Guter Zuspruch in Freising
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180 Fachleute waren nach Freising gekommen, um der 14. Landschaftsbautagung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu folgen. Unter dem Titel Boden Wasser BIM, von real bis digital" hatten die Organisatoren einen weiten Bogen gespannt, von abstrakt bis greifbar nahe. Abstrakt blieb unter anderem die Vorstellung der Homogenbereiche aus der neuen ATV DIN 18300 Erdarbeiten (Links zu den genannten Regelwerken unter dega3496 ), die nicht so richtig auf der durchschnittlich dimensionierten GaLaBau-Baustelle ankommen wollten. Doch für Tief- und Straßenbau hat die neue ATV erhebliche Auswirkungen, weil ihre Zuständigkeit auf den gesamten Bodenkreislauf vom Lösen bis zu Wiedereinbau und Verdichtung ausgedehnt worden ist. Das Bilden von Homogenbereichen vereinfacht dabei den Ablauf, erfordert aber viel Baukompetenz bei der ausschreibenden Stelle. Moderator Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer (l.) schlug vor, bestimmte vorformulierte Homogenbereiche zu schaffen.
Für die meisten Zuhörer ebenso abstrakt blieb das Thema BIM: was kommt auf uns zu?" Prof. Yvonne Brandenburger (5. v. r.) von der FH Erfurt und Daniel Behr (6. r.) vom Planungsdienstleister Vollack hatten beide wenig Berührung mit dem GaLaBau und sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft des Building Information Modeling".
Wasser deutlich praktischer
Gut greifbar für die Zuhörer war der Block mit Wasserthemen, der für Bewässerung und Schwimmteichbau jeweils mit einem theoretischen und einen praktischen Teil besetzt war. Dabei punkteten ganz besonders die Praktiker, namentlich Bernhard Häring (2. v. r.) und Norbert Deppisch. Die beiden Ingenieure nahmen die aktuellen FLL-Richtlinien zum Anlass, ihre persönlichen Erfahrungen zusammenzufassen. So ermahnte Häring, die automatische Bewässerung nicht als Selbstzweck zu begreifen, sondern sie nur dort zu verkaufen, wo sie auch notwendig ist, etwa auf Dachflächen. Er riet weiter, Buchs und pilzempfindliche Gehölze nie über Kopf zu bewässern und auf pflanzensoziologische Zusammenhänge Rücksicht zu nehmen. Sensoren und Leitungen seien genau einzumessen und in der Planung zu vermerken. Dazu hatte schon sein theoretischer Konterpart Prof. Dr. Thomas Brunsch angemerkt, dass er sich im nächsten Richtlinien-Update eine verpflichtende Fotodokumentation wünscht, wie sie bereits in der Ö-Norm enthalten ist.
Norbert Deppisch (gemeinsam mit Dr. Martin Upmeier in der Rolle als Theoretiker (4. und 3. v. r.) zeigte an Beispielen, dass die neue Richtlinie für Schwimm- und Badeteiche besonders die Typen 4 und 5 betrifft, die nun nur noch nach der Intensität der Durchströmung unterschieden werden. Typ 5 sei eigentlich kein Schwimmteich mehr, gab der Unternehmer zu bedenken. Deppisch hat im Zuge seiner Aufträge unterschiedliche Typen (besonders 3 und 4) realisiert und dort auch Messungen durchgeführt. Dabei sei ihm besonders der reduzierte Energieverbrauch bei langsam durchströmten Filtern aufgefallen; in einem Rechenbeispiel lag der Energieaufwand nur noch bei 1/5 im Vergleich zu einer schnell durchströmten Anlage. Starke Einsparungen konnte der Oberbayer auch beim Material erzielen. So verbaut er nur noch einen Bruchteil von Kies.
Am Ende erwies sich die Landschaftsbautagung einmal mehr auch als Übung für die Studenten des Fachbereichs. Da leistete die Gruppe um Kim Dörries (r.) ganze Arbeit und bekam einen kräftigen Applaus der Zuhörer. Der nächste Jahrgang darf sich schon auf die kommende Veranstaltung vorbereiten. Die nächste Landschaftsbautagung findet am 22. Juni 2018 statt, wie gewohnt mit DEGA GALABAU als Medienpartner.
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