Starke Gräser
Gräser müssen viel aushalten: Hitze, Kälte, Nässe und Schatten machen ihnen zu schaffen. Auf Spiel- und Sportplätzen werden sie zudem regelmäßig mit Füßen getreten. Bodenverbesserer - so genannte Biostimulanzien - machen Rasengräser widerstandsfähiger.
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Biostimulanzien sind Mittel, die das Bodenleben verbessern. Dazu gehören beispielsweise Produkte auf Algenbasis. Sie schließen langmolekulare Ketten zu kurzmolekularen Ketten auf und verbinden sich mit der Ton-Humus-Struktur im Boden. So entsteht ein Wabennetz, durch das die Nährstoffe zur Pflanze gelangen können. Die Bodenverbesserung ist damit in erster Linie ein physikalischer Prozess, bei dem die Bodenstruktur verändert wird. Das wirkt sich auch auf die Bodenbiologie aus. Das Bodenleben wird aktiviert, das Wurzelwachstum gefördert und Nährstoffe werden der Pflanze besser verfügbar gemacht. Die Mikroorganismen im Boden können richtig arbeiten - das verhindert Rasenfilz. Außerdem wird mit den Algenprodukten der pH-Wert reguliert, da die Pflanze bei einem Wert zwischen 6 und 7 Spurennährstoffe am besten aufnehmen kann.“
Wasseraufnahme verbessern
Manchmal ist auch die Wasseraufnahme der Pflanze gestört. Vor allem sandige Böden mit einem hohen Gehalt an organischem Material sind von Trockenstellen betroffen. Dort kann der Boden hydrophob werden. Schuld ist organisches Material, das normalerweise mit einer Hydrathülle umgeben ist. Verschiedenste umweltbedingte Faktoren führen vermutlich dazu, dass diese Hydrathülle reduziert wird oder sogar komplett verloren geht. Ab einem gewissen Punkt nimmt das abgetrocknete Material kein Wasser mehr auf.
Das Problem: damit ein Bodenbereich austrocknet, genügt es, wenn 6 % des organischen Materials hydrophob sind. Wetting Agents können dieses Problem lösen. Dabei handelt es sich um Tenside, die die hydrophobe Oberfläche des organischen Materials so verändern, dass sie wieder Wasser aufnehmen kann. Neben organischem Material, dessen Hydrathülle sich verändert hat, können auch Mikroorganismen der Auslöser für trockene Stellen sein. Auch hier können Wetting-Agents helfen.
Hydrophob oder nicht?
Ob ein Boden hydrophob ist oder nicht, lässt sich übrigens mit Hilfe des „Water Droplet Penetration Tests“ feststellen. Dabei wird Wasser auf ein Bodenprofil getropft und geschaut, wie lange die Tropfen benötigen, um in die verschiedenen Bodenschichten zu gelangen. Wetting Agents werden entweder über die Beregnungsanlage auf die betroffenen Stellen aufgebracht oder mit einer Spritze appliziert. Die Wirkungsdauer beträgt ein bis drei Monate. Die Behandlung mit Wetting Agents ist als Sofortmaßnahme zu sehen, nicht als Dauerbehandlung. Wichtig ist es letztlich, dasGeichgewicht im Bodenleben wieder herzustellen. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel Algenpräparate, eine andere ist es, aus Kompost Mikroorganismen zu extrahieren, sie zu vermehren und dann wieder in den Boden einzubringen - eine Methode, die Dr. Lung mit entwickelt und bereits erfolgreich praktiziert hat.
(Infos: Dr. Lung, Deutsche Rasengesellschaft; Babak Taghizadeh, Alginure GmbH)
Informative Links:
> Deutsche Rasengesellschaft
> Alginure GmbH
> ICL GmbH
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