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Blitzumfrage 1/2013: Urlaub oder Winterdienst - wie machen Sie's in den Wintermonaten?

Wenn der Boden gefroren ist, herrscht auf den Baustellen Zwangspause. Nutzen Sie diese Zeit für Winterdienst, Planung und Reparaturen oder schließen Sie? Wie haben sich Saison-Kurzarbeitergeld und Jahresarbeitszeitkonten bewährt?

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Rocco Danneberg, 06847 Dessau-Roßlau

Überstunden abbummeln, warten und reinigen

Wir nutzen interne Arbeitszeitkonten. In der arbeitsreichen Zeit werden Überstunden geleistet, welche dann in den Wintermonaten abgegolten werden. Dadurch müssen wir im Winter keine Leute entlassen. Jetzt im Dezember, bei dem erfolgten Wintereinbruch, warten und reinigen wir die nicht mehr benötigte Technik noch soweit möglich. Wir haben aber auch einen Weihnachtsbaumverkauf, der natürlich besetzt werden muss, zumindest bis Weihnachten.

Den Januar nutzen wir zur Erholung – da machen wir ganz zu, und auch ich fahre dann mit der Familie in den Urlaub. Meist nach Binz auf die Insel Rügen. Ab Februar wollen wir in diesem Jahr dringend nötige Umbauten im Lager-, Werkzeug- und Werkstattbereich machen. Auch einige Neustrukturierungen stehen an. Und dann wollen wir gern wieder losarbeiten …

 

Michael Bönitz, 01445 Radebeul

Das Saison-KUG ist zu kompliziert und zu teuer

Kurzarbeitergeld – zu kompliziert! Zu teuer! Zu aufwendig! Abgabe nicht gerechtfertigt, da wir und die Mitarbeiter das Saison-KUG nie nutzen. Sozialabgaben zu 100 % ohne Gegenleistung = nicht machbar! Rücklauf der Zahlung dauert zu lang, viel zu lange Bearbeitung = kostenmäßig nicht tragbar! Wir haben interne Arbeitszeitkonten. Sodass wir bis Mitte/Ende Dezember Stunden zum Absetzen haben. Im Januar geht es zum Arbeitsamt.

Kleine Arbeiten und der Winterdienst laufen auf Minilohnbasis. Überstunden werden angespart. Ab Mitte Februar geht es wieder in die Festanstellung. Mit geringem Tagesstundensatz  von rund sechs Stunden, der Rest wird wieder angespart. Dann werden Pflegearbeiten ausgeführt, wie Gehölzschnitt und sonstige anfallende Arbeiten. Der Winter bietet aber auch Zeit, die Lehrlinge besser zu betreuen – etwa bei den Berichten, den Pflanzenkenntnissen. Ab März läuft dann alles wieder normal.

 

Reimund Klute, 59846 Sundern-Stockum

Nutzen einen Monat Saison-KUG, sonst Reparaturen und Fortbildung
Bis 2007 haben wir grundsätzlich den Betrieb an Weihnachten geschlossen, sogar die Fahrzeuge abgemeldet, um dann gestaffelt von Mitte Februar bis spätestens Anfang März wieder anzufangen. Das war hier im Sauerland auf 350 m ü. N.N. die beste Lösung. Klar definierte Erholungszeit, geringe Kosten, Zeit für Fahrzeug- und Maschinenwartung und genügend Zeit im Büro das alte Jahr abzuarbeiten und Pläne für das neue Jahr zu machen. Nach konsequenter Einführung der Ganzjahresarbeit im Winter 2007/2008 haben viele Mitarbeiter und auch ich, als Verantwortlicher für die Zahlen, hinter der alten Regelung nachgetrauert. Nach rund sechs Jahren Praxis mit der neuen Regelung sind wir aber zufrieden. Es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis alle begriffen haben, dass wir bei gutem Wetter mehr arbeiten, um dann bei schlechtem Wetter die Stunden wieder abzufeiern.

Wir arbeiten im Durchschnitt einen Monat vor und beziehen danach etwa einen Monat Saison-KUG. Sonst ist alles prima geregelt: Überstunden, Fortbildung, Krankheit, Urlaub zwischen Weihnachten und dem Ende der ersten Januarwoche. Lediglich die Urlaubsregelung bedarf noch der Nachbesserung, denn in der Winterzeit, wo alle zu Hause sind, entstehen dann schon wieder sechs Urlaubstage, die dann in der arbeitsmäßig guten Zeit genommen werden müssen, also Erholung von der Erholung! Zu teuer und damit am Sinn vorbei geregelt.

Mit Blick auf das Ansehen unseres Berufsstands in der Öffentlichkeit, die Planungssicherheit unserer Mitarbeiter, den Klimawandel und die Förderung des Gefühls für angepasste Arbeitszeiten ist das neue Modell die richtige Entscheidung. Wir nutzen die Winterzeit jetzt für Fortbildung, Reparaturen an Fahrzeugen und Maschinen, Winterdienst, zusätzliche Ausbildung der Lehrlinge sowie Vorbereitungen im Büro und Organisation für das kommende Jahr.

 

Martin Steger, CH-9450 Altstätten

Skilaufen und ein paar Stunden Arbeit

Das Schöne am Gärtnerberuf ist der Zyklus der Jahreszeiten. Im Frühling blühen alle auf. Der Winter steht da zu Ruhen, wie es die Natur uns vormacht. Wir arbeiten wenige Stunden, bauen Überstunden vom Sommer ab und zwischendurch gibts einen schönen Tag mit Ski laufen und gemütlichem Beisammensein zur Teambildung.

Wenn Schnee liegt und es draußen nicht mehr wirklich angenehm ist, um eine fachlich gute Arbeit zu verrichten, gibt es im Werkhof genügend Arbeit. Den Service an allen Kleinmaschinen führen wir selbst aus, dabei sollen die Lehrlinge immer dabei sein, damit die Motorenkenntnis praktisch ausgeübt wird. Die Lehrlinge und wir sammeln Pflanzen und wir legen einen Parcours aus, damit alle in der Pflanzenkenntnis das Wissen verbessern können. Im Steinlager und im Werkhof drinnen wird aussortiert und gemistet. Wir nutzen die Zeit auch für  Vorbereitungsarbeiten, beispielswiese für die große Frühlingsausstellung – zum Beispiel Mauerbau.

 

Thorsten Hainmüller, 78351 Radolfzell am Bodensee

Gute Mitarbeiter würden Winterentlassungen gar nicht akzeptieren

Die Einrichtung des Saison-Kurzarbeitergelds und der Jahresarbeitszeitkonten waren ein sehr guter Fortschritt. Unsere Mitarbeiter beschäftigen wir jedes Jahr über den Winter. Winterentlassungen, wie es früher klassisch gab, gibt es bei uns definitiv nicht mehr. Gute Mitarbeiter würden dies auch gar nicht akzeptieren. Unsere Mitarbeiter arbeiten mindestens 100 Stunden vor, 50 Stunden reservieren wir innerhalb des Schlechtwetters. Wir im Büro sind schon mit den Projekten für das nächste Jahr und einigen organisatorischen Dingen völlig ausgelastet, sodass hier, außer vielleicht der Termindruck, der Stress nicht nachlässt. Die Mitarbeiter draußen machen zum Teil Winterdienst, Maschinen werden auf Vordermann gebracht. Ansonsten ist es auch gut, wenn der Druck hier etwas nachlässt.

 

Tobias Nonnenmann, 75417 Mühlacker

Nutzen Jahresarbeitszeitkonten
Bei uns funktionieren die Jahresarbeitszeitkonten sehr gut. Durch ZWG und MWG ist der Nettolohn im Winter höher als im Sommer und Saison-KUG fällt kaum ins Gewicht. Wir entscheiden zusammen mit unseren Vorarbeitern für jedes Projekt, wann und wie lange das Arbeiten Sinn macht. Und wir suchen uns nicht krampfhaft Beschäftigung, vor allem keinen Winterdienst.

 

 

Cölestin Huhn, 36381 Schlüchtern-Wallroth

Im Winter mal kürzer zu treten, tut gut

Wir haben immer sehr gut zu tun. Daher haben fast alle Beschäftigten ein gutes Stundenkonto angespart. Hinzu kommt noch der Resturlaub. Das ist auch der Grund, weshalb wir keinen Winterdienst machen. Stress und Hektik haben wir von Frühjahr bis Herbst. Es tut gut, wenn man im Winter kürzertreten kann.

In der Werkstatt ist natürlich immer voll zu tun. Viele aufschiebbare Arbeiten an Fahrzeugen und Maschinen werden dann erledigt. Dazu gehört auch die Neulackierung von Autos, damit das positive Bild vom Unternehmen nach außen erhalten bleibt. Für die Azubis ist in erster Linie üben von Kleinstein- und Mosaikpflaster in der geheizten Halle angesagt. Die betriebsinternen Schulungen sind im Winter meist ausgedehnter als im Sommer.

 

Günther Daiß,71336 Waiblingen

Drei Wochen Winterruhe

Wir schließen vom 22. Dezember 2012 bis 11. Januar 2013. Da haben wir unsere wohlverdiente Winterruhe. Bei schlechtem Wetter bauen wir unser Lager und unseren Aufenthaltsraum um, da wollen wir ganz neue Ideen umsetzen. Ansonsten werden bei schlechtem Wetter Arbeitszeitkonten abgefeiert.

Wir hoffen dass der Winter nicht so hart wird.

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