Engagement wird belohnt
Fast alle GaLaBau-Landesverbände verkündeten auf ihren Mitgliederversammlungen Erfolgsmeldungen. Aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen haben wir übergreifende Themen zusammengefasst (S. 10). Hier kompakt das Wichtigste aus den Ländern.
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Baden-Württemberg: Ein Mitgliederzuwachs um 4 % auf 718; 70 Mio. € mehr Gesamtumsatz als 2014 (1,37 Mrd. €), eine stabile Zahl an Auszubildenden 1240, mehr Ausbildungsbetriebe und große Erfolge auf Berufswettbewerben und mit der Gartenschau in Mühlacker – der VGL war in Baden-Baden guter Laune. Die Zusammenarbeit mit dem „grünen“ Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz wird von beiden Seiten gelobt. „Wir wissen, was wir an Ihnen und Ihren Betrieben haben“, versicherte Minister Alexander Bonde. „Es ist gelungen, den Standort der Staatsschule für Gartenbau in Hohenheim zu sichern. Ohne den VGL wäre diese Lösung nicht möglich gewesen.“ Bonde würdigte die Leistungen der Betriebe und die gute Vernetzung des Verbands und sagte zuverlässige Unterstützung für die nächsten Jahre zu. Dass zwischen Politik und Wirtschaft noch nicht alles eitel Sonnenschein ist, sprach VGL-Vorstandsvorsitzender Thomas Heumann an. Er forderte mehr lösungsorientierte Unterstützung, zum Beispiel bezüglich der Standortfragen für Betriebe, und zügigere Genehmigungsprozesse für Anträge aller Art.
Ein emotionaler Höhepunkt war die Verabschiedung zweier hochverdienter Ehrenämtler: Klaus Dobczynski, stellvertretender Verbandschef und langjähriger Verantwortlicher für Image und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Michael Grimm, Regionalvorsitzender der Region Hochrhein-Bodensee. Er hatte sich vor allem für Nachwuchswerbung und Mitgliederentwicklung eingesetzt. Grimms Nachfolger ist Ingo Schwehr. Bei den Wahlen (siehe S. 20) wurde Thomas Heumann wiedergewählt, ebenso die Vorstände Uschi App, Thomas Westenfelder und Erwin Halter. Erhard Schollenberger ist neuer stellvertetender Vorstandsvorsitzender.
Bayern: Auch hier mehr Mitglieder (543), mehr Umsatz (915 Mio. e), mehr Auszubildende (476) – das war die Erfolgsbilanz, die der VGL Bayern in Nürnberg präsentierte. Tendenz weiter gut gelaunt und selbstbewusst: „Wenn der Bundesverband das alles so macht, wie der Landesverband das möchte, wird der bayerische Löwe schnurren“, sagte Präsident Ulrich Schäfer zu BGL-Hauptgeschäftsführerin Ursula Heinen-Esser, die in kurzen Worten die Punkte wiedergab, die der BGL gerade auf der politischen Bühne für die Landschaftsgärtner ausfechtet (S. 6). Im Weiteren beschloss der VGL Satzungsänderungen, welche eine Namensänderung der „Bezirksgruppen“ in „Regionalgruppen“ sowie die Stelle eines dritten Vizepräsidenten vorsieht (siehe S. 20). Auf den Posten wurde Gerhard Zäh gewählt, dessen Nachfolge als Schatzmeister Karl Artinger übernimmt. Pia Präger wurde mit großer Mehrheit als Präsidiumsmitglied bestätigt. „Ergebnisse wie beim chinesischen Volkskongress“, witzelte Moderator Nico Foltin. Wettermann Sven Plöger warb in einem extrem unterhaltsamen Vortrag für die bundesdeutsche Klimapolitik und ihre Vorbildfunktion. „Wenn wir die Energiewende schaffen, und die Chinesen machen das nach – und nachmachen, das können die –, dann haben wir auch ein Stück weit die Welt gerettet.“ Für Zweifler des Klimawandels zeigte er eine Rangliste mit den zehn heißesten Jahren seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen; neun davon aus den letzten zehn Jahren mit 2015 und 2014 als Spitzenreiter.
Berlin-Brandenburg: Mit der Zukunft des GaLaBaus beschäftigten sich die Landschaftsgärtner in Lübbenau. Dafür hatten Sie unter anderem die Gesellschaftswissenschaftlerin Dr. Gabriele Schambach vom Sinus Institut aus Berlin ins Schloss der Spreewaldstadt eingeladen, daneben Prof. Dipl.-Kfm. Kai Kummert, an der Beuth-Hochschule zuständig für Facility Management, und DEGA-Redakteur Tjards Wendebourg. Geschäftsführer Oliver Hoch hakte als Moderator einer Podiumsdiskussion bei allen Referenten nach, wohin die Reise gehen könnte. In der folgenden Wahl (S. 20) wurden Gundula Fehmer, Andreas Jahn, Peter Kracht und Silvio Müller in ihren Ämtern bestätigt.
Hamburg: Bei der 28. Fachtagung des Fachverbands (die Mitgliederversammlung wird intern veranstaltet) mit erneut ungefähr 240 Besuchern traten namhafte Referenten auf, wie der Holzexperte Dr. Gerald Koch vom Thünen-Institut, der Sachverständige für Baumpflege Christoph Beckschulte und der als Buchautor und Gartenplaner bekannte Peter Berg aus Sinzig. Auch neue Entwicklungen zur Grünentwicklung der Stadt Hamburg und zur Grünpflege waren Themen. Mehr Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden Sie unter http://www.dega-galabau.de mit dem Webcode dega2994.
Mecklenburg-Vorpommern: Der Vortrag von Gartenpraxis-Kolumnist Jörg Pfenningschmidt und die anschließende Podiumsdiskussion waren Höhepunkte der Mitgliederversammlung auf Schloss Crivitz bei Schwerin. Pfenningschmidt hatte die Landschaftsgärtner dazu aufgerufen, die Pflanzenkenntnis im GaLaBau nicht zu vernachlässigen. Als weiterer Höhepunkt zeigte der Unternehmer und Dozent Prof. Dr. Ulrich Breilmann die Wünsche der jetzt in den Arbeitsmarkt drängenden Generationen Y und Z. Fazit: Die Bindung an das Unternehmen nimmt ab, die Ansprüche nehmen zu.
Feierlich vom Ehrenamt verabschiedet wurde der langjährige Vorsitzende Helmut Schingen. Er musste aus gesundheitlichen Gründen auch die Arbeit im BGL-Präsidium aufgeben.
Niedersachsen-Bremen: In Celle hatte man Grund zur Freude: Bei den Umsatzsteigerungen 2015 ist der VGL Spitzenreiter bei den Landesverbänden. 6,6 % mehr Umsatz als 2014 erwirtschafteten die mehr als 300 Betriebe und erreichten eine Gesamtsumme von 794 Mio. €. Bei den Ausbildungsverträgen gab es einen Zuwachs von 3,1 %. „Hier zeigen sich die nachhaltige Wirkung der Nachwuchswerbekampagne und der Erfolg einer offensiven Suche nach Auszubildenden“, erklärte VGL-Chef Harald Kusserow.
Für das laufende Jahr bietet der VGL seinen Mitgliedern etliche zusätzliche Serviceleistungen an. Dazu gehört beispielsweise eine telefonische Erstberatung zu Fragen der Baupraxis und Bautechnik durch den Sachverständigen Piet Pflüger, ebenso eine Erstberatung per Telefon zum Bau- und Bauvertragsrecht. Geplant ist auch die Beschäftigung eines Betriebshelfers. Erkrankt ein Firmenchef, soll ein ehemaliger Betriebsinhaber mit seinem Know-how als Interims-chef diese Zeit überbrücken.
Nordrhein-Westfalen: Der größte GaLaBau-Landesverband (über 930 Betriebe, Jahresumsatz rund 1,6 Mrd. e) tagte in der historischen Stadthalle Wuppertal. Präsident H. Christian Leonhards berichtete ebenfalls von vielen Erfolgen, unter anderem beim Dialog mit der Landespolitik. Themen hierbei waren oder sind neue Musterbauverträge, fehlende Lehrkräfte in den Berufsschulen (die Einstellung von Quereinsteigern scheiterte bisher an formalen Gründen), die Nachunternehmerhaftung sowie der hohe bürokratische Aufwand an vielen Stellen. Leonhards rief die Mitglieder dazu auf, sich am Gespräch mit Politikern zu beteiligen, zum Beispiel auf dem Parlamentarischen Abend. „Es sollten mindestens genauso viele Landschaftsgärtner da sein wie Politiker.“
Unter den großen Herausforderungen sieht er neben Fachkräftesicherung und Integration die Digitalisierung: „Die Betriebe sind noch nicht genug gerüstet, zum Beispiel beim Management der Baustellen.“ Er führte das BIM an (Building-Information-Modeling), auf das die Bauwirtschaft bereits setze und das sich auf den GaLaBau übertragen lasse. Zum Thema Nachwuchswerbung sagte er in Anspielung auf die digitale Welt: „Nur wenn wir junge Menschen verstehen lernen, können wir ihnen begegnen und sie für unseren Berufsstand gewinnen.“
Leonhards berichtete außerdem von ersten Projekten für ein grünes NRW. Die Stadt Essen wird 2017 die von der EU-Umweltkommission ausgezeichnete „Grüne Hauptstadt Europas“ sein.
Bei den Wahlen (S. 20) wurde Leonhards einstimmig als Präsident wiedergewählt – ebenso die Präsidiumsmitglieder Josef Mennigmann und Ludwig Scheidtmann.
Sachsen: Der VGL (223 Mitglieder) traf sich in Meißen. Präsident Werner Eyßer rief zur Teilnahme am Preis des sächsischen GaLaBaus auf. Die neunte Auflage dieses Wettbewerbs wird erneut vom Freistaat finanziell gefördert. Geschäftsführer Horst Bergmann ist stets bei Politikern und Behörden unterwegs, um Entwicklungen voranzubringen, zum Beispiel zur Integration von Flüchtlingen und zur Sicherung des (Arbeits-) Markts für den GaLaBau. Er zeigte sich unzufrieden mit der Landes- und Bundespolitik, weil Maßnahmen trotz fertiger Konzepte nicht finanziert werden oder Entscheidungen nicht praxistauglich sind. „Das Engagement geht so ins Leere. Trotz voller Steuerkassen wird nichts getan – und das auf dem Rücken von Asylanten, Helfern und Polizisten.“ Trotzdem bleiben die Sachsen dran: „Unmögliches machen wir sofort, Wunder brauchen bissl länger.“ Die Preise entwickeln sich bei Privatkunden positiv („Notorische Schnäppchenjäger und Preisdrücker gehören nun wirklich nicht zur Zielgruppe von Fachbetrieben“), bei öffentlichen Auftraggebern werde „mit äußerst harten Bandagen gekämpft“. Der Verband stimmte für die Fortsetzung der Image- und PR-Kampagne (für die es jetzt neue Motive und Schriften gibt) und erweiterte sein Präsidium (S. 20). So werden die Aufgaben besser verteilt.
Schleswig-Holstein: Die Mitglieder des FGL tagten in Heide. Nach seinem ersten Jahr als FGL-Präsident hatte Mirko Martensen viel Positives zu berichten. „Auch in Schleswig-Holstein merken die Fachbetriebe, dass insbesondere Privatkunden verstärkt in ihre Eigenheime und Gärten investieren.“ Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Netzwerkarbeit im Land. Er ließ die Tradition der Präsidentengespräche aufleben und machte in Begleitung des FGL-Geschäftsführers Achim Meierewert mehr als 16 Politikern, Verbänden und Institutionen seine persönliche Aufwartung. Das Ziel: Kooperationen auf den Weg zu bringen, Synergien zu nutzen und die Positionen und Anliegen des Verbandes zu kommunizieren. „Wir haben uns bei den Treffen im wahrsten Sinne des Wortes ins Gespräch gebracht, Kooperationsmöglichkeiten auf vielen Ebenen ausgelotet und interessante Projekte angestoßen. Unser Verband ist auf einem guten Weg“, resümierte Martensen.
Knut Hansen, der im FGL-Präsidium für Ausbildung und Nachwuchswerbung verantwortlich zeichnet, kritisierte, dass in Ausbildungsbetrieben immer wieder über unzureichende Fähigkeiten und den mangelnden Elan von Auszubildenden geklagt würde, die Ausbildungsbetriebe die Fehler aber nur selten bei sich selbst suchten.
Auch die Landesverbände Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Sachsen-Anhalt haben ihre Mitgliederversammlungen abgehalten. Hier wurden ebenfalls die landesübergreifenden Themen (S. 10) besprochen. Michael Stein vom Verband Sachsen-Anhalt resümierte: „Die anwesenden Betriebe hatten 2015 wenig Grund zur Klage: gute Auslastung, eine hohe Anzahl an produktiven Stunden und ein guter Auftragsvorlauf.“ Nur der Mangel an Mitarbeitern macht den Unternehmern zu schaffen.
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