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9. GaLaBau-Symposium

Den Marketingbedarf vor Ort bewiesen

Ganz im Zeichen des Marketings stand das von der Landwirtschaftskammer NRW veranstaltete 9. GaLaBau-Symposium in Münster-Wolbeck. Mit 160 Teilnehmern war die Aula der Einrichtung einmal mehr ausverkauft.

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Gute Referenten gefunden: Organisator Markus Reher (2.v.l.) mit Bernd Brüning (l.), Patric Prager (Mitte) und August Forster
Gute Referenten gefunden: Organisator Markus Reher (2.v.l.) mit Bernd Brüning (l.), Patric Prager (Mitte) und August ForsterWendebourg
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„Sie sind ja auch ein bisschen eine Rampensau“, lautete die Abmoderation, mit der Markus Reher, Organisator der Veranstaltung, seinen ersten Referenten vom Podium verabschiedete. In der Tat verstand es Enzo Vincenzo Prisco (EVP), Honorarprofessor für Kommunikation, sein Publikum zu begeistern. Gestenreich erläuterte der Halbitaliener den Landschaftsgärtnern die Wirkung von Marken, Slogans (temporäre Firmenmerkmale), Claims (dauerhafte Firmenmerkmale) und Farben. Blau stehe bei Mitteleuropäern für Vertrauen, Grün für Wachstum und Gesundheit – aber auch für Langsamkeit. Selbst wenn es bei den Beispielen um die ganz großen Marken ging – am Ende hatte wohl jeder verstanden, dass erst das Zusammenwirken von Erscheinung, Verhalten, Kommunikation, Kultur und Sprache die Firmenidentität (Corporate Identity, CI) ausmacht. Und sei das „Corporate Image“ erst mal versaut, könne man den Laden eigentlich gleich zumachen – denn das sei nur mit sehr viel Geduld und Geld wieder zu ändern.

Für August Forster, Unternehmer aus Bonn und BGL-Präsidiumsmitglied, stand die Zukunft der Imagekampagne auf der Agenda. So sollen neue Motive zum öffentlichen Grün, Golf- und Sportplatzbau sowie zur Baumpflege die Kampagne auf breitere Füße stellen. In Zusammenarbeit mit der Post erhalten die Mitgliedsfirmen die Möglichkeit, über die „MailingFactory“ preisgünstig Werbebriefe zu verschicken, und eine große Plakat­aktion erlaubt im Frühjahr, an markanten Stellen in den Städten über die großen City-Light-Poster regionale Werbung zu schalten. Den FirmenGärten-Wettbewerb aus Niedersachsen will der BGL für alle Landesverbände verfügbar machen. Eine große Studie zur Wertsteigerung von Immobilien durch Grün, auf die der BGL schon seit geraumer Zeit hinarbeitet, soll dieses Jahr in Auftrag gegeben werden. Einmal mehr ermunterte der Rheinländer die Zuhörer, nicht tatenlos zuzusehen, was der Verband macht, sondern die Marke und deren Wirkung durch eigenes Engagement zu fördern.

Zehn Schritte zum „Top-Unternehmen“ stellte Bernd Brüning, Heizung- und Sanitärunternehmer aus Münster, vor. Der mehrfach ausgezeichnete Referent setzt auf Strategien, die auch jeder Landschaftsgärtner in seinem Betrieb umsetzen kann. Er stellte Werkzeuge vor, um den eigenen Laden optimal zu positionieren: Entwickeln einer Vision, Optimierung der Kommunikation, Ausbau des Mannschaftsspiels im eingeschworenen Team, das Ziel, den Kunden zu begeistern, das Verkaufen von Gefühlen, das Kalkulieren auf gesicherter Basis, optimales Kunden-Management und realistische Zukunftsplanung. Eine starke Ausbildung, motivierte Mitarbeiter und das Arbeiten in Netzwerken sind dabei besonders starke Säulen in dem Münsteraner Unternehmen.

Patric Prager von der Kölner Agentur Tatendrang überführte die Aussagen über die Wirkung einer Marke in eine To-do-Liste für einen zeitgemäßen Unternehmensauftritt. Er erinnerte daran, dass der Auftritt jederzeit den Ansprüchen der Zielgruppe entsprechen und das Unternehmen repräsentieren müsse. Er empfahl jedem, seine Umgebung genau zu beobachten, seine Kunden zu definieren, seine Mitbewerber einzuschätzen und eine einheitliche Außendarstellung zu schaffen. Er empfahl, auch Autos zu beschriften, Mitarbeiter mit in Firmenfarbe gehaltener Kleidung auszustatten und Baustellenschilder aufzustellen. Eine aussagekräftige Webseite sei unbedingt erforderlich, ausdrucksstarke Anzeigen in der Presse gut und der Eintrag in den Gelben Seiten durchaus noch nicht überflüssig. „Wagen Sie den Blick von außen auf Ihre Firma“, riet der Niedersachse zum Abschluss.

Große Aufmerksamkeit fand auch Michael Busemann, der seine Modellgärten in Mönchengladbach als Marketingwerkzeug vorstellte. Hier zeigte besonders die anschließende Diskussion, wo etliche Unternehmer noch stehen. So konnten viele Zuhörer offensichtlich nicht nachvollziehen, wie Busemann über die Pflanzen Geld verdient. Auch die Aufwendungen für das Marketing, die sich bei Busemann aus den Kosten für die „Gärtner von Eden“-Mitgliedschaft sowie den Unterhalt der Modellgärten zusammensetzen, schienen dem Publikum nicht wirtschaftlich. Und gerade der Verlauf der Diskussion zeigte, wie gering der Kostenansatz für das Marketing bei vielen Landschaftsbau-Unternehmen noch kalkuliert wird.

So bewies das Seminar am Ende seine eigene Notwendigkeit – und den Bedarf für weitere Veranstaltungen zu diesem Thema.

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