
Phyllostachys aureosulcata ‘Spectablis‘
Bambus hatte schon mal einen besseren Ruf, meint Prof. Jonas Reif. Dabei spielt das immergrüne Gras gerade im Winter seine Vorteile aus – besonders, wenn die Halme gelb sind. Eine Hommage an eine besonders schöne Sorte.
von Jonas Reif, Zeuthen erschienen am 03.12.2025Das Image des Bambus hat in letzter Zeit gelitten: aggressiver Wuchs, ökologisch vermeintlich wertlos und seit der Brandkatastrophe in Hongkong nicht mal mehr als Baugerüst verwendbar – einzig die Bambussprossen im Essen scheinen noch eine Rechtfertigung zu bieten, weshalb man die Kultur nicht gänzlich aufgibt – in China, wohlgemerkt.
In der Tat hatte die ostasiatischen Gartengestaltung schon mal einen höheren Stellenwert in Deutschland und damit auch der Bambus. Heute wird er vorwiegend als immergrüner Sitzschutz vermarktet und gepflanzt – zum Einsatz kommen dabei Arten, die keine weitreichenden Rhizome ausbilden. Dies ist einerseits nachvollziehbar, schließt aber die besonders halmschönen Phyllostachys aus. Sicherlich braucht die Gattung auch etwas mehr Platz, um zu voller Schönheit zu gelangen (5m² sollten es schon sein), aber mit einer Rhizomsperre lässt sich auch deren Expansionsdrang bändigen. Vor allem im Winter können gelbhalmige Sorten wie ‘Spectablis‘ des Gelbgruben-Flachrohrbambus (P. aureosulcata) gut zur Geltung kommen.
Können, wohlgemerkt! Im Herbst sollten dazu nämlich alle alten und zu dünnen Halme konsequent entfernt werden – gleiches gilt für Blätter in der unteren Pflanzenhälfte. Nur so ist der Blick auf die sehenswerten Halme bestmöglich gegeben. Dies hat auch noch einen anderen Vorteil: Katzen und Co. haben dann keine Chance mehr, schutzsuchenden Vögeln „im oberen Stockwerk“ gefährlich zu werden, die Bambus gerade deshalb sehr schätzen.
Ein nährstoffreicher, nicht zu trockener und vor allem nicht zu windexponierter Standort sind die relevantesten Rahmenbedingungen für zufriedenstellendes Wachstum. Dann sind auch Wuchshöhen von 5m und mehr keine Seltenheit.



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