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Bilanz der Gartenschauen

Die Kleinen ganz groß

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Die Internationale Gartenschau (igs) in Hamburg-Wilhelmsburg endete am 13. Oktober nach 171 Tagen mit einer verheerenden Bilanz. Mit knapp über einer Million Besuchern (1,047 Mio.) kamen viel weniger Gäste als erwartet. Die Veranstalter hatten mit 2,5 Mio. Besuchern gerechnet. Damit macht die Schau 37 Mio. Euro minus und dürfte als die am schlechtesten besuchte aller Zeiten in die Geschichte der Gartenschauen eingehen.

igs reißt 37-Millionen-Loch in Hamburger Haushalt

Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) nannte laut NDR den verregneten Frühling, die Konkurrenz mit anderen Großveranstaltungen der Metropole wie Hafengeburtstag und Kirchentag als Gründe für den geringen Zuspruch. „Die Schwelle, die Wilhelmsburg in vielen anderen Teilen Hamburgs hat, ist noch zu hoch“, sagte die Politikerin. Die klaffende Besucherlücke bezeichnete sie als bitter und enttäuschend. Das Defizit soll durch Umschichtungen aus dem städtischen Haushalt finanziert werden.

Auch igs-Chef Heiner Baumgarten zeigte sich von den Besucherzahlen enttäuscht. Es sei eine „schwarze Null“ kalkuliert worden. Nach seinen und den Angaben der igs-Aufsichtsrats-chefin Blankau wurden mehrere Gutachten erstellt – auch für den CDU-geführten Vorgängersenat –, die 2,5 Millionen Gäste als machbar einstuften. „Daher gab es auch für uns keinen Grund, an der Zielzahl zu rütteln“, ergänzte Baumgarten.

Statt sich mit dem Millionen-Minus zu befassen, schaut die Senatorin lieber nach vorn: „Hier wurden enorm viele Werte geschaffen, der Erfolg des Projekts ist nicht nach Monaten, sondern nach Generationen zu bewerten“, glaubt die Senatorin. Denn der Park, der hier für die Wilhelmsburger entstanden sei und weitgehend frei zugänglich ist, ergänzt Baumgarten, sei „auf hundert Jahre angelegt“. Für seine Pflege sind für 2014 bislang 1,4 Millionen Euro eingestellt.

Großer Erfolg für die kleinen Gartenschauen

Eine wesentlich erfolgreichere Bilanz hatten wenige Tage zuvor die Veranstalter der brandenburgischen Landesgartenschau in Prenzlau gezogen. Bis zum 6. Oktober hatten 465 499 Besucher den Weg zur LaGa gefunden. Eine erste Hochrechnung über den finanziellen Erfolg der Schau wird es im November geben, kündigt Geschäftsführer Christian Hernjokl an. Mit Sicherheit könne man aber schon jetzt sagen, dass die fünfte brandenburgische Landesgartenschau verlustfrei abschließt, erklärte Hernjokl auf einem Pressegespräch.

Auch die Veranstalter der beiden kleinen süddeutschen Gartenschauen hatten im September eine überaus erfolgreiche Bilanz ziehen können (siehe DEGA 10/2013). Sowohl die Besucherzahlen des baden-württembergischen Grünprojekts Sigmaringen als auch die der kleinen bayerischen Landesgartenschau in Tirschenreuth übertrafen alle Erwartungen. Sigmaringen konnte seit der Eröffnung statt der 300000 erwarteten Besucher tatsächlich rund 700000 begrüßen. Die Gartenschau in Tirschenreuth (Oberpfalz), übertraf mit insgesamt 260000 Besuchern die Zielmarke um 10000 Gäste.

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