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Portable Stromerzeuger

Spannung beim Arbeiten

Portable Stromerzeuger versorgen Grünprofis mit Energie, wenn sie am Einsatzort ihrer Elektrowerkzeuge kein Netz vorfinden. Zeitgemäße Generatoren liefern sauberen Strom für leistungsfähige und empfindliche Verbraucher. Neben einfachen, leichten Rahmengeräten und robusten, gekapselten Geräten sind auch Inverter verfügbar. Mit einigen Vorkenntnissen und guter Beratung beim Händler kommt man mit Sicherheit zum richtigen Gerät.

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Portable Stromerzeuger (hier von Atlas-Copco) sind die praktischen Energielieferanten, wenn das örtliche Stromnetz noch nicht steht oder der Weg zur nächsten Steckdose zu weit ist
Portable Stromerzeuger (hier von Atlas-Copco) sind die praktischen Energielieferanten, wenn das örtliche Stromnetz noch nicht steht oder der Weg zur nächsten Steckdose zu weit ist Atlas-Copco
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Mal ganz ehrlich – mit dem Begriff „Stromerzeuger“ verbinden viele Menschen die typische kleine Knatterkiste aus dem Baumarkt. Natürlich halten solche Geräte nicht lange durch, denn sie werden von Benzinmotoren mit kurzen Standzeiten angetrieben. Diese Geräte bilden daher auch keine Konkurrenz für langlebige, leistungsfähige Stromerzeuger, die beruflichen Anwendern als mobile Stromquellen dienen können. Hochwertige Produkte von europäischen oder sogar inländischen Herstellern entsprechen nämlich auch der europäischen Gesetzgebung sowie den einschlägigen Vorschriften der Berufsgenossenschaften.

Solche Geräte können GaLaBau-Trupps brauchen, wenn sie mit ihren Trennschleifern und Bohrhämmern, mit Tischkreissägen oder Kompressoren ins Neubaugebiet kommen und dort keinen Verteilerkasten oder ein Stromaggregat vorfinden. Auch in der Grünpflege können Stromerzeuger spannende Dienste leisten, etwa auch zum leisen und emissionsarmen Betreiben von Rasentrimmern oder Heckenscheren in lärm- und umweltsensibler Umgebung. Dann sind hochwertige, lärmarme Geräte in gekapselter Inverterbauweise gefragt. Diese liefern empfindlichen Verbrauchern wie etwa Testgeräte oder Laptops auch einen schön gleichmäßigen, sinusförmigen Wechselstrom. Und jetzt müssen wir erst einmal einige Fachbegriffe rund um portable Stromerzeuger klären.

Auf diese Kennwerte kommt es an

Ohmsche und induktive Verbraucher: Ohmsche Verbraucher (etwa Lampen oder elektrische Heizgeräte) benötigen in allen Betriebszuständen gleichmäßig viel elektrische Energie. Ihr Einschaltstrom entspricht dem Betriebsstrom, mehr muss der Stromerzeuger also nicht liefern. Dagegen benötigen induktive Verbraucher mit großen, schwer anlaufenden Elektromotoren (etwa Tischkreissägen, Pumpen, Kompressoren oder Hochdruckreiniger) beim Anlaufen einen deutlich höheren Anlaufstrom, bis sie ihre Arbeitsdrehzahl erreichen. Dieser Anlaufstrom kann je nach Gerät ein Vielfaches der Nennleistung betragen. Deswegen wundern sich viele Anwender, dass ihr kleiner Trennschleifer mit lediglich 700 W Nennleistung einen auf 1 kVA Leistungsabgabe ausgelegten Stromerzeuger in die Knie zwingen kann. Ein Stromerzeuger mit 2,4 kVA Leistungsabgabe kommt mit den meisten handgehaltenen Elektrogeräten klar. Heckenscheren, Rasentrimmer und andere elektrische Grünpflegegeräte brauchen üblicherweise keinen hohen Anlaufstrom.

Robuste oder empfindliche Verbraucher: Elektronische Geräte (etwa Computer oder Mess- und Regelinstrumente) reagieren empfindlich auf wechselnde Stromfrequenzen und Spannungen. Sie können gestört, beschädigt oder völlig unbrauchbar werden. Die Elektrowerkzeuge von Handwerkern (etwa Winkelschleifer oder Bohrmaschinen) sind dagegen unkritisch. Ihre elektronischen Komponenten überstehen schadlos eine schwankende Stromqualität. Ihre Universalmotoren erzeugen auch keine problematisch hohen Anlaufströme. Für alle diese Verbraucher – sowohl leistungsfähige Elektrowerkzeuge als auch empfindliche elektronische Geräte – sind heute sehr kompakte und leichte, emissions- und verbrauchsarme Generatoren verfügbar, die genügend sauberen Dreh- oder Wechselstrom erzeugen.

Rahmengeräte, gekapselte Geräte und Inverter: Den unteren Leistungsbereich beherrschen einfache Rahmengeräte und leichte gekapselte Geräte. Aber sie haben Konkurrenz durch Inverter bekommen. Inverter können mit veränderlicher Motordrehzahl arbeiten, eine Regelelektronik hält Frequenz und Spannung des Ausgangsstroms konstant. Damit liefern Inverter sauberen Strom für empfindliche Verbraucher (etwa Computer) und laufen bei geringer Last mit niedrigerer Drehzahl sehr sparsam und emissionsarm. Ihre Motoren stecken in kompakten, leichten Gehäusen und laufen sehr leise – ideal für Grünpflegetrupps mit Elektrogeräten, die am Stromerzeuger auch ihre Mobiltelefone aufladen wollen.

Synchron- und Asynchrongeneratoren: Diese Unterscheidung besteht eine Leistungsklasse über den kompakten Invertern und leichten Rahmengeräten. Stromerzeuger mit Asynchrongeneratoren sind einfach und robust gebaut und lassen sich leicht reparieren. Herkömmliche Geräte liefern einen gleichförmigen Strom, aber keine hohen Anlaufströme. Sie können also empfindliche elektronische Verbraucher versorgen sowie leichte Werkzeuge und Maschinen. Um jedoch Betonmischern, Tischsägen und Tauchpumpen genügend Anlaufstrom zu liefern, müssen Generatoren kurzfristig eine Überlastung bis zum Drei- bis Vierfachen des normalen Betriebsstroms aushalten. Stromerzeuger mit Synchrongeneratoren schaffen das. Aber auch moderne Asynchron-Stromerzeuger mit elektronisch gesteuerter Anlaufverstärkung vertragen höhere Anlaufströme.

Kondensator, Compound-Regler und AVR: Wenn sich bei Lastwechseln die Drehzahl ihrer Antriebsmotoren verändert, erzeugen Generatoren eine erheblich schwankende Spannung. Sie muss daher nachreguliert werden. Bei einfachen Geräten erledigt dies ein Kondensator, ein guter, robuster Technikstandard bei Verbrauchern mit hohen Anlaufströmen sind Compound-Regler. Automatische Voltregler (AVR) erfüllen hohe Anforderungen sind geeignet für Verbraucher mit einfachen Anlaufströmen und elektronische Geräte. Neben AVR bieten gute Hersteller noch eigene, andere elektronische Regelungsarten, die sogar für die anspruchsvolle Notstromversorgung geeignet sind. Ein weiterer Technikstandard ist die Invertertechnologie. Zum Ökotrend gehören elektronische Bauteile, welche die Motordrehzahl herunterregeln, wenn keine Leistung abgerufen wird. Das spart Kraftstoff und vermeidet unnötige Emissionen.

Benzin und Dieselkraftstoff: Kompakte, leichte Stromerzeuger für kurzzeitige mobile Einsätze werden von Benzinmotoren angetrieben. Moderne Ottomotoren sind ähnlich zuverlässig und effizient wie die teureren Dieselmotoren, in punkto Startverhalten und Laufruhe häufig sogar besser. Deutlich leichter sind sie allemal, deswegen können zwei kräftige Bauprofis mit einem Benzinaggregat ziemlich sicher genügend elektrische Leistung zur Einsatzstelle tragen. Aber weiterhin laufen Dieselaggregate störungsarm und sparsam. Viele kompakte Stromerzeuger werden wahlweise mit Benzin- und Dieselmotoren angeboten. Die kleinen Rahmengeräte und Inverter werden jedoch allesamt von Benzinmotoren angetrieben.

Offen und schallgedämmt: Für Stromerzeuger mit elektrischen Leistungen von 2 bis 20kW gilt gemäß der europäischen Richtlinie 2000/14/EG (der sogenannten Outdoor-Richtlinie) beim Einsatz im Freien ein höchster zulässiger Schallleistungspegel LWA von 96dB, für Geräte mit mehr als 10kW elektrischer Leistung beträgt der höchste zulässige Wert 95dB, jeweils plus dem Logarithmus der elektrischen Leistung in kW. Außerdem muss der maximale Schallleistungspegel mit einer Plakette auf dem Gerät vermerkt sein. Manche Geräte erfüllen diese Lärmgrenzwerte nicht – insbesondere Rahmengeräte, deren Baugruppen ohne Schalldämmung in einem offenen Stahlrahmen stecken. Dagegen erfüllen schon geringfügig teurere, mit einfachen technischen Mitteln schallgedämmte Geräte locker die Lärmschutzauflagen. Vollständig gekapselte Benzin- oder Dieselaggregate oder Stromerzeuger in Inverterbauweise sind nochmals deutlich leiser.

Generatorschutz und Schutzarten: Für die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) sind Stromerzeuger sicherheitstechnisch kein großes Thema, Personenunfälle beim Umgang mit Stromerzeugern sind offenbar sehr selten. Trotzdem sollten Garten- und Landschaftsbauprofis wissen, welche Bedingungen für ihre verschiedenen Gewerke und Einsatzgebiete gelten. Für kleinere Stromerzeuger schreibt die SVLFG die Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ vor. Im Übrigen gelten die VDE-Bestimmungen. Das bedeutet, dass der Unternehmer gemäß der Gefährdungsbeurteilung drinnen Generatoren der Schutzart IP 23 und draußen Stromerzeuger der Schutzart IP 54 wählen sollte.

Personenschutz und Schutzmaßnahmen: An Stromerzeugern werden verschiedene Technologien zum Personenschutz umgesetzt. Tragbare Kleinstromerzeuger sind in der Regel in der ausreichenden Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ ausgeführt. Sie sollten nur zur Versorgung einzelner, möglichst schutzisolierter Elektrowerkzeuge verwendet werden. Größere Stromerzeuger erfordern aufwendigere Maßnahmen für den Personenschutz. Der Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) etwa verhindert gefährlich hohe Fehlerströme gegen Erde. Allerdings muss man hierfür einen Erdspieß einschlagen, eine Elektrofachkraft muss die Schutzmaßnahme überprüfen – alles sehr unpraktisch. Außerdem bietet der FI-Schalter einer auf isolierendem Grund stehenden Person, die beide Spannungsleiter berührt, keinen Schutz. Den bestmöglichen Personenschutz bei ungeerdeten Systemen bietet eine Isolationsüberwachung, den einfachsten bietet der Schutzkontakt.

Das sollte man bei der Auswahl beachten

Die meisten im Garten- und Landschaftsbau verwendeten Elektrogeräte – etwa Bohrhämmer, Kreissägen, Kompressoren oder Winkelschleifer – benötigen nicht sonderlich viel elektrische Energie; einige davon ziehen allerdings einen hohen Anlaufstrom. Darauf sollte man vor einer Anschaffung achten. Entsprechend liefern die allermeisten im GaLaBau verkauften Stromerzeuger lediglich Höchstleistungen von etwa 6 – 10kVA. Kompakte, portable Geräte wiegen 80 bis 100kg und haben kleine Radsätze, mit denen ein einzelner Arbeiter sie mühelos zum Einsatzort bringen kann.

Portable Stromerzeuger von 1 bis rund 15 kVAliefern deutsche Firmen wie BGG Deutschland oder Endress. Auch Firmen wie SDMO aus Frankreich, die Hersteller Bruno Generators (über BGG Deutschland), BCS (über Mosa GmbH) und Pramac aus Italien sowie Yanmar und Yamaha aus Japan beliefern unseren Markt. Motorenhersteller wie Briggs & Stratton, Hatz und Honda bieten ebenfalls portable Stromerzeuger oder Inverter. Anbieter großer Sortimente wie Atlas Copco und Wacker Neuson vervollständigen ebenfalls ihre Produktprogramme mit Stromerzeugern. Neben dem Gros der Synchrongeneratoren sind bei der Metallwarenfabrik Gemmingen mit ihrer Marke GEKO auch Asynchrongeneratoren bis 9 KVA verfügbar.

Welches ist im geradezu riesigen Angebot jetzt das richtige Modell? Beim Kaufentscheid eines portablen Stromerzeugers leben Bauschaffende und Grünprofis üblicherweise im Spannungsfeld zwischen Leistung und Gewicht. Aber wie beschrieben sind viele andere Gesichtspunkte zu beachten. Einige Hersteller bieten auf ihren Webseiten praktische Produktfinder, in denen man Leistungsbereich, Kraftstoff, Spannungssystem und Stromerzeugertyp vorwählen kann und danach passende Produkte aufgelistet werden. Aber das Thema ist komplex und lässt sich besser telefonisch mit Experten beim Hersteller und am besten in einem Beratungsgespräch mit dem Gerätehändler klären. In jedem Fall lohnt es sich für Bauschaffende und Grünprofis, die weitreichend gültigen Vorschriften der Unfallversicherungen zu beachten, die auf gewerblichen Baustellen ihre Anwendung finden. Hersteller von Stromerzeugern mit Sitz oder einer Niederlassung in Deutschland dürften diese Vorschriften wohl eher einhalten und ihre Geräte entsprechend kennzeichnen können als Importeure.

Bezugsquellen

> Atlas Copco

> BGG Deutschland

> Briggs & Stratton

> Endress

> Hatz

> Metallwarenfabrik Gemmingen

> Mosa

> Pramac

> SDMO

> Wacker Neuson

> Yamaha

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