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Blitzumfrage 3/2015: Wo und wie suchen Sie neue Mitarbeiter?

Die Saison steht vor der Tür, der Bedarf der Betriebe an Fachkräften nimmt deutlich zu. Gesucht wird bei der Agentur für Arbeit, auf Stellenportalen, über Anzeigen, auf der eigenen Homepage. Wege sind auch eigene Ausbildung und die Einstellung von Fachfremden. Wie suchen Sie neue Mitarbeiter?

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Stefan Böhm, Stuttgart

Gutes Betriebsklima nicht nur plakatieren, sondern leben

Fachkräfte zu finden ist eine große Herausforderung, denn im Garten- und Landschaftsbau handelt es sich mittlerweile um einen Arbeitnehmermarkt. Wer einen neuen Arbeitsplatz sucht, kann sich seinen Arbeitgeber aussuchen, da, zumindest in unserer Region, alle Betriebe händeringend nach gutem Personal suchen. Die Suche gehen wir daher so breit gefächert wie möglich an. Angefangen mit Stellenanzeigen auf der eigenen Homepage über die Nutzung von Stellenportalen wie dem Grünen Stellenmarkt, Aushängen an Fachschulen und bei Lieferanten bis hin zu Postkarten, die in Cafés, Clubs und Theatern ausliegen, haben wir schon viele Wege genutzt.
Die meisten Mitarbeiter finden wir dann allerdings über Mundpropaganda und über den Ruf, den wir uns als Arbeitgeber aufgebaut haben. Von unserer Mitgliedschaft im Netzwerk Gärten profitiert jeder Mitarbeiter durch regelmäßigen Austausch mit anderen Betrieben und Fortbildungen. Das ist ein Angebot, welches viele Bewerber reizt.
Ein gutes Betriebsklima, eine positive Fehlerkultur und eine wertschätzende Mitarbeiterführung sind uns sehr wichtig. Die Bewerber erkennen sehr schnell, ob das gelebt wird oder nur plakatiert. Zudem bieten wir flexible Arbeitszeiten bis hin zu Teilzeitstellen an und arbeiten nicht samstags, denn wir wissen, dass es auch noch ein Leben neben der Arbeit gibt.
Die Mitarbeiter danken das mit ihrer großen Motivation und Freude an der Arbeit gemäß unserem Motto: „Das Leben ist zu schade, um davon täglich viele Stunden mit schlecht gelaunten Menschen zu verbringen.“

Stefan Böhm ist einer der Geschäftsführer der Blattwerk Gartengestaltung GmbH.



Sebastian Hilmer, Mettingen

Ausbildung und Anzeigen print und online

Wir setzten bei der Mitarbeitergewinnung auf mehrere Bausteine: Im Februar werden wir Stellenanzeigen in der Tageszeitung von Osnabrück und Ibbenbüren sowie in kleineren Tagesblättern schalten. Wir hoffen, dass wir so in unserem Arbeitsbereich die wechselwilligen Gärtner ansprechen können. Als weiteren Baustein haben wir eine Anzeige auf www.stockreiter.de dauerhaft online. Diese ist auf der Startseite sowie in der Rubrik „Jobs und Ausbildung“ zu finden. Auf unserer Facebook-Seite haben wir diese Anzeige verlinkt und mehrfach geteilt. Bisher konnten wir die ersten Bewerbungseingänge verzeichnen und sind noch auf weitere aus. Der passende Bewerber war noch nicht dabei. Im Sommer werden fünf Azubis fertig, voraussichtlich werden wir drei übernehmen können. Die eigenen Azubis sind einfach die besten Fachkräfte!

Sebastian Hilmer ist Bauleiter und verantwortlich für die Ausbildung bei der Peter Stockreiter GmbH & Co. KG.


Jochen Thomann, Bitz

Agentur für Arbeit ist guter Partner

Die Stellenanzeigen der letzten Jahre in der Tagespresse brachten eigentlich außer hohen Kosten so gut wie nichts, obwohl sie großzügig und grafisch sehr ansprechend waren. Anders sieht es da schon mit der Jobbörse bei der Agentur für Arbeit aus, wo wir schon seit jeher präsent sind. Hier kommen regelmäßig Bewerbungen; ab und zu ist sogar die eine oder andere Top-Bewerbung dabei. Der gute Draht zu den Arbeitsvermittlern ist übrigens nicht zu unterschätzen. Sie stehen einem mit Rat und Tat zur Seite und schon mancher gute Kontakt konnte so geknüpft werden.
Enorm wichtig für uns ist aber ein guter Internetauftritt mit einer speziellen Rubrik „Jobs“. Vom Praktikanten bis hin zum Vorarbeiter werden die Stellenangebote kurz beschrieben. Hier werden aber auch der Betrieb und die Mitarbeiter vorgestellt, über Aktivitäten und Erfolge berichtet und natürlich lauter schöne Gärten präsentiert. In einer Bewerbung waren neulich die netten Worte zu lesen: „Ihre aufschlussreiche und sehr informative Homepage hat mir viel über Ihren Betrieb dargelegt. Was Sie tun und ebenso, was Sie für Azubis tun. Ich denke in Ihrem Betrieb herrscht ein gutes Arbeitsklima, sowie Vertrauen. Hier bei ihnen möchte ich mich ausbilden lassen“.

Jochen Thomann führt einen GaLaBau-Betrieb auf der Schwäbischen Alb.

 


Axel Hantelmann, Frankfurt/Main

Arbeitsplatz attraktiv machen

Gute Mitarbeiter zu finden im GaLaBau, ist eine dauerhaft sehr schwierige Aufgabe. Es gibt einfach zu wenig ausgebildete Fachleute. Im Gegensatz hierzu steigt der Umsatz im GaLaBau und damit der Bedarf an weiteren Fachkräften ständig. Außerdem haben junge Mitarbeiter heute, auch wenn sie für den Beruf begeistert sind, oft auch noch andere Interessen, welche sie zu erfüllen versuchen. Da ist ein fähiger Mitarbeiter dann mal ruckzuck ein zwei Jahre in Australien, Neuseeland oder ein halbes Jahr in Vietnam. Auch Elternzeit ist ein Thema, welches Löcher reißen kann. Weiterhin möchten Mitarbeiter, wenn sie in der Firma gelernt haben, auch gerne in anderen Betrieben Erfahrung sammeln. Wenn sie denn zurückkommen, ist das schon ein glücklicher Umstand.
Den Arbeitsplatz in jeder Hinsicht so attraktiv wie möglich zu machen, ist, denke ich, eine Chance. Wobei die Attraktivität sich nicht auf Lohn und Sozialleistungen beschränkt, sondern auch die gestellten Aufgaben (Verantwortung, Komplexität, Ästhetik) sowie das betriebliche Umfeld und das Betriebsklima umfasst. Das spricht sich dann in der kleinen regionalen Branche unter den Fachleuten herum, und es wird erwägt, sich vielleicht mal in dem entsprechenden Betrieb zu bewerben. Da Fachleute meistens jemanden in einem anderen Betrieb kennen oder jemanden, der einen kennt, werden diese Informationen weitergetragen und führen zusammen mit der Information, dass Mitarbeiter gesucht werden, zu Bewerbungen. Auf Anzeigen gibt es meist wenig Rücklauf.
Mitarbeiter aus anderen Branchen sind aus meiner Sicht schon seit Jahrzehnten ein Thema. Da gibt es viele Beispiele von Super-Fachleuten, die eigentlich mal berufsfremd waren.
Als Gärtner von Eden haben wir eine Internetseite „Auf ins Paradies,“ auf der versucht wird, die Attraktivität des Arbeitsplatzes herauszustellen, damit Fachleute anzusprechen und auch junge Leute für eine Ausbildung zu begeistern. Ausbildung ist auf jeden Fall ein Schlüssel zur Gewinnung von Fachleuten. Wie suchen im Übrigen auch dringend Fachleute.

Axel Hantelmann ist einer der Geschäftsführer der August Fichter GmbH Gärtner von Eden.


Nils Jenkel, Tangstedt

Frischer Wind durch neue Leute

Wir suchen zum Beispiel über den Grünen Stellenmarkt, aber auch über die Jobbörse der Agentur für Arbeit. Es ist natürlich schwer, gutes neues Personal zu finden, aus diesem Grund versuchen wir unsere Mitarbeiter zu halten. Da wir selber ausbilden, haben wir durch die Übernahme von Auszubildenden eine gute Basis bei der Personalauswahl.
Besonders in den letzten Jahren wurden zahlreiche Mitarbeiter von uns abgeworben. Diese sind alle zu ein und denselben Arbeitgeber, einem Klinikbetreiber, gewechselt. Das ausschlaggebende Argument war mehr Stundenlohn bei geregelter Arbeitszeit und weniger Anstrengung (inzwischen sind einige nicht mehr dort, ihnen ist es zu langweilig geworden). Das ist natürlich schwer aufzufangen, kann sich aber auch als Glücksfall erweisen, da dadurch neuer Wind reinkommt und einige Problemfälle sich von alleine auflösen. Außerdem soll man Reisende nicht aufhalten, diese bringen über kurz oder lang nur Unruhe in den Betrieb.

Nils Jenkel führt die Firma Wilstedter Gartenbau.
 


Cölestin Huhn, Schlüchtern-Wallroth

Selbst ausbilden deckt Fachkräftebedarf

Ich bin in der glücklichen Lage, meinen Betrieb in einem eher ländlichen Raum zu haben. Hier gibt es viele Leute, die noch bodenständig sind. Daher ist auch der Fachkräftemangel (noch) nicht spürbar. Zudem habe ich zurzeit sieben Auszubildende und einen Praktikanten. Beide Prüflinge für das Jahr 2015 werden dann – je nach Perspektive und Auftragslage – übernommen. Damit decke ich meinen Fachkräftebedarf weitgehend aus dem eigenen Ausbildungsrepertoire.

Cölestin Huhn betreibt ein GaLaBau-Unternehmen.

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