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7. GaLaBau-Symposium in Wolbeck

Münster bot gute Chance, aus Fehlern zu lernen

Das GaLaBau-Symposium in Münster-Wolbeck gilt immer noch als Geheimtipp. Dabei gehört die Veranstaltung mit mehr 200 Besuchern und ausverkauften Karten zwei Wochen vor Beginn bereits zu den ganz großen Terminen der Branche. Auch das dies­jährige Thema „Aus ­Fehlern lernen“ schien ein Publikumsmagnet ­gewesen zu sein.

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Sachverständige unter sich: Lehr-Autor Alfred Niesel und Referent Erich Lanicca im Fachgespräch
Sachverständige unter sich: Lehr-Autor Alfred Niesel und Referent Erich Lanicca im Fachgespräch
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Der „Pfusch am Bau“ habe eher noch zugenommen, zitierte der Leiter des Gartenbauzentrums Dr. Ulrich Reul in seiner Eröffnungsrede aus einer neuen Studie – und damit sei das Motto aktueller den je. Wo die Fehler jeweils auftreten können und wie man mit ihnen umgeht, damit beschäftigten sich im Anschluss daran die Referenten.

Besonders schwer hatte es Prof. Dirk Junker aus Hamburg. Was sind Fehler in der Gestaltung? Junker sensibilisierte für das Ausloten des schmalen Grads zwischen Kundenwunsch und Fachberatung. Man müsse den Leuten auch das Gefühl lassen, auf etwas stolz zu sein, war sein Pladoyer. Aber manches gehe einfach nicht, ja sei einfach nur peinlich.

Generell warb der Fachhochschullehrer für einen bewussten Umgang mit Fehlern im Betrieb und auf der Baustelle. „Wir müssen über Fehler reden, um daraus klug zu werden“, forderte der Landschaftsarchitekt. Ein Fehlermanagement in Betrieben und Büros sei wünschenswert.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Erich Lanicca aus Borchen, Sachverständiger für Pflasterdecken und Naturstein. Schäden an Natursteinbauwerken kämen nicht zuletzt dadurch zustande, dass Steine in erster Linie nach der Optik ausgewählt würden und nicht nach den technischen Eigenschaften und den baulichen Erfordernissen. Ein besonderes Thema seien Verfärbungen bei Granitbelägen, mit denen sich Lanicca intensiv beschäftigt hat. Der Schweizer stellte seine Versuche mit Belägen unter Dächern vor, Situationen, in denen besonders häufig Verfleckungen auftreten. Das Problem: Das Bettungsmaterial sei immer feucht, und Granit weise zudem fast immer eine ungünstige Porenradiusverteilung auf. Besonders in Rage geriet Lanicca über die neuen Richtlinien für gebundene Bauweisen. Da seien viele Dinge schlichtweg praxisuntauglich und einer zu intensiven Einbindung von Herstellern geschuldet: „Warum nehmen wir uns nicht ein 4/8er Rundkorn oder 4/8er Splitt und mischen uns das selbst“, stellte er als Frage in den Raum. Das sei doch auch billiger als Sackware.

Ebenfalls viel Interesse fand die Beschreibung möglicher Fehler bei Holzdecks von Winfried Voss, Sachverständiger im Tischlerhandwerk aus Nottuln. Hier lag der Fokus auf der richtigen Holzauswahl sowie der Verschraubung. Besonders intensiv wurde das Herstellen des Abstands von 3mm zwischen Deckbelag und Unterkonstruktion diskutiert. Voss empfahl Kunststoffdistanzscheiben oder Kunststoff-ummantelte Drähte.

Auf Fehler bei Gehölzpflanzung und -pflege wies Claudia Amelung aus Hannover hin. Prof. Wolfram Kircher von der FH Anhalt stellte die Möglichkeiten der Verwendung von Staudenmischungen vor, und Claus Schmitt aus Bamberg zeigte Fehlerquellen beim Schwimmteichbau an einer verwirklichten Anlage der Wasserwerkstatt im Allgäu auf. Markus Reher moderierte die Veranstaltung wie gewohnt, und so bleibt zu hoffen, dass die Veranstaltung nicht in den Wirren um die drohende Fachschulschließung unter die Räder kommt. Denn damit würde ein wertvoller Branchentermin verloren gehen.

Text und Bilder: Tjards Wendebourg

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