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GaLaBau Baden-Württemberg: Aufwärtstrend erkennbar

Die LVG Heidelberg hat im Auftrag des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg mit Unterstützung des Zentrums für Betriebswirtschaft im Gartenbau, Hannover, die Gewinn- und Verlustrechnungen von 57 GaLaBau-Betrieben ausgewertet.
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Ziel war es dabei, alle interessierten Stellen zeitnah und in der Tendenz über die wirtschaftliche Situation informieren zu können. Den teilnehmenden Betrieben werden Beratungsbriefe zur Verfügung gestellt, die die aktuelle Standortbestimmung anhand der eigenen Zahlen ermöglichen. Die ausgewerteten Betriebe sind zu etwa gleichen Anteilen in die Umsatzgrößenklassen bis 250 000 Euro, 250 000 bis 500 000 Euro und >500 000 Euro einzuteilen. Darunter sind 46 Betriebe, die bereits seit mehreren Jahren bei der Auswertung mitmachen und im folgenden als identische Betriebe bezeichnet werden.
Nachdem bereits das Jahr 2004 bessere Ergebnisse brachte, setzte sich der Aufwärtstrend in 2005 fort. Zwar sank bei den identischen Betrieben der Umsatz um 2 % (auf Bundesebene wurde ein Minus von 2,6 % verzeichnet). Gleichzeitig aber sank der Aufwand um
3,8 %, womit sich das Aufwands-/Ertragsverhältnis und somit die Rentabilität verbesserte.


Produktivität gestiegen
Der Reinertrag stieg im Durchschnitt auf 3,9 % (vom betrieblichen Umsatz). Der Anteil der Betriebe, die ohne positiven Reinertrag abschnitten, sank von 44 % auf 34 % der ausgewerteten Betriebe. Dabei sind erhebliche Größenunterschiede festzustellen. In der Gruppe der Betriebe mit einem Umsatz bis zu 250 000 Euro beträgt der Anteil der Betriebe mit negativem Reinertrag 55,5 %, bei der Gruppe mit einem Umsatz zwischen 250 000 Euro und 500 000 Euro beträgt der Anteil 30 %, während unter den Betrieben mit einem Umsatz über 500 000 Euro nur
8 % einen negativen Reinertrag und somit keine Kapitalverzinsung erwirtschaften konnten.
Die Netto-Arbeitsproduktivität stieg im vergangenen Jahr stärker als die um 3 % gestiegenen durchschnittlich gezahlten Löhne. Dadurch konnte die Differenz aus der Netto-Arbeitsproduktivität (Betriebseinkommen pro AK) und dem Lohnaufwand pro Arbeitskraft auf 5 852 Euro erhöht werden.
Ausgehend von der auf Erfahrungswerten fußenden Annahme, dass für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals pro Arbeitskraft (AK) mindestens 5 000 Euro anzusetzen sind, sollte das Betriebseinkommen pro AK die Höhe des Lohnaufwands pro AK um mindestens diesen Wert übersteigen. Ist dies gegeben, wird den nicht bar entlohnten Familien-Arbeitskräften ein gleich hohes Einkommensniveau ermöglicht, wie es den bar entlohnten Arbeitskräften gezahlt wird. Inklusive eines Zuschlags für Gewinn und Wagnis sollte das Betriebseinkommen pro AK den Lohnaufwand pro AK daher eigentlich um mindestens 7 500 Euro übersteigen. Diese Hürde nahmen etwas mehr als 45% der ausgewerteten Betriebe.


Lohn zum Teil über der Produktivität
Rund 17 % der Betriebe zahlten im Jahr 2005 ihren Arbeitskräften sogar einen höheren Lohn als diese an Wertschöpfung erwirtschaften konnten (Betriebe mit Umsatz < 250 000 Euro: 26 %). Derartige Betriebe müssen als stark existenzgefährdet eingestuft werden.
Die 23 ausgewerteten Friedhofsgärtner schnitten das Jahr 2005 sehr gut ab. Im Durchschnitt wurde ein Reinertrag über 13 % erwirtschaftet. Das 1. Drittel schafft einen Reinertrag von über 20 %. Der Anteil der Betriebe ohne Reinertrag sank auf 18 %.
Wie in den anderen Sparten auch setzen die Betriebe des 1. Drittels offensichtlich auf überdurchschnittlich qualifiziertes Personal und weisen somit ein deutlich höheres durchschnittliches Lohnniveau aus als die Betriebe des 3. Drittels. Diese Vorgehensweise wirkt sich in einer hohen Brutto- und Netto-Arbeitsproduktivität aus. Eine Übersicht über die Daten finden Sie auf www.dega.de, Webcode dega580 (Zur wirtschaftlichen Situation des GaLaBaus siehe auch Seite 7).

Christoph Hintze, LVG Heidelberg

 

www.dega.de, 10. Mai 2006

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