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DGGL-Preis

Garten-Oskar 2021 für den Kätcheslachpark

Der hessische Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) hat zum 19. Mal in Kooperation mit dem Hessischen Umweltministerium den „Garten-Oskar“ 2021 für herausragende gartenkulturelle Leistungen verliehen: Er geht an Weidinger Landschaftsarchitekten aus Berlin für das Projekt „Kätcheslachpark“ auf dem Riedberg bei Frankfurt am Main.

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DGGL/Weidinger
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Die Gestaltung des Parks beruht auf einem Beitrag zu eine­­m im Jahr 2002 ausgeschriebenen Landschaftsarchitekturwettbewerb. Aus dem preisgekrönten Entwurf geht hervor, dass eine Erweiterung des Parkgeländes nach Westen zur ursprünglichen Planung gehört, die einen landschafts- architektonischen Übergang zwischen Neubausiedlungs­flächen und den agrarisch ­genutzten Flächen östlich des Geländes herstellen soll.Der in der Anlage befindliche Kätcheslachweiher mit benachbartem Klärbecken nimmt etwa 8.000 m² ein und entwässert in den namengebenden Kätcheslach. Der Kätcheslachpark mit seinen Gewässern ist eine Anlage, die hauptsächlich dem Hochwasserschutz dient. Im Park sammeln mehrere kleine Regenwasserrückhaltebecken Oberflächenwasser von Dach- und versiegelten Verkehrsflächen der Siedlung Riedberg – eine Fläche von insgesamt 120 ha, mit etwa 6.000 Wohneinheiten und rund 15.000 Einwohnern.

Das in den Rückhaltebecken gesammelte Wasser wird über Gräben in ein dem Teich vorgeschaltetes Klärbecken geleitet. Dort setzen sich Schlamm und andere Sedimente ab und können leicht entfernt werden.Der Boden des Absetzbeckens ist mit Rasengittersteinen ausgelegt, um die Reinigung zu vereinfachen. Absetzbecken und Teich sind durch einen Damm voneinander getrennt, in dem sich mehrere Rohrdurchlässe befinden.

Das im Becken geklärte Wasser fließt ab einer bestimmten Stauhöhe in den Teich ab. Auf dem Damm ­wurde eine von Gabionen ­gesäumte Aussichtsplattform für Besucher eingerichtet. Um eine Vermischung von Oberflächenwasser und Grund­wasser im Teich zu vermeiden, ist dessen Boden mit Baukalk abgedichtet.In das östliche Ufer des Teichs ist ein weiterer Rohrdurchlass mit Drosselbauwerk eingebaut, der das Abfließen des Wassers in den Graben Kätcheslach reguliert. Durch die Drosselung der abfließenden Wassermenge auf maximal zehn Liter Wasser pro Sekunde und Hektar werden Überschwemmungen entlang von Kätcheslach und Kalbach verhindert.

Ein multifunktionaler Park

Der Kätcheslachpark führt als lang gestreckter Grünzug quer durch den oberen Teil des Riedbergs. Die vielfältigen Funktionen des Parks reichen von Naherholung und Sport und Spiel, über Naturschutz, Niederschlagsrückhaltung und Frischluftversorgung. Ein umfangreiches Rad- und Fußwegenetz verbindet den Stadtteil mit der umgebenden Landschaft. Durch seine Gestaltung verbindet der Park das Wohnbaugebiet am Riedberg mit der Landschaft in der Nidda-Auein vorbildlicher Weise. Sowohl funktional als auch gestalterisch überzeugt der Kätcheslachpark als öffentliche Parkanlage. Die Landschaft wird als ­offen gestalteter Parkraum in die Wohnquartiere des Riedberges hineingezogen. Baumalleen bilden die räumliche Abgrenzung des Parks zur freien Landschaft hin. Mit diesen Baumreihen wird zusätzlich eine optische Verbindung zwischen dem Wohn- und Landschaftsraum geschaffen. Zusätzlich zu den gut ins Gelände integrierten wasserbaulichen Maßnahmen werden Kinderspielmöglichkeiten, Ruhe-und Aussichtsplätze angeboten, die den Park bereichern.Den Planverfassern ist es gelungen, den Kätcheslachpark so zu gestalten, dass die umgebende Agrarlandschaft spür- und erlebbar bleibt. Genauso subtil sind die Weiheranlagen und ihre unmittelbare Umgebung in die Landschaft ein­gebunden. Sie bilden einen attrakt­iven Naturraum und Anziehungspunkt für Parkbesucher im südöstlichen Parkareal.Entlang der Siedlungsränder bilden konsequent geplante Baumreihen einen räumlichen Abschluss des Wohngebietes. Unter den Baumkronen sind breite Promenadenwege angelegt. Sie laden zum Flanieren im Freien ein. Von hier aus habe­­n die Parkbesucher einen wunderbaren Überblick über die beiden Flutmulden und den gesamten Parkbereich.Den Planern ist es hervor­ragend gelungen, die geforderten Rückhaltebauwerke in eine vielfältig und fantasievoll gestaltete Parklandschaft zu integrieren. Sie haben den Park als eine städtische Grünanlage mit vielfältigen Angeboten für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten konzipiert –und zugleich einen vorbildlich gestaltet­en Erholungsraum geschaff­en, der zwischen Siedlungsraum und offener Landschaft vermittelt.

 

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