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Grünpflege-Genossenschaft GRÜNEG

„Die Satzung beschränkt uns erst mal auf NRW“

Nach dem Zusammenbruch der GrünWert AG haben neun ehemalige Anteilseigner sowie drei ecoverde-Partner im vergangenen Mai die Genossenschaft GRÜNEG als „Netzwerk für Freiraum“ gegründet, um überregional operierenden Kunden in NRW eine nahtlose Versorgung bieten zu können. Nachdem man anfänglich erst einmal nicht in der Öffentlichkeit auftreten wollte, war Vorstand Hans-Ulrich Peuser nun bereit, sich dem DEGA-Interview zu stellen.

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DEGA GALABAU: Herr Peuser, die GrünWert ist tot, es lebe die GRÜNEG. Wie kam es denn zur Gründung der Genossenschaft anstelle der Aktiengesellschaft?

Peuser: Nachdem die GrünWert im September 2008 den Bach runtergegangen war, haben sich die ehemaligen Gesellschafter in Nordrhein-Westfalen zusammen mit Partnern einer weiteren Kooperation, der ecoverde, bereits im letzten Quartal des Jahres zusammengesetzt, um zu überlegen, wie man eine ähnlich geartete Anschlussorganisation hinbekommen könnte. Im Februar 2009 kam man dann überein, eine Genossenschaft zu gründen, die seit Mai 2009 auch beim Amtsgericht eingetragen ist. Zur Gründung waren es neun Unternehmen, nämlich alle ehemaligen NRW-Gesellschafter der GrünWert sowie die drei ecoverde-Partner Mennigmann, Knappmann sowie Sieg+Partner. Mit Kordes + Kaiser Garten- und Landschaftsbau aus Menden ist jetzt ein zehntes hinzugekommen und mit einem Unternehmen aus Gütersloh wird derzeit verhandelt.

DEGA GALABAU: GrünWert sah sich ja nun als bundesweiter Dienstleister – will die GRÜNEG dort wieder hin?

Peuser: Erstmal sind neue Interessenten außerhalb NRWs außen vor. Die Satzung der Genossenschaft ist so abgefasst, dass der Tätigkeitsraum auf unser Bundesland beschränkt bleibt. Wenn wir den Aktionsraum erweitern würden, müssten wir also auch die Satzung ändern. Wir haben gesagt, wir fangen das in überschaubarem Rahmen an. Das war ja auch ein Problem der GrünWert: Die sind damals von null auf hundert gewachsen; innerhalb eines Jahres um 70 Betriebe. Das wollten wir mit der GRÜNEG nicht, allein schon, weil wir den Überbau schlank halten wollten.

Würden wir in andere Bundesländer expandieren, müssten wir uns auch personell verstärken; und das kostet. Wir könnten uns aber vorstellen, 2011, 2012 in die angrenzenden Gebiete, also Niedersachsen oder Hessen, zu expandieren. Und natürlich gibt es auch den Gedanken, mal wieder bundesweit aufzuschlagen.

DEGA GALABAU: Wie ist denn die Genossenschaft organisiert?

Peuser: Ich bin der einzige Angestellte der Genossenschaft und bin als Vorstand gleichzeitig die Geschäftsstelle. Ich mache derzeit einen Großteil der Akquise und verteile die Aufträge nach einem Postleitzahlenschlüssel auf die Unternehmen. Die Partnerbetriebe haben bereits vor der Gründung verabredet, dass die Postleitzahlenkarte die Basis für die Zusammenarbeit ist. Das war einvernehmlich.

DEGA GALABAU: Ein Ziel der GrünWert war ja auch, qualitativ hochwertige Pflege anzubieten? Mit welchem Anspruch geht die GRÜNEG den schwierigen Markt an?

Peuser: Also, den Eindruck hab ich nicht gewonnen. Wir haben jedenfalls da einen anderen Anspruch. Wir sagen, es muss ein auskömmlicher und fairer Preis sein und zu dem Preis möchten wir gute Pflege anbieten. Kein „Low-level-Preis“, da haben wir ja nichts davon, wenn die Unternehmer Geld mitbringen müssen. Da wird dann eher schon mal auf einen Auftrag verzichtet, wenn man merkt, dass es nicht passt.

DEGA GALABAU: Sie legen die Latte also nicht sehr hoch.

Peuser: Gut, ich sage mal, diese Ziele sind realitätsnah formuliert.

DEGA GALABAU: Was können Sie denn Ihren Kunden an weiterreichenden Dienstleistungen bieten?

Peuser: Wir können sowohl digitale Grünflächen- als auch Baumkataster erstellen. Wir bereiten zum Beispiel gerade einen Kooperationsvertrag mit der d. b. g. Datenbankgesellschaft in Falkensee vor, die diese Leistungen professionell abzuwickeln in der Lage ist.

Ein weiteres Produkt ist die Bestandsanalyse, die dazu führen kann, dass eine Umgestaltung vorgeschlagen wird mit dem Ziel, durch einmalige Investition die Qualität zu erhöhen und mittelfristig die Pflegekosten zu senken.

DEGA GALABAU: Aber Sie wollen die Kosten nicht in den Vordergrund stellen, oder?

Peuser: Naja, es geht ja einerseits darum, den Leerstand zu reduzieren – damit werben wir auch – und andererseits die Flächen an die geänderten Anforderungen anzupassen. Andererseits wird von den Auftraggebern aber verlangt, dass mindestens ein Ansteigen der Pflegekosten verhindert wird. Vielleicht lassen sie sich ja sogar senken, wenn man zum Beispiel durch ein anderes Zuschneiden der Flächen auch anders pflegen kann.

DEGA GALABAU: Wie wollen Sie denn den Markt nun werbemäßig bearbeiten?

Peuser: Wir haben gleich am Anfang mal eine Broschüre gemacht. Das war der erste Aufschlag. Da haben wir noch Studenten drangesetzt, weil wir erst mal schnell was in der Hand haben wollten. Zurzeit entwickelt eine Agentur aus Köln einen professionellen Medienauftritt – mit Schwerpunkten auf einer neuen Broschüre und dem Internetauftritt. Die Webseite vor allem deshalb, weil wir merken, dass die Leute sich zunehmend erst mal über das Internet informieren. In beiden Medien werden wir in erster Linie unsere Ziele darstellen und ganz klar unsere Produkte definieren. Die neuen Materialien sollen noch diesen Monat fertig werden.

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