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Rasen

Nicht zu oft, aber richtig wässern

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In sehr heißen Witterungsphasen wird meist viel zu oft gegossen, dafür aber mit einer deutlich zu geringen Wasseraufwandmenge, meint der DEGA-Pflanzenschutzexperte Jochen Veser. Folgen einer derartigen „Fehlbewässerung“ können erhöhte Anfälligkeit gegenüber Stress-Situationen aufgrund geringer Durchwurzelungstiefe sein. Durch die unnötig lange Feuchtigkeit auf den Halmen können außerdem zahlreiche Pilzkrankheiten Fuß fassen.

Auch bei der Rasenbewässerung gilt die Faustregel, dass die durchwurzelte Bodenschicht bis zum nächsten Bewässerungsgang abgetrocknet sein muss, damit die Wurzeln ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Nach dem Gießen muss auch hier der durchwurzelte Bodenhorizont gleichmäßig durchfeuchtet sein. Welche Wasseraufwandmengen je Fläche dazu erforderlich sind, hängt vor allem von den physikalischen Eigenschaften des anstehenden Bodens ab, als Faustzahl können etwa 20 bis 25 l/m² Wasser angenommen werden. Als Hilfe zur Ermittlung der dazu erforderlichen Bewässerungsdauer können die Kunden einen Regenmesser im Bereich des Rasensprengers aufstellen oder einmal exemplarisch die Wasserleistung je Zeiteinheit an der Wasseruhr ablesen und auf die bewässerte Fläche umrechnen.

Die Zeitdauer, bis der Wurzelraum wieder ausreichend abgetrocknet ist, hängt dagegen in erster Linie von den klimatischen Bedingungen am Standort ab. Dabei spielen neben den Tagesmaximumtemperaturen vor allem die Windverhältnisse eine entscheidende Rolle. Bei heißer Sommerwitterung kann der Verbrauch der Rasengräser durchaus so hoch sein, dass der im Boden gespeicherte Wasservorrat innerhalb von 4 bis 5 Tagen verbraucht wurde, bei moderaten Temperaturen und in windgeschützten oder schattigen Lagen dauert das Abtrocknen des einmal vollständig durchfeuchteten Bodens aber unter Umständen mehrere Wochen. Bei Unsicherheiten muss eventuell eine Probegrabung vorgenommen werden, um Aufschluss über die Bodenfeuchte unterhalb der unmittelbar zu kontrollierenden Bodenoberfläche zu erhalten.

Auch der Zeitpunkt der Bewässerung ist von Bedeutung; eine Bewässerung in der Mittagshitze kann zu Verbrennungen führen (Brennglaseffekt) und wäre auch aufgrund der dann sehr hohen Verdunstungsrate enorme Wasserverschwendung. Beste Bewässerungszeit bei Überkopfbewässerung sind grundsätzlich die frühen Morgenstunden, da dann die wirtschaftlichste Wasserausnutzung gegeben ist (kaum Verdunstungsverluste) und die Blattnässedauer auf ein Minimum reduziert ist (Infektionsmöglichkeit für Pilzkrankheiten).

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