Jetzt kommen resistente Sorten
Während sich der Buchsbaum in vielen Hausgärten vielleicht durch Alternativen ersetzen lässt, ist er für viele historische Gartenkunstwerke praktisch unersetzlich. Gerade in barocken Gartenanlagen basiert die Wirkung auf geschnittenen Buchskunstwerken. Kein Wunder, dass die Gartendirektoren alles daran setzen, neue, resistente Sorten zu bekommen. Dabei liegt der Fokus auf der Resistenz gegen den Krebs, der sich anders als der Zünsler mit herkömmlichen Mitteln praktisch nicht bekämpfen lässt.
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Vielversprechend erscheine dabei die Neuzüchtungen des Buchsexperten Didier Hermans. Der Belgier verfügt über eine riesige Sammlung von Buchsarten aus der ganzen Welt, die er in seiner Baumschule in Beerse (herplant.de) aufgepflanzt hat. Darunter sind auch zahlreiche asiatische Arten, die aus Gebieten kommen, in denen der Pilz und der Zünsler beheimatet sind.
Zur IPM stellte Hermans zusammen mit der Baumschule Bruns aus Bad Zwischenahn vier Hybriden aus zahllosen, über einen Zeitraum von 14 Jahren durchgeführten Kreuzungsversuchen, vor. Dafür hatte Hermans etliche Arten miteinander kombiniert und dann die erfolgversprechensten Sämlinge ausgelesen und bewertet.
Die ersten resistenten Sorten sind da!
Die vier Hybriden sollen gegen Buchsbaumkrebs resistent sein und es gibt auch erste Anzeichen, dass sie auch über Abwehrstrategien gegen den Zünsler verfügen. Die vier Sorten sollen jetzt im großen Stil vermehrt und dann in historischen Anlagen aufgepflanzt werden. Erste Versuchsstandort sind in Hannover und in einem Schloßgarten an der Loire.
Die vier Sorten ("Betterbuxus") sind:
> Buxus ‘Renaissance’ (kleinblättrig, kompakter Wuchs für schmale Hecken, langsames Wachstum)
> Buxus ‘Babylon Beauty’ (kleinblättrig, kompakter Wuchs für schmale Hecken, auch als Bodendecker)
> Buxus ‘Heritage’ (sehr ähnlich B. sempervirens, etwas kompakter im Wuchs)
> Buxus ‘Skylight’ (Wächst schneller als die anderen Hybriden und eignet sich als Formgehölz und höhere Hecken)
Buchtipp
Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis die Sorten in großem Stil auf den Markt kommen. Bis dahin kann man als Lektüre das Buchs "Buchs" lesen, das Hermans zusammen mit dem leider verstorbenen Gehölzexperten Harry van Trier geschrieben hat): Buchs (Harry van Trier und Didier Hermans, Ulmer-Verlag)
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