Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
15. GaLaBau-Symposium

Betriebswirtschaft greifbar gemacht

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Peter Knappmann, Dirk Springer, Friedrich Klute, Josef Schmitz, Organisator Markus Reher und Lothar Johanning (von links)
Peter Knappmann, Dirk Springer, Friedrich Klute, Josef Schmitz, Organisator Markus Reher und Lothar Johanning (von links)Wendebourg
Artikel teilen:

Zum 15. Mal ging am 10. Februar im Gartenbauzentrum Wolbeck das von Fachschullehrer Markus Reher veranstaltetet GaLaBau-Symposium diesmal unter dem Motto „Geld verdienen?!“ über die Bühne. Dieses Jahr mit dem Schwerpunkt auf den Zahlen. Dazu hatte Reher Berater und Unternehmer als Referenten geladen, die sich der Frage genähert haben, worauf es eigentlich ankommt.

Auf die Menschen kommt es an. In diesem Punkt waren sich alle einig. Im Detail variierten die Aussagen dann. Auf den Verkauf und den Rohertrag pro Produktivstunde als Kennzahl legte Lothar Johanning den Schwerpunkt. Letzterer sollte im Neubau bei 60 e und im Service bei 40 e die Stunde liegen – wohlgemerkt nicht Abrechnungssatz, sondern Kennzahl. 1 600 zu diesen Sätzen verkaufte Stunden pro Mitarbeiter sei ein guter Richtwert, um den notwendigen Unternehmensumsatz zu ermitteln und Ertragssteuerung zu betreiben.

Auch Josef Schmitz, Berater der Landwirtschaftskammer NRW und KERplus-Mitentwickler zeigte die Bedeutung der Mitarbeiter auf. Transparenz und Teilhabe seien gute Wege, zu vernünftigen Abschlüssen zu kommen. Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche und sorgen Sie für regelmäßigen Austausch, was sein Plazet. Ertragsziele seien nur im Dialog zu erreichen. Ziehen Sie nicht mit dem Geld, sondern mit der Aufgabe“, meinte Schmitz. Zufriedene Mitarbeiter werden auch seltener krank und das sei entscheidend – denn die Fehlquote ist eine erhebliche Einflussgröße bei der Produktivität. Über 5 % beginne die „Krankheitsfalle“, 2,5 % seien gut. Wer durch gute Planung die Stärken des Unternehmens fördere, könne am Ende auch einen Gewinn von 10 % erzielen.

Wie steht’s mit der Nachhaltigkeit?

Heiko Meinen erklärte die Chancen der Nachhaltigkeit als Richtschnur für die Unternehmensausrichtung. Er wundere sich, weshalb so wenige GaLaBau-Betriebe den Trend für sich nutzen, obwohl viele Kunden die Branche wahrscheinlich als dafür prädestiniert betrachten dürften. Meinen zeigte am Beispiel einer Umfrage unter 30 KMU (kleinen und mittleren Unternehmen), dass nachhaltige Ausrichtung auch zum betriebswirtschaftlichen Erfolg beitragen kann. Allerdings wurde auch klar, wie schwierig der Begriff der Nachhaltigkeit durch seine üppige Verwendung zu fassen ist. Meinen forderte die Verbände auf, ein Label für nachhaltigen GaLaBau zu formulieren.

Dirk Springer von Dataflor riet den Unternehmern, ihr Leben zu vereinfachen und die zur Verfügung stehenden Werkzeuge zu nutzen. Wenige Kennzahlen würden ausreichen, um erfolgreich steuern zu können. Dass im Publikum das Gefühl aufkam, die vielen Daten, die sich erheben lassen, würden das Leben eher schwieriger machen, verriet das Lachen im Publikum, als ein Zuhörer dies ansprach.

Unternehmer Peter Knappmann gab einiges an Managementwerkzeugen weiter, die ihm selbst geholfen haben, sich zu fokussieren. Vor drei Jahren hatte er sein 85-Mann-Unternehmen in Richtung „Landschaft gestalten“ ausgerichtet und dabei auch Montagebaustellen einbezogen. Die Beschränkung auf diese Aufträge hat dem Unternehmen auch betriebswirtschaftlich gut getan und so rät er den Unternehmern, ebenfalls ein deutliches Unternehmensziel zu formulieren. Der Gemischtwarenladen sei nicht mehr zeitgemäß.

Schmoren im eigenen Saft

Für Erheiterung sorgte seine Diagnose, dass der GaLaBau einen „eigenartigen Genpool“ habe und leicht „inzüchtig“ sei. Die Branche würde zu sehr im eigenen Saft schmoren und zu wenig Input von außen bekommen. Das führe eben auch dazu, dass viele Betriebe nicht betriebswirtschaftlich arbeiten.

Abschließend stellte Friedrich Klute vor, wie sein Betrieb das „Gärtner von Eden“-Unternehmensmodell“ zur Unternehmensentwicklung einsetzt. Jahresziele, Checklisten, Betriebsvereinbarungen und strukturierte innerbetriebliche Kommunikation helfen dabei, die Qualität zu steigern (siehe dazu auch Porträt Grütters Gärtner von Eden, der viele im Unternehmensmodell festgeschriebenen Werkzeuge ebenfalls umgesetzt hat, Webcode dega2951).

Einmal mehr war das von DEGA GALABAU als Medienpartner unterstützte GaLaBau-Symposium eine runde und kompakte Veranstaltung, die 135 Besuchern Bereicherndes mit auf den Weg gegeben hat. Nächster Termin ist der 1. März 2017.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren