Ökologie trifft Funktion
Rasenfugenpflaster verbindet tragfähige Pflastersteine mit begrünten Fugen. Es leistet damit einen Beitrag zur Entsiegelung von Flächen. Wir haben uns umgesehen, wie Betonsteinhersteller Technik, Gestaltung und Nachhaltigkeit kombinieren.
von Susanne Wannags erschienen am 24.09.2025Vegetationsfugen versickern Regenwasser, verbessern das Mikroklima und schaffen Lebensräume im Kleinen. Betonsteinhersteller bieten eine Auswahl an Formaten und Fugenbreiten, die Ökologie, Belastbarkeit und Gestaltungsspielraum vereinen. Funktionalität in Form viereckiger Pflastersteine mit Abstandshaltern und Längsrasenfugensteinen dominiert – überraschende Steindesigns sind eher selten. Allerdings ermöglichen es einige Systeme den Planern in GaLaBau-Betrieben und Landschaftsarchitekturbüros, kreative und nicht alltägliche Flächen zu gestalten.
Braun-Steine: Mut zur „Grünen Lücke“ – unter diesem Motto hat Braun-Steine in den vergangenen Jahren drei Pflastersteinsysteme für den öffentlichen, gewerblichen und privaten Freiraum entwickelt, mit denen sich der Grünanteil der Fläche auf bis zu 50 % erhöhen lässt. Jüngstes Produkt ist das sechseckige Pflastersystem Polyline. Dabei wechseln sich Vario-Steine mit breiten Fugen, halbe Pflastersteine und Flächen ohne Stein individuell ab. Abstandshalter sorgen dafür, dass sich nichts verschiebt oder verdreht.

Im privaten und öffentlichen Raum bereits bewährt hat sich der Vegetationsfugenstein Vario. Ihn gibt es in zwei Varianten. Die Abstandshalter ermöglichen kreative Flächengestaltungen mit Fugen von 30 oder 55 mm. Kombiniert werden kann er mit dem Vegetationsflächenstein aus dem Vario-System. Seine Steinfläche ist trichterförmig geöffnet und kann als Vegetationsraum genutzt werden. Diese Steine bieten mit ihrem exakt zum Flächenverbund passenden Rahmen eine stabile Basis, ohne dabei die Tragfähigkeit oder den Verbund des Belags zu schwächen. Für die Herstellung wird ressourcenschonend überschüssiger Beton verwendet, was die Produktion noch nachhaltiger macht.
Auch der Klassiker Arena hat vor einigen Jahren Zuwachs bekommen: Die Arena Vegetationsfugensteine mit Abstandsnocken gewährleisten selbst bei breiten Fugen eine hohe Stabilität der Flächen.
BWL Betonwerk Linden: Quadratisch, praktisch, gut ist der Carre-Rasenfugenstein vom BWL Betonwerk Linden mit Microfase und Verschiebesicherung im Format 20 × 20 cm. Erhältlich ist der Stein auch mit den Maßen 20 × 30 cm. Ergänzt wird die ökologische Variante der Carre-Produktfamilie durch den Längsrasenfugenstein Carre-Greenliner.
F. C. Nüdling: Die Greenstar-Rasenplatte von FCN mit ihren schmal wirkenden rechteckigen Steinformaten wurde vor allem für Flächen entwickelt, die vor sachlich-moderner Architektur bestehen müssen. Bei der 60 × 40 cm großen Rasenplatte sind drei 4 cm breite, parallele Fugen quer zur Verlegerichtung angeordnet und ergeben in der Fläche eine interessante Streifenoptik. Die Fugen lassen sich sowohl mit Basaltsplitt füllen als auch begrünen. Bei einer Plattendicke von 8 und 10 cm bieten die Fugen ausreichend Raum für Rasengittersubstrat.

Godelmann: Klar und geometrisch oder organisch-verspielt, je nach architektonischem Umfeld: Godelmann bietet eine breite Palette an Pflasterlo¨sungen, die variable Vegetationsanteile integrieren. Zur Produktfamilie der geometrischen Steinsysteme gehört die großformatige Rasengitterplatte GDM.Green stone. In den 6,5 × 6,5 cm großen Rasenkammern kann Gras wachsen und Niederschlag versickern (Vegetationsfläche zirka 42 %). Ein Teil des Wassers wird gespeichert und verdunstet zeitverzögert.
Der GDM.Scada liner ermöglicht grüne Kontraste zu moderner Gebäudearchitektur. Die Fugen können je nach Anforderung mit Rasen begrünt oder mit Basaltsplitt ausgeführt werden. Die Produktpalette der viereckigen Rasenfugensteine vervollständigt der GDM.Tetrago gap mit Abstandshaltern.
Zum organisch geformten GDM.Lunix ornament, der seit einigen Jahren auf dem Markt ist und vielfältige Pflasterbilder ermöglicht, hat sich mit GDM.Scada ornament ein weiteres Pflastersteinsystem gesellt. Der 12 cm starke Betonstein im stilisierten Rankenmuster versteht sich als Architekturelement zur Gliederung großer Flächen. Das verspielt anmutende Flächenornament entsteht durch Drehung der Steine beim Verlegen. Damit ergeben sich Hohlräume unterschiedlicher Größe, die sich begrünen lassen.
Kann hat den WaveLiner Rasenwelle mit seiner leicht welligen Linienführung in erster Linie für den Einsatz in der sachlich-modernen Architektur entwickelt. Die 50 mm breiten Fugen lassen sich wahlweise begrünen oder mit Splitt füllen, sodass ein Flächeneffekt mit Wellenmuster entsteht. Der begrünbare Flächenanteil beträgt aufgrund der breiten Fugen zirka 50 %, wobei die breiten Pflasterstege die Grasnarbe vor Verdichtung schützen. Wird eine hohe Versickerungsleistung angestrebt, bietet sich die Fugenfüllung mit Splitt 2-5 an. Mit der Steindicke von 12 cm ist der WaveLiner für Verkehrsflächen mit geringem Schwerverkehrsanteil im öffentlichen Bereich, wie etwa Feuerwehrzufahrten oder Fahrzeugstellflächen, geeignet.
Bei Klostermann hat die Produktfamilie Scada Nachwuchs bekommen: die Scada Rasenparkettplatte linear. Der begrünbare Außenbelag für moderne Flächenarchitekturen verfügt über 54 mm breite Sickerfugen. Dabei beläuft sich der Anteil für Vegetation auf 54 %. Optisch wechseln sich bei der Rasenparkettplatte schlanke Stege und grüne Grasstreifen ab. Konzipiert wurden die Rasenparkettplatten für höhere Belastungen, so auch für moderaten Lkw-Verkehr. Für diesen Zweck werden sie in 12 cm Dicke sowie mit Verzahnungssystem gegen Verschiebung und hochfesten Quarzkörnungen im Vorsatzbeton angefertigt.
Der Betonsteinhersteller Kronimus setzt mit dem K4-Längsfugenstein mit den Maßen 16 × 32 cm auf lineare Grünstreifen. Die rechteckigen Steine lassen sich mit den anderen Formaten ( 16 × 16 cm und 24 × 16 cm) innerhalb des K4-Systems bei gleicher Steindicke beliebig kombinieren.
Metten Stein + Design: Der Greenline Pro-Rasenfugenstein im Standardformat 30 × 15 cm begrünt Parkplätze und Flächen. Seine schmalen, 4,5 cm breiten Steinstreifen ermöglichen eine gerade und filigrane Linienführung. Der begrünbare und versickerungsfähige Flächenanteil des Steins liegt bei rund 50 %. Eine spezielle Verzahnung sorgt für stabile Flächen.
Hersteller Rinn vertreibt das Sortiment seiner begrünbaren Produkte unter dem Namen Hydropor. Das Grünfugenpflaster eignet sich für Garagenzufahrten und Parkplätze. Ergänzt wird es mit der Hydropor KL-Grünfugenplatte mit gerader Linienführung, deren Kammeröffnungen sich begrünen lassen. Abwechslungsreiche Flächen lassen sich durch die Zusammenstellung der verschiedenen Stein- und Plattenformate realisieren. In Kombination mit Pflastersteinen ohne und mit mittlerem Grünfugenanteil können Fußwege, Fahrspuren und Wege in die Fläche integriert werden.

Das Sortiment der Rasengittersteine von Schellevis reicht von Rasenfugenpflaster über großformatiges Öko-Pflaster bis hin zu Rasengittersteinen. Mit dem Rasenfugenpflaster mit Abstandsnocken lassen sich die klassischen begrünten Linienmuster gestalten.
Beim Ökopflaster im Langformat handelt es sich um eine Rasenplatte, die mehr Grün in die Gestaltung von Einfahrten, Parkplätzen und Gehwegen bring. Sie zeigt zudem, wie sich das seit Jahrzehnten bekannte Doppel-T-Format von Pflastersteinen innovativ verwandeln kann. Bei seinen Rasengittersteinen setzt Schellevis auf ein sechseckiges Format, das mit seiner hexagonalen Form sowohl gestalterische als auch ökologische Ansprüche erfüllen will. Hier kann sich das Grün in trapezförmigen Öffnungen ausbreiten.
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