Frauenpower für die Gartenkunst
Margareta Kulmann-Rohkemper übernahm sehr jung den väterlichen Betrieb und führte ihn dann 40 Jahre erfolgreich. Jetzt hat sie in ihren Töchtern Maria und Annegret würdige Nachfolgerinnen gefunden. Wir haben die drei in Marl am nördlichen Rande des Ruhrgebietes besucht und über Frauen im GaLaBau, hochwertige Privatgartengestaltung und die Auswirkungen von Corona gesprochen.
- Veröffentlicht am

Hoch über dem Haus schwebt der Container mit dem Aushub. Im Garten wartet der Baggerfahrer auf die Rückkehr des leeren Behälters. „Das ist nicht der typische Recklinghäuser Boden", sagt Annegret Rohkemper und deutet mit dem Fuß auf den gelben Sand, den der Bagger aus der Grube für den Pool geholt hat. Viel häufiger sei fetter Lösslehm, der sich bei Regen in ein Schlammbad verwandle, erklärt die 33-jährige Planerin.
Ihre jüngere Schwester Maria, seit 2018 Geschäftsführerin, bespricht mit dem Fahrer derweilen die Gründung. Unter dem eiszeitlichen Flugsand ist der Bagger auf Oberkreide-Mergel gestoßen; ein solides Fundament für das Becken, das einen großen Teil des Gartens einnehmen wird.
Maria Rohkemper ist die Bautechnikerin. Sie hat eine Landschaftsgärtner-Ausbildung beim Partnerbetrieb Goroncy in Drensteinfurt gemacht und dann als beste ihres Jahrgangs den Techniker-Lehrgang an der Meisterschule in Essen abgeschlossen. Die Baustelle ist ihr Element. Und während der leere Container wieder über dem Garten einschwebt, erzählt sie, weshalb das alles so gut funktioniert mit den Aushubarbeiten; etwa weil der eingesetzte Autokran einem Bauunternehmen gehört, mit dem die Firma schon seit Jahren zusammenarbeitet, und ein ehemaliger Mitarbeiter von Kulmann-Rohkemper heute bei dem Entsorger arbeitet und für eine schnelle Nachlieferung leerer Mulden sorgt; beste Netzwerkarbeit eben.
Die junge Unternehmerin ist ein ruhiger Typ. Sie beschreibt sachlich und ohne Superlative, weswegen es gut ist, selber auf der Baustelle zu stehen und der klugen Ablaufplanung bei der Umsetzung zuzuschauen.
Die Pflanze verinnerlicht
Dass einmal derart baulastige Aufträge im Vordergrund stehen würden, ist nicht unbedingt in der Unternehmensgenetik angelegt; ja, wenn es nach Firmengründer Heinrich Kulmann gegangen wäre, wäre es wohl auch nicht so gekommen. Margareta Kulmann-Rohkempers Vater war ein Baumschuler mit Herz und Seele. Als er 1938 sein Unternehmen gründete, galt seine Fürsorge zuallererst den Obstbäumen, Rosen und anderen Ziergehölzen. Wer die Firma in Marl besucht, bekommt einen Eindruck davon, wie eine Baumschule damals aussah. Alte Bäume, Hecken, Form- und Solitärgehölze prägen das Gelände. Die Fahrzeuge waren damals kleiner – besonders die Lkw – und so ist das Grundstück, so grün und groß es ist, doch eher das Gegenteil eines funktionellen Betriebshofs. Es ist schon eine Aufgabe, die Fläche zum Optimieren der Abläufe entsprechend zu ertüchtigen.
Dafür entwickelt sich das Gelände langsam zum Schaugarten und bietet rund um die Firmengebäude ein stilvolles, grünes Umfeld mit vielen Blickachsen und Besonderheiten. Hochkant verlegter Klinker – ein Lieblingsmaterial der Senior-Chefin –, in den Garten integrierte Deko-Elemente und der alte Gehölzbestand sorgen für ein attraktives Ambiente; selbst die alten Staudentische und Verkaufsbeete haben ihren Charme. Dass es bei Kulmann-Rohkemper um Gartenarchitektur mit Pflanzen geht, sieht und hört man auf den ersten Blick. Denn selbst die zwei Betriebshunde „Carex" und „Salix" hören auf botanische Pflanzennamen.
Ein Generationen-Modell
Ein paar hundert Meter von der Poolbaustelle in Recklinghausen entfernt arbeitet ein weiteres Team von Kulmann-Rohkemper in einem Hausgarten. Dort sind die Arbeiten schon deutlich weiter fortgeschritten. Es gibt ebenfalls einen kleinen Pool (C-Side von Riviera), viele Belagsflächen aus Feinsteinzeug, Holz und Klinkern sowie einige sehr qualitativ hochwertige Sitzblöcke eines regionalen Betonwerks, deren Versetzösen sorgfältig mit Edelstahlkappen verschlossen sind. Die beiden Schwestern begutachten die Bauarbeiten, lassen nochmal eine Buchenhecke korrigieren, sind aber sonst mit dem Fortgang der Arbeit sehr zufrieden.
Prächtige Gehölze in der Nachbarschaft geben dem Garten einen Hintergrund. „Den Nachbargarten hat meine Mutter vor 25 Jahren geplant", erzählt Annegret Rohkemper. Den Garten, in dem wir stehen, hat sie selbst geplant und dafür ebenfalls einige besondere Gehölze ausgewählt: Neben einer solitären Stewartia pseudocamellia etwa drei Quercus-ilex -Hochstämme, die eine Rotbuchenhecke überragen sollen.
Gartenkunst von Beginn an
Die beiden Schwestern befinden sich in einer Tradition, die von Margareta Kulmann-Rohkemper begründet worden ist. Sie wollte damals Gartenarchitektin werden. Das war zu der Zeit durchaus kein selbstverständlicher Berufswunsch, zumal die heute 67-Jährige die Schule „nur" mit der Mittleren Reife abgeschlossen hatte. Trotzdem schaffte es die Westfälin an die Hochschule und lernte, kunstvolle Pläne zu zeichnen. „Geisenheim war etwas für die Gartenkunst. Die hatten ja so schöne alte Professoren", sagt die Seniorin schmunzelnd über die vier Semester in Rheinhessen. „Das war was für die Seele, aber nichts für die Praxis."
Das sollte die Studentin dann auch schnell in den folgenden zwei Semestern in Osnabrück lernen. Als sie dort Prof. Alfred Niesel, dem Lehrer für Baubetrieb, und den Kommilitonen ihre mit viel Zeit, Herzblut, Tusche und Bleistift gezeichneten Pläne vorstellte, sagte der nur: „Bei mir hätten Sie mindestens eine 5 dafür bekommen – weil alles das, was Sie gemalt haben, kann man gar nicht bauen." Doch Niesel machte zugleich ein Angebot: „Wenn Sie wollen, bringe ich Ihnen das bei." Daraus entwickelte sich große Wertschätzung: Margareta Kulmann-Rohkemper nennt Prof. Alfred Niesel den besten Lehrer, den sie je hatte und der nannte sie bei einem späteren Treffen auf der Messe GaLaBau mal seine beste Studentin.
Nach dem Studium ging sie zurück in den väterlichen Betrieb. Doch das wollte erst nicht so recht funktionieren. Ihr ging es um Gartenkunst, dem Vater um den Verkauf der Pflanzen. Die schönen Pläne landeten im Papierkorb und die Planerin heuerte in einem Landschaftsarchitekturbüro in Münster an. „Das war eine bereichernde Zeit", sagt sie heute über ihre Jahre bei Skribbe. Und auf jeden Fall war es eine gute Vorbereitung darauf auch wieder beim Vater einzusteigen. Das war 1976. Der Senior behielt die Baumschule, sie bekam den Landschaftsbau.
Eine Gärtnerin von Eden der ersten Stunde
Seitdem hat Margareta Kulmann-Rohkemper private Anlagen geplant und gebaut. „Mein Mann hat immer gesagt, Du willst nur schöne Gärten bauen und kein Geld verdienen", sagt sie lachend und gibt zu, dass die Kunst ihr näher lag als die Betriebswirtschaft.
Der Gartenkultur wegen war es auch schlüssig, dass die Gartenarchitektin zu den ersten „Gärtnern von Eden" gehörte. Die Gartenarchitektin erinnert sich gut an den ersten Anruf von Wilhelm Quante, ob sie das Eden-Magazin kenne und Lust habe, einem Zusammenschluss beizutreten, den er mit ein paar anderen Unternehmern gemeinsam gründen wollte. Als der Zusammenschluss 2002 tatsächlich zustande kam, war sie mit dabei und ist es bis heute. „Für mich persönlich war das toll, weil man auf einmal Kollegen hatte, mit denen man sich auf Augenhöhe austauschen konnte, Konkurrenzgedanken", meint sie. Das sei ihr immer wichtig gewesen. Und nach all den Jahren des gemeinsamen Austauschs sei es spannend, was die Genossenschaft alles auf die Beine gestellt hätte.
An der Mitgliedschaft wollen auch die Töchter festhalten. Für sie gibt es dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Maria etwa ist dankbar für die ehrlichen Worte und die guten Ratschläge, die sie zum Start als Geschäftsführerin besonders von gestandenen Unternehmern aus dem Netzwerk bekam. Gerade hat sie sich in eine Modulreihe mit zwei Unternehmenslotsen eingeklinkt, in der es darum geht, jungen GeschäftsführerInnen aus der Genossenschaft bei der Strukturierung des Alltags zu helfen und sie in Mitarbeiterentwicklung zu schulen. Aber auch das Marketing sei nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir werden oft von Kunden, die uns noch nicht kannten, auf unsere Webseite angesprochen."
Für ihre Schwester Annegret ist es neben dem Marketing auch der offene und vertrauliche Erfahrungsaustausch, den sie an der Genossenschaft schätzt. Mit Maria zusammen nimmt sie an den Frühjahrs- und Herbsttreffen teil. Ihre Schwester macht mit der Mutter die Erfa-Arbeit.
„Wirtschaftlich muss man die Mitgliedschaft unter langfristigen Aspekten sehen. Da rechnet sich die Marke", ist Maria Rohkemper überzeugt.
Ein echter Familienbetrieb
Als die Jüngste 2018 den Betrieb übernahm, war lange nicht klar gewesen, ob es eine Nachfolge geben würde. Die Eltern hatten ihren Kindern freie Hand bei der Berufswahl gegeben und die hatten begonnen, eigene Wege zu gehen: Die älteren Brüder machten gleich etwas anderes. Annegret ging für ein Landschaftsarchitekturstudium nach Berlin und arbeitete danach für anderthalb Jahre im Betrieb von Eva und Paul Schwieters in Rosendahl. Ihre jüngere Schwester Maria hatte mit ihrem Lebensgefährten Erik Wernicke eine abibegleitende Tischlerausbildung gemacht und begann danach ein Studium des Bioingenieurswesens.
Wenn Margareta Kulmann-Rohkemper jetzt bei Brötchen und Kaffee mit ihren beiden Töchtern im Besprechungszimmer sitzt, merkt man ihr an, dass sie glücklich damit ist, wie es sich gefügt hat. Die, die immer Sorge hatte, dass ihr etwas passieren könnte, ohne dass sie ihre Nachfolge geregelt hat, kann sich darüber freuen, dass nun ein Großteil der Familie in der Firma ist; Maria als Geschäftsführerin, Annegret als Erbin des Planungsbüros Anthos – Planungskontor für Freiraumgestaltung, der zweitälteste Bruder Hubertus als tragende Säule im Serviceteam und Marias Lebensgefährte als Holzfachmann in der Bautechnik.
„Ich weiß, wenn ich jetzt sterbe, läuft alles weiter. Man braucht mich eigentlich hier so nicht mehr hier", sagt die Seniorin. Das klingt ein bisschen pathetisch und stimmt wahrscheinlich auch nicht ganz, Aber, es ist nüchtern gesagt und drückt die Freude aus, ihr Erbe in guten Händen und die Familie vereint zu wissen. Außerdem kann sie als Seele des Geschäftes ihre Kinder weiter unterstützen, ohne unter dem Druck zu stehen, es tun zu müssen. Man merkt, dass da jemand zufrieden und ohne offene Rechnung auf eine erfüllte Unternehmerinnenkarriere zurückblickt.
Starker Einsatz für Frauen im GaLaBau
Das Wort „Unternehmerinnenkarriere" ist dabei schon deshalb so bedeutsam, weil die Karriere einer Frau im GaLaBau immer noch nicht selbstverständlich ist. Als Margareta Kulmann-Rohkemper Ende der 70er Jahre mit 25 den Betrieb vom Vater übernahm, war sie es schon gar nicht. Ihr Vater, der mit schweren Kriegsverletzungen von der Front zurückkam, war da ein typischer Vertreter seiner Unternehmergeneration: eine Persönlichkeit mit eher autoritärem Führungsstil, Distanz zu den Mitarbeitern und wenig Lust, Unternehmerentscheidungen zu diskutieren. Als er auf seine Tochter zugehen und zugeben musste, dass er sie doch brauchen würde, sei das sicherlich ein schwerer Schritt gewesen, meint sie heute rückblickend; obwohl das Verhältnis zwischen ihr und dem Vater eigentlich immer sehr gut gewesen war. „Und von dem Tag an, an dem wir die Firma geteilt hatten, waren wir auch wieder ein Herz und eine Seele", erzählt die Unternehmerin. Als der Vater zwei Jahre später starb, war das nicht nur menschlich ein schwerer Schlag. Denn die Nachfolgerin war noch unerfahren und fühlte sich mit der Firma auf sich alleine gestellt.
Was sie aus dieser Zeit mitgenommen hat, ist die Erfahrung, dass man es als Frau schwerer hat, zumal in einer männlichen Domäne wie dem Landschaftsbau. Das erklärt den Kampf für Frauen in der Branche, den sie mit Unterstützung des Verbandes, und der Gründung der „GaLaBau Women" 2006, einer ERFA-Gruppe für mitarbeitende und selbständige Frauen begann. „Es gibt ja immer noch Frauen, die auf 450-Euro-Basis oder ohne Entlohnung und Rentenanspruch arbeiten. Das finde ich ein Unding", nennt Kulmann-Rohkemper einen der Beweggründe für ihren Einsatz. Der wurde anfangs mit schlüpfrigen Witzen von Kollegen und großer Skepsis auf Seiten der betreffenden Ehemänner begleitet. Doch der Wind hat sich gedreht. Mittlerweile gibt es drei Gruppen und die Teilnehmerinnen haben sich weiterentwickelt. In vielen Seminaren, teilweise von der Unternehmensberaterin Jose Flume gecoacht, haben sich die Netzwerkerinnen gegenseitig vorangebracht. Dabei ging es nicht nur um Fachthemen, sondern auch um Rhetorik und Psychologie, um Marketing, Mitarbeiterentwicklung und Kundenansprache. „Unsere Arbeit wird mittlerweile auch von den Männern sehr unterstützt", meint die Westfälin. „Wir sind auch alle Freundinnen geworden."
Dass es noch viel Arbeit gibt, bestätigen die Töchter: „Ich wurde in der Ausbildung nicht nur einmal gefragt, ob ich in der Schule nicht aufgepasst hätte", erzählt Maria Rohkemper über ihre Erfahrungen und sieht dabei auch das gesellschaftliche Grundproblem der mangelnden Anerkennung, die der Beruf erfahre. Ihre Schwester ist überzeugt, dass sich Mädchen gerade auf der Baustelle besonders beweisen müssen. Vieles würde ihnen nach wie vor nicht zugetraut. „Wenn ich da nur einen Laubbläser in die Hand nehme, kommt schon einer und sagt: ‚Ne geh ma weg, ich mach das schon‘", hat Maria Rohkemper festgestellt.
Ihre Mutter sieht deshalb weiteren Handlungsbedarf: „Ich würde gerne noch eine zweite Schiene für Mitarbeiterinnen im GaLaBau fahren." Die jungen Landschaftsgärtnerinnen hätten ja auch kein Sprachrohr. „Alleine mal, um sich austauschen zu können."
Da ist es insgesamt schon eine schöne Pointe, dass in einer Familie mit zwei Söhnen die beiden Töchter das Erbe ihrer Mutter angetreten haben.
Den Betrieb weiter ausbauen
„Als ich übernommen habe, hatten wir elf Mitarbeiter, im nächsten Jahr sind wir bei 18", erzählt Maria Rohkemper und meint, dass man bisher ganz schön viel Glück gehabt hätte. Sowohl im Hinblick auf die Auftragslage als auch auf die Mitarbeiter. Das sah allerdings anfangs anders aus. Gleich im Jahr der Übernahme gingen zwei Mitarbeiter, weil ihnen ein Bürojob beim örtlichen Entsorger angeboten worden war. Für die Unternehmensnachfolgerin war das erstmal ein Schlag ins Kontor, denn sie wusste, dass sie bald zwei langgediente Kräfte würde ersetzen müssen. Einer der gestandenen Meister wird bald nach 48 Jahren bei Kulmann-Rohkemper in den Ruhestand gehen. Ein weiterer wird ihm folgen. Auch dieser war 40 Jahre im Betrieb. Beides Beispiele für Mitarbeiterbiografien, wie es sie wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr so oft im GaLaBau geben wird.
Doch nach dem ersten Rückschlag hatte die Firma wieder anhaltend Glück mit Menschen, die aus familiären Gründen nach Marl wollten und per Internet auf den Betrieb stießen. Sie gewann eine Pflegekraft, die eigentlich schon ihren Beruf an den Nagel hängen wollte, zwei Gesellen, von denen der eine auf Baumklettertechnik spezialisiert ist, und einen Sonderschullehrer, der zugleich eine GaLaBau-Ausbildung gemacht hatte und in die Praxis zurückwollte; eine wertvolle Ergänzung gerade mit Blick auf die Ausbildung. Und auch in Bezug auf die Azubis hatte das Unternehmen Glück. Über einen guten Kontakt zu der zuständigen Berufsschule kamen einige sympathische und vielversprechende Lehrlinge in den Betrieb. „Die sind auch im Umgang untereinander toll. Das ist ja gerade bei Privatkunden wichtig", sagt Margareta Kulmann-Rohkemper.
Maria Rohkemper sieht nun ihre Aufgabe darin, die Mitarbeiter zu entwickeln und das Team zu verjüngen. Sie will das Unternehmen so umstrukturieren, dass sich die Abläufe und die Wertschöpfung verbessern. Gerade hat der Betrieb eine neue Software von Greenware angeschafft, um zu einer vernünftigen Nachkalkulation zu gelangen.
Auch die Pflege soll weiter wachsen. „Mein früherer Chef hat seinen Kunden immer gesagt, ‚Ich will den Garten nicht mehr sehen, wenn wir ihn nicht pflegen dürfen‘", zitiert Maria Rohkemper Fritz Goroncy, den Inhaber ihres Ausbildungsbetriebes. Die Wertschätzung für Pflege hat sie von dort genauso mitgebracht wie die Idee zu dem mittlerweile sehr erfolgreichen Geschäftsfeld, der Installation von Bewässerungsanlagen.
Respekt vor Corona-Folgen
„So einen Poolgarten haben wir sonst alle zwei Jahre mal gehabt. Dieses Jahr sind es drei", beschreibt sie den Effekt, den das Zuhausesitzen durch Corona bei den Privatkunden ausgelöst hat. Auch kleinere Aufträge nahmen dieses Jahr zu. „Wir hatten viele Kunden, die eine große Reise machen wollten und dann das Geld in ihren Garten gesteckt haben", erzählt sie. Einbrüche bei der Pflege, wie sie andere Firmen vermeldet haben, gebe es bei Kulmann-Rohkemper nicht; was auch an der Art der Arbeiten liege, ist die 29-Jährige überzeugt: „Wir machen ja nicht unbedingt die Unkrautpflege, sondern große Hecken, Formgehölze und ergänzende Bepflanzungen." Also alles Arbeiten, die man nicht einfach als Kunde selber machen kann. „Aber was die Zukunft angeht – da haben wir ein bisschen Angst. Gerade was den Bau betrifft", gesteht die Unternehmerin. Von Architekten und Baustoffhändlern hat sie gehört, dass viele Bauvorhaben nicht vorangehen, weil die Bauanträge während Corona liegengeblieben sind. Und spätestens wenn die wirtschaftliche Gesamtlage leide, werde es auch den GaLaBau treffen. „Wir rechnen jedenfalls damit, dass die Leute vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen werden. Uns braucht man ja nicht so dringend", sagt Margareta Kulmann-Rohkemper. Gartengestaltung sei ja Luxus.
Gleichzeitig hat die Seniorchefin einen langen Atem. Vor acht Jahren erklärte sie sich bereit, für die Lokalzeitung eine Gartenkolumne in der Wochenendbeilage „Vestimmo" zu schreiben. Lange blieb das Ganze folgenlos. Doch mittlerweile wird sie in der Bäckerei von Fremden begrüßt und hat neue Kunden gewonnen. „Man muss bei vielen Dingen die Langfristigkeit von Maßnahmen sehen", sagt Margareta Kulmann-Rohkemper. Mit allem, was sie bisher getan hat, hat sie bewiesen, dass sie dazu bereit ist.
Langehegge 326,
45770 Marl
Telefon +49 23 65/422 16
Telefax +49 23 65/478 20
- Gärtner von Eden www.gaertner-von-eden.de
- Goroncy Gärtner von Eden www.goroncy.com
- GaLaBau Women www.galabau-nrw.de/galabau-women_netzwerk-1.aspx
- Jose Flume www.joseflume.de/
- Garten Schwieters www.schwieters.de
www.dega-galabau.de | Weitere in der Vergangenheit in DEGA veröffentlichte Beiträge können Sie lesen, wenn Sie den Webcode dega5402 in die Suchmaske oben rechts auf der Webseite eintippen und das Lupensymbol anklicken.
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot
Als Abonnent:in von DEGA GALABAU erhalten Sie pro Kalenderjahr 100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot im Grünen Stellenmarkt.
mehr erfahrenNoch kein Abo? Jetzt abonnieren und Rabatt für 2025 sichern.
zum DEGA GALABAU-Abo
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.