eigenes Geschäftsmodell draus machen. Wir haben das schon zweimal durchdacht, aber es fehlt aktuell noch an der richtigen Person, um das professionell aufzuziehen."
Die richtige Person für die Teamleitung der Grünpflege, jemand, der sowohl fit in Pflanzen als auch in kaufmännischen Belangen ist – Frank Schröder, Inhaber von GaLaBau Lippe in Lage-Hagen, hofft, sie gefunden zu haben. Kürzlich hat er eine Mitarbeiterin eingestellt, die ihre Ausbildung in der Baumschule absolviert und anschließend etwa 15 Jahre im kaufmännischen Bereich gearbeitet hat. Sie kam über eine Stellenanzeige, in der nicht ein Landschaftsgärtner für die Pflege, sondern gleich ein Pflegegärtner (m/w/d) gesucht wurde. „Ich habe gehofft, dass sich darauf auch Menschen aus anderen Fachsparten bewerben, die Lust auf Pflege haben." Das hat funktioniert.
Mitdenken erwünscht
Was Schröder sich wünscht, ist jemand, der die Pflege möglichst selbst organisiert, der Pflanzen ebenso gut im Griff hat wie die Kalkulation, der abschätzen kann, wie lange Arbeiten dauern – und der vor allem erkennt, was Nachtragsarbeiten sind, die der Kunde zusätzlich bezahlen muss. „Wenn wir zum Rasenmähen kommen und der Kunde möchte jedes Mal, dass wir den Bürgersteig fegen, dann ist das eine gesonderte Leistung, die wir auch so abrechnen müssen", sagt Schröder. Gerade im Privatgarten ist das nicht immer einfach – man mag die Kunden und möchte ja auch nicht kleinlich bei jedem zusätzlichen Handgriff darauf hinweisen, dass dieser jetzt Geld kostet. Doch viele zusätzliche, nicht abgerechnete Handgriffe können über ein Plus oder Minus bei einem Auftrag entscheiden. „Wir müssen unsere Vorarbeiter und Teamleiter so schulen, dass sie das erkennen und die Leistungen charmant verkaufen", sagt der Unternehmer Schröder.
Gute Organisation ist bei der Pflege das A und O. Bei Gartenplan Esken und Hindrichs hat man das mit den Jahren immer weiter optimiert. „Gemeinsam mit den jeweiligen Teamleitern werden die Wochen kontinuierlich durchgeplant. Hierbei wird akribisch auf die Routenplanung geachtet, um möglichst effizient zu sein", erklärt Joel Kohlbrock. Sind die Wege und Termine gut abgestimmt, spart das Zeit und schont Ressourcen. Dafür wird die EDV zurate gezogen, aber auch die Ortskenntnis der Mitarbeiter kommt zum Tragen.
Den Plan fürs Jahr mit Kunden besprechen
Im Winter wird mit den Pflegekunden das kommende Jahr besprochen – entweder telefonisch oder persönlich. „Es ist dem Kunden wichtig, dass er in das neue Jahr mitgenommen wird", hat Kohlbrock festgestellt. Beim Gespräch hilft ein Steckbrief, der für jeden Garten und jeden Kunden angelegt wird. Dort sind Infos über den Garten vermerkt, über die dort zu erledigenden Arbeiten, die Pflegeintervalle usw. Nach jedem Pflegegang ergänzen die Pflegegärtner den Steckbrief, den Kohlbrock dann wieder in das Branchenprogramm überträgt. Auf Knopfdruck ist so bei jeder Wochenbesprechung ersichtlich, welche Servicemaßnahmen bei welchem Kunden in den nächsten Tagen anliegen – und wie sie sich am besten koordinieren lassen.
Der Bedarf an Gartenpflege wird in den kommenden Jahren weiter steigen – allein aufgrund der demografischen Entwicklung. Spannend findet es Eden-Gärtner Jonni Borgmann allerdings, woran die Menschen ein gepflegtes Umfeld im Freiraum tatsächlich festmachen. „Fragt man die Leute, was ihnen im Garten am meisten gefällt, sind es die Pflanzen, die Farben, der Duft. Fragt man sie, was für sie einen gepflegten Garten ausmacht, sind es saubere Beläge, gefegte Wege, gemähtes Gras und klares Wasser im Teich. Pflanzen sind da eher Nebensache, obwohl sie der größte Wohlfühlfaktor sind."
In der Pflege längst etabliert
Wer Gärten im privaten und gewerblichen Umfeld pflegt, tut das mittlerweile weitgehend abgasfrei. Geht die Benzinheckenschere kaputt oder muss der alte Freischneider ersetzt werden, kommt in der Regel kein neues Benzingerät auf den Betriebshof, sondern eine Maschine mit Akku. „Bei der privaten Pflege und auf den Friedhöfen, die wir betreuen, haben wir alles, was sinnvoll ist, durch Akkugeräte ersetzt", sagt beispielsweise Leif Harzer von Terwiege Garten- und Landschaftsbau in Essen. „Unsere Leute sind heilfroh, dass sie keine Abgase mehr einatmen müssen, wir haben keinen Ausfall und mit den Rückenakkus sind die Geräte viel komfortabler."
Allerdings hielt sich die Begeisterung für die batteriebetriebenen Helfer anfangs in Grenzen – egal in welchem Betrieb. „Das taugt doch nichts", musste sich beispielsweise Erhard Schollenberger (ERDA Gartenservice Ladenburg) von seinen Leuten am Anfang anhören. „Mittlerweile kommen sie von selbst und wollen Akkugeräte – wir haben eine ganze Wunschliste für dieses Jahr." Für Jonni Borgmann, Chef von Borgmann Garten- und Landschaftsbau, Rellingen, haben die leisen Maschinen noch einen ganz klaren betriebswirtschaftlichen Vorteil: „Man kann auch während der Mittagsruhe damit arbeiten."
Gartenpflege für Senioren
Würde Peter Wallenwein seine Kunden zu einem Fest einladen – er könnte es guten Gewissens als Ü60-Party bezeichnen. „Mindestens 80, wenn nicht sogar 90 % meiner Kunden sind über 60 Jahre alt", sagt der GaLaBau-Unternehmer aus Gaiberg. Wallenwein macht nicht alles für jeden, sondern setzt einen klaren Fokus bei Dienstleistung und Zielgruppe: Gartenpflege für Senioren. Das kommuniziert er auch auf seiner Homepage. Angst, dass ihm damit potenzielle Kunden verlorengehen, hat er nicht – im Gegenteil. Je klarer man sich positioniert, desto besser.
Schon als er sich vor 19 Jahren mit seinem Betrieb selbständig machte, war die Gartenpflege sein Schwerpunkt. „Große Baumaschinen habe ich gemietet." Heute werden fast keine Neuanlagen mehr gebaut. Sechs Festangestellte, drei Teilzeitkräfte und drei Aushilfen sind in der Firma beschäftigt, die mit ihren Pflegeleistungen den Rhein-Neckar-Kreis abdeckt. Beim Marketing ist Wallenwein rege. „Eine meiner Aushilfen verteilt im Jahr etwa 100.000 Flyer, außerdem schalte ich Kleinanzeigen in der Rhein-Neckar-Zeitung." Eine vertrauensfördernde Maßnahme für die ältere Klientel ist seine Kooperation mit der Akademie für Ältere in Heidelberg. Dort gibt es ähnlich wie in der Volkshochschule ein breitgefächertes Angebot an Kursen, Vorträgen und Ausflügen mit dem Fokus auf Menschen ab 60. Die Firma engagiert sich dort als Förderer.Der Großteil der Aufträge von Wallenwein liegt in einem Umsatzkorridor von 200 bis 1.000 Euro . „Ich habe viele Kleinkunden und schreibe lieber viele kleine Rechnungen als eine große." So klein ein Auftrag auch sein mag: Jeder potenzielle Neukunde wird besucht, um ein Bild von der Situation vor Ort zu bekommen; jedes Angebot erfolgt schriftlich und wird per Post, manchmal auch per E-Mail zugeschickt. Geht es um eine dauerhafte Unterstützung bei der Gartenpflege, macht Wallenwein auch schon mal den Kennenlerntermin am Sonntag. „Oft sind es ältere Leute, deren Kinder beim Termin dabei sein wollen, aber weiter weg wohnen. Sie möchten wissen, wen die Eltern in Zukunft ins Haus beziehungsweise in den Garten lassen."Bei Wallenwein arbeiten etwa gleich viel Männer wie Frauen, seine Pflegeteams sind nach Möglichkeit gemischt, damit der Kunde sich aussuchen kann, mit wem er spricht – manche tun sich mit Männern leichter, manche mit Frauen. In der Pflege beschäftigt Peter Wallenwein nur gelernte Kräfte, keine Ungelernten. Weiterbildung steht hoch im Kurs, so haben drei seiner Mitarbeiter die Qualifizierung zum Vegetationsflächenpfleger absolviert. Und was unbedingt stimmen muss, ist die Chemie: „In einem kleinen Team muss es charakterlich passen."Während immer mehr Kollegen bei der Pflege von Pauschalen hin zu Stundenlohnarbeiten gehen, liebt Wallenwein den Festpreis. Bei ihm gibt es eine Mindestpauschale von 195 Euro netto, darunter führt er keinen Auftrag aus. Jeder Kunde weiß vorher, was er bezahlen muss. Das spart jede Menge Diskussionen, findet der Landschaftsgärtner. „Ich muss nicht darüber diskutieren, wann jemand gekommen ist, wann er geht, wie lange es gedauert und ob jemand eine Pause gemacht hat. Wie lange es dauert, ist unsere Sache." Das funktioniert seit vielen Jahren gut. „Zu 95 % kann ich einschätzen, wie lange die Arbeiten dauern."
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