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Rasenmäher über 50 cm Schnittbreite

Abgaslos Gras schneiden

Die rasante Entwicklung in der Akkutechnik macht auch vor Rasenmähern mit über 50 cm Schnittbreite nicht Halt. Ekkehard Musche hat sich angesehen, was der Markt zu bieten hat.

von Ekkehard Musche; Wusterwitz erschienen am 31.03.2025
Der Monoholm des Stihl RMA 453 PV erleichtert das Ein- und Aushängen des Schnittgutbehälters. © Stihl
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Bei den Akkumähern tut sich was: Noch stärkere Akkus, noch stärkere Motoren, noch besserer Fahrantrieb, noch bessere Fang- und Mulcheigenschaften. Die Schnittleistung der elektrischen Geräte steht denn Benzinern kaum noch nach. Wenn das Gras dicker wird, gehen die Akkumäher allerdings nach wie vor schneller in die Knie.

Messermotor

Die Motortauglichkeit hat sich stark verbessert – dank des automatischen Drehzahlausgleichs, der bei vielen Herstellern (zum Beispiel EGO LM2230E-SP) vorhanden ist. Damit wird gewährleistet, dass die Drehzahl, das Schnittverhalten und die Fangqualität den professionellen Anforderungen entsprechen. Somit können auch dichter bewachsene Teilflächen mit konstanter Qualität und Fangverhalten abgearbeitet werden. Für einen sauberen, zügigen Schnitt und störungsfreiem Fangverhalten sind Drehzahlen von 2700 bis 3300 U/min (wie Milwaukee M18 F2LM53-122) notwendig.

Akkukapazität

Diese Kennzahl ist entscheidend für die Einsatzdauer. Je geringer der Wechselzyklus, desto mehr Fläche kann ohne Unterbrechung abgearbeitet werden. Da während des Arbeitstages mehrmals die Akkus ausgetauscht werden müssen, ermöglichen Doppelschächte ein längeres Durchhaltevermögen (zum Beispiel Stihl RMA 453 PV). Dies sollte bei diesen großen Schnittbreiten im Profieinsatz genutzt werden, denn das damit einher gehende höhere Gewicht ist dank Fahrantrieb vertretbar.

Schnittbreite/Gehäusegestaltung

Je nach Einsatzbedingungen muss natürlich die Schnittbreite stimmen. Zur kleinflächigen Ausputzmahd sind 43 oder 47 cm zwar ausreichend, aber mehr als 50 cm sind weitaus effektiver. Zum Glück hat sich bei der Gehäusegestaltung der optionale Seitenauswurf etabliert. Das ist gut so, denn so können auch Bereiche mit höherstehendem Gras mit diesen Mähern kurzgehalten werden.

Natürlich sollte die Mulchmahd ebenfalls möglich sein. Das per Einsteckstopfen zu bewerkstelligen, ist nicht unbedingt die praktikabelste Variante. Variable Verschlussblenden (EGO LM2230E-SP, Stihl RMA 453 PV) sind in diesem Fall sinnvoller, da die Handhabung einfacher ist. Die Vorrichtung am EGO-Modell ermöglicht sogar je nach Einsatzbedingungen eine partielle Mulchmahd. Das spart Entsorgungskosten und hebt die Vitalität der Rasenfläche. Außerdem verringert sich dabei die abbremsende Wirkung für Motor und Akku, was die Zeit bis zum nächste Akkuwechsel verlängert.

Da die thermischen und mechanischen Belastungen beim Akkumäher viel geringer sind als beim Benziner, können andere Materialdimensionierungen und Gehäusebauformen zum Einsatz kommen. Kunststoffgehäuse (EGO, Stihl) sind aufgrund ihrer Isolationsfähigkeit und chemischen Stabilität wieder attraktiver geworden. Stahlblech ist aber nach wie vor das preisgünstigere Gehäusematerial (Cramer, Kress Milwaukee). Außerdem gilt es zu bedenken, dass bestimmte Teile des Mähers durch Sand und Steine einer starken Belastung ausgesetzt sind und deshalb austauschbar sein sollten. Randbereiche sollten durch zusätzliche und austauschbare Bleche beziehungsweise Streben geschützt werden (Kress 711.9).

Der EGO-Rasenmäher mulcht und fängt dank Doppelmessersystem gleichermaßen gut.
Der EGO-Rasenmäher mulcht und fängt dank Doppelmessersystem gleichermaßen gut. © Ekkehard Musche, Wusterwitz

Fangkorb

Die Fangkorbvolumina und die eingesetzten Materialien ähneln denen der Benziner. Bis auf Stihl haben alle Geräte einen Textilsack auf Stahlgestell. Die Fangkörbe haben große Ausschütt-Öffnungen und stabile Hakenaufnahmen. Über 80 l wie bei EGO sind ambitioniert, weil mit praller Füllung auch ein entsprechendes Gewicht erreicht wird. Mäher mit Monoholm wie bei Stihl haben den Vorteil, dass sie das Aus- und Einhängen des Schnittgutbehälters enorm erleichtern.

Radantrieb

Die Akkutechnik bietet durch den Einsatz separater Antriebsmotoren völlig neuartige Konstruktionsmöglichkeiten. Kein verschleißender Keilriemen, keine Keilriemenkanal-Verstopfungen, keine durch Gras vergammelten Radgetriebe. Stufenlose Geschwindigkeitsregelung und Fahren ohne rotierendes Messer sind mit geringem technischem Aufwand machbar. Das ist besonders beim Verladen oder Versetzen des Rasenmähers von Vorteil. Bei näherer Betrachtung sind aber doch wichtige Unterschiede erkennbar. Besonders gelungen ist das beim Milwaukee-Modell M18 F2LM53-122 mit dem Wipphebel für mehr Variabilität beim Vortrieb.

Radaufbau

Je schwergewichtiger der Mäher, desto massiver sollte die Radausführung sein. Doppelte, geschlossene Kugellager haben sie deshalb alle. Wichtig sind auch Raddurchmesser und Radbreite: große Räder lassen sich mit geringerem Kraftaufwand vorwärtsbewegen. Und über 40 mm Radbreite sind die Laufspuren im Boden gering. Im Gegenzuge verlangt die Vergrößerung aber auch massive Schnitthöhenverstellung, Wellen, Radbefestigungen und Radlagerungen, da entsprechend höhere Hebelkräfte anliegen.

Ergonomie

Im professionellen Einsatz ist es gang und gäbe, dass Personen unterschiedlicher Größe abwechselnd ein- und dasselbe Gerät bedienen müssen. Wenn man zur Anpassung jedes Mal Werkzeug parat haben muss, ist das unpraktisch. Gleiches gilt, wenn das Gerät platzsparend verstaut werden soll. Sehr gut gelungen ist in dieser Hinsicht der teleskopierbare und einhändig klappbare EGO-Holm, der in der Transportstellung einrastet. Ebenfalls lobenswert ist der gummierte Griffbereich beim Milwaukee M18 F2LM53-122.

Kabel

Wenn der Holm schmaler ist als das Mähergehäuse, kann man leichter und näher an Zäunen, Hecken, Bäumen und Mauern entlang mähen. Die Kabel einfach mit Kabelbindern zu fixieren ist für den Profialltag nicht akzeptabel. Besonders an den Knickpunkten und am Schaltereingang kann das zu Problemen führen. Liegen Kabel und Schaltzüge eng an und sind die Kabelführungen stabil (Cramer 82LM51SX) oder in den Holm verlegt, haben Äste und Zweige kaum Chancen, Schäden anzurichten.

Nicht zu vergessen ist auch die Holmbefestigung am Mähergehäuse. Dies sollte eine stabile, verwindungsfeste und mit dem Mähgehäuse mehrfach verschraubte Stahl- oder Gusskonstruktion sein (Kress 711.9).

Die Höheneinstellung bei Cramer ist stabil und leicht zu bedienen.
Die Höheneinstellung bei Cramer ist stabil und leicht zu bedienen. © Ekkehard Musche, Wusterwitz

Schnitthöheneinstellung

Je komfortabler und stabiler die Schnitthöheneinstellung (Cramer 82LM51SX), desto häufiger wird von ihr Gebrauch gemacht. Das schlägt sich nicht nur im Mähergebnis sondern auch in der Flächenleistung wieder, denn durch das korrekte Einstellen kann auch die Kapazität des Akkus besser genutzt werden. Dabei sollte der Höheneinstellhebel in eine stabile Ausbuchtung einrasten und dort trotz widriger Bodenverhältnisse auch bleiben.

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