Feine Beläge von Hand

Der Wiedererkennungswert ist immens: Wer einmal durch Freiburgs Altstadt geschlendert ist, erinnert sich an das farbige Pflaster mit den eingelegten Mosaiken und Bändern. Das Handwerk, aus schnöden Rheinkieseln kleine Kunstwerke zu fertigen, beherrschen heute nur noch wenige Pflasterleger. Einer ist Alexander Sartori. Wir haben ihm über die Schulter geschaut.

Veröffentlicht am: von Katja Richter
erschienen am 05.04.2022

erschienen in DEGA GALABAU 04/2022

Das westukrainische Lviv ist eine der Partnerstädte von Freiburg. Das Wappen ist in der Stadt mit Rheinkieseln umgesetzt.Katja Richter

Alexander Sartori sucht den passenden Stein. Seine Hände stecken in weichen Arbeitshandschuhen, es ist kühl im Schatten der gerade renovierten Gründerzeitvilla. Die faustgroßen Kieselsteine vor seinen Füßen sind vom Rhein flachgewaschen. Jeder Stein ist angeschnitten, immer an der breitesten Stelle. Er verwirft einen Stein nach dem anderen, bis er endlich das passende Exemplar gefunden hat. Mit einem Pflasterhammer schlägt er den Halbstein mit der konvexen Seite so in das Sandbett, dass oben nur noch die glatte, ovale Schnittfläche zu sehen ist. Aus einem Haufen staubgrauer Steinbrocken zaubert der Landschaftsgärtner-Meister Stein für Stein einen eleganten farbigen Pflasterteppich. Traditionelle Bauweise Die rund 180 m² große...

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