Verhaltene Stimmung trotz positiver Entwicklung 2008
Obwohl die GaLaBau-Branche ihren Umsatz im Jahr 2008 um 3,03% steigern konnte, wagte BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise keine Prognose für 2009. Weder bei Privat- noch bei Gewerbekunden sei klar, wohin die Reise gehe.
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Wir Landschaftsgärtner waren im Vorjahr auf einem guten Weg der Stabilisierung der gesamten Branche“, teilte Redeker auf der Jahrespressekonferenz des Bundesverbands für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) mit. Der Gesamtumsatz der Branche konnte um 3,03 % gesteigert werden – von 4,77 Mrd. € in 2007 auf rund 4,91 Mrd. € im Jahr 2008. Damit übertraf der GaLaBau erstmals seine bisherigen Bestzahlen von 4,88 Mrd. € aus dem Jahr 2000.
Von der Entwicklung hätten die GaLaBau-Mitgliedsbetriebe in 2008 mit einer Steigerung des Umsatzes von 7 % gegenüber 2007 profitiert. Nichtmitglieder hingegen verzeichneten Umsatzeinbußen von 3,44 %. „Dieses Ergebnis resultiert aus der strategischen Besserstellung der Mitgliedsbetriebe am Markt, dem geänderten beziehungsweise sich ändernden Investitionsverhalten der Auftraggeber und nicht zuletzt aus unserer Image- und PR-Kampagne“, lautete Redekers Erklärungsversuch.
Zahl der Insolvenzen in 2008 erneut gesunken
Die Zahl der Betriebe wuchs 2008 um 2,78 % – von 14070 Unternehmen in 2007 auf 14461. Die Zahl der Beschäftigten stieg dabei um 0,72% von 87165 auf 87795. Die Insolvenzquote der Branche beläuft sich auf 0,83 % und ist damit gegenüber dem Vorjahr (2007: 0,90 %) wiederum gesunken. Bei den Mitgliedsbetrieben der Landesverbände des BGL fiel diese mit 0,81 % gegenüber den Nichtmitgliedern (0,84 %) erneut günstiger aus – wenn auch marginal.
Erneute Umsatzssteigerung im Privatgartensektor
Im siebten Jahr in Folge setzte sich 2008 die positive Entwicklung des Privatgartens bei der Auftragsvergabe fort. Die Auftraggeberstruktur veränderte sich zugunsten der Privatkunden von 47,01 % in 2007 auf nun 50,01 % im Folgejahr. Auch der Umsatz konnte erneut leicht gesteigert werden.
Bei den öffentlichen Auftraggebern sank der Umsatzanteil von 20,67 % in 2007 auf 18,74 % in 2008 und lag damit noch leicht über dem Wert von 2006 (18,58 %). Insgesamt 77 % der Aufträge betrafen die Neuanlage von Grün – ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Pflege bestehender Anlagen betrug im vergangenen Jahr 19 % der Aufträge (2007: 20 %).
Stärkste Konkurrenten des GaLaBau in der Pflege: Gebäudereiniger und Hausmeister mit 26,14%, Schwarzarbeit mit 17,01 % und gemeinnützige Einrichtungen mit 16,60 %.
Die Zahl der Auszubildenden stieg in 2008 um 7,73 % gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt 6898 junge Menschen ließen sich in gewerblichen GaLaBau-Betrieben zum Landschaftsgärtner ausbilden, ein Jahr davor waren es 6403.
Trotz der erfreulichen Zahlen 2008 blickt die Branche laut BGL eher abwartend in die Zukunft. Dazu Redeker: „Bei den Privatkunden wissen wir überhaupt noch nicht, wohin die Reise geht. Schnallen diese ihren Gürtel enger oder investieren sie?“ Auch von der öffentlichen Hand seien bisher keine besonderen Impulse ausgegangen. „Aufgrund des Konjunkturpakets II erwarten wir zwar zusätzliche Aufträge, aber zu schlechten Preisen“, so Redeker. „Die Frage ist, was passiert jetzt wirklich – und wie werden die Prioritäten in den Kommunen gesetzt?“
Prognose von allgemeiner Unsicherheit geprägt
Auch im Segment der Gewerbekunden sehe es nicht besser aus. „Selbst die Realisierung fertig abgestimmter Pläne für Außenanlagen wurden zurückgestellt. Mit der Ausführung wird gewartet, bis sich die wirtschaftliche Situation wieder erholt.“
Auch die Umfragen unter den Kollegen zeugen laut BGL von allgemeiner Unsicherheit. So komme es vor, dass sich in wenigen Wochen die Zukunftsprognose einzelner Betriebe vollkommen ändere. Beispielhaft erklärte Redeker: „Wer heute sagt, bei ihm laufe alles gut, weiß ein paar Wochen später nicht, wie es weitergeht, oder andersherum. Der Markt spielt ein bisschen verrückt. Eine gleichmäßig über das Jahr verteilte Auftragsentwicklung ist nicht in Sicht. Stetigkeit und Kontinuität sind im Vergleich zu früher nicht mehr vorhanden.“ BGL
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