Das Kreuz mit dem Öl!
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Vorletzten Dienstag saßen sie wieder zusammen, die in der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) vereinigten Staaten, beziehungsweise deren Vertreter. Der Club, dessen Mitglieder ähnlich vielfältige Positionen vertreten, wie ihre Herkunft unterschiedlich ist, diskutierte über neue Förderquoten. Und die haben großen Einfluss auf den Preis, weshalb die Erdöl importierenden Länder gebannt auf das Ergebnis starrten. Die Quoten sind leicht gestiegen – ebenso der Preis; auf ein neues Rekordhoch.
In Wirklichkeit ist eine möglicherweise zu niedrige Fördermenge nur ein Teil des Problems. Denn einerseits ließe sich der Verbrauch durch technische Lösungen deutlich reduzieren, andererseits sitzen gerade in den Verbraucherländern Händler, die den Preis durch Spekulation in die Höhe treiben. Letzteres gilt aber innerhalb der Finanzwelt und damit in unserer Gesellschaft als durchaus respektabel. Statt mit dem Finger auf die Förderländer zu zeigen, täten die Regierungen des Westens also erstmal gut daran, die eigenen Möglichkeiten, den Preis zu reduzieren und den Markt zu entrümpeln, auszuschöpfen.
Auch wir – Private wie Unternehmer – haben zahlreiche Möglichkeiten, uns dem Preisdruck zu entziehen. Der Einsatz effizienter Techniken, die Planung ökonomisch sinnvoller Abläufe und der Umstieg auf andere Antriebsstoffe helfen nicht nur, die Umwelt zu schützen, sondern sparen mittelfristig auch Geld. Machen wir uns nichts vor: Oft ist es die reine Bequemlichkeit, die uns an Öl fressender Technik festhalten lässt – ganz gleich, ob das der Radlader, der Geländewagen oder die Heizung ist.
Mal ganz abgesehen davon: In der Tat tut der steigende Ölpreis kurzfristig weh. Letztlich ist er aber eine gewaltige Triebfeder für Innovationen. Denn mit jedem Cent, den das Barrel teurer wird, werden neue Techniken interessanter. Das tut niemandem besser, als einem Hochtechnologie-Standort, wie Deutschland es ist. Denn Innovationen schaffen Märkte, Kunden, Arbeitsplätze. Und Innovationen sorgen dafür, dass die Produktpiraten aus Fernost ständig in Bewegung bleiben müssen. Das ist wie mit dem billigen Kinderspielzeug (das ist übrigens auch zu 90 % aus Erdöl): Jede Nachricht über giftige Inhaltsstoffe und gefährlich Bauteile hilft uns, unsere Bequemlichkeit und unsere Sparsamkeit zu überwinden.
(c) DEGA online
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