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57. Deutsche Pflanzenschutztagung

Deutliche Veränderungen in den letzten zehn Jahren

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Seit vielen Jahren untersucht das Berliner Pflanzenschutzamt regelmäßig, welche Schädlinge und Krankheiten sich auf den städtischen Bäumen und Sträuchern tummeln. Auf der Pflanzenschutztagung an der Humboldt-Universität zu Berlin Anfang September stellte das Berliner Pflanzenschutzamt die Resultate vor.

Das Langzeitmonitoring zeigt eine deutliche Veränderung des Artenspektrums und der Populationsdichte. Interessant sei zum Beispiel, dass die Zahl gefangener Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata) zwischen 1990 und 2009 stark abgenommen hat.

Erstmals als Schädlinge aufgefallen sind hingegen seit dem Jahr 2000 unter anderem die Andromeda-Netzwanze, Lindenminiermotte oder Thujarindenlaus. Die Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) tritt an vielen Laubbäumen seit 2004 immer stärker auf.

Nicht heimische, Wärme liebende Bodenwanzen, wie die Platanenwanze, vermehrten sich in den vergangenen drei Jahren so stark, dass sie von vielen Berlinern als lästig empfunden wurden. Sekundäre Pilzkrankheiten an Gehölzen, die bisher nur wenig Bedeutung hatten, erwiesen sich in den letzten Jahren zunehmend als Pflanzenpathogene.

Die Ursachen für diese Veränderungen sind sicher vielfältig. Zum einen wurden viele Grünflächen in Berlin neu gestaltet. Dabei verwendeten die Gärtner eine breite Palette von Pflanzenarten aus verschiedenen Regionen Deutschlands und Europas. Zum anderen hat sich in Berlin die Durchschnittstemperatur in den letzten zehn Jahren um etwa 1,5 °C erhöht, was Wärme liebenden Schädlingen und Krankheitserregern zugutekommt. Daneben würden im Stadtgebiet heute kaum noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt.

„Die Erhebungen sind für uns wichtig, um frühzeitig neue oder stärker auftretende Schädlinge und Krankheiten zu erkennen. Wir haben dann einen zeitlichen Vorlauf, um Prognosen zu erstellen und um angepasste Bekämpfungsmaßnahmen für das Stadtgebiet zu erarbeiten“, erläutert Maria Andrae vom Pflanzenschutzamt Berlin. „So können wir die Bevölkerung frühzeitig beraten und aufklären.“

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