Versuchen wir es doch mal mit Begeisterung
In Fachkreisen und unter Naturfreunden wird aufgeregt über die Verwandlung von Pflanzflächen in Steinschüttungen diskutiert, und der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) hat eine Initiative zur Rettung des Vorgartens gestartet. Wir haben uns angeschaut, was da wirklich passiert und wie sich dem Phänomen begegnen lässt.
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Es breitet sich epidemisch aus: Landauf, landab verwandeln sich vornehmlich Vorgärten in Kies- oder Schotterflächen. Nicht, dass die meisten dieser vermeintlichen Visitenkarten vorher schön gestaltet gewesen wären. Aber immerhin waren es vor der Verwandlung in Steinteppiche zumeist Vegetationsflächen, auf denen Rasen, Stauden oder kleine Gehölze gediehen. Es gab ein Bodenleben, eine Wirkung auf das lokale Kleinklima und bisweilen auch Lebensräume für das eine oder andere Kleintier. Dort, wo neu gebaut wird, geht das Stückchen Freiraum vor der Haustür straßenzügeweise direkt von Rohboden in geschüttete Steinflächen über. Eine Pompon-Konifere ist in vielen Fällen die letzte Erinnerung daran, dass diese Fleckchen früher einmal Pflanzflächen geworden wären. Farblich sortierte Schüttgüter zeigen an, dass es durchaus einen Gestaltungswillen gibt, und oft weisen kleine Schilder darauf hin, dass die Komposition keineswegs von Laienhand stammt. Dann hat es „der Kunde so gewollt" oder die Fachfirma es nicht besser gewusst.
Es ist kein böser Wille
Das Verschwinden des Vorgartens in seiner bis dato bekannten Form ist ein schönes Beispiel dafür, was passiert, wenn sich die freien Entscheidungen Einzelner zu einer Gruppendynamik summieren und damit Folgen für uns und unsere Umwelt zeitigen. Es ist ja kein böser Wille der Besitzer, den Garten von Pflanzen frei zu halten. Kaum einer handelt in dem Bewusstsein, Teil einer die Umwelt schädigenden Entwicklung zu sein. Und wer dem Trend etwas entgegensetzen möchte, tut gut daran, die Gründe für die Entwicklung zu studieren.
Der moderne Mensch wächst deutlich anders auf als die Generation davor. Das bringen digitale Revolution und die weltweit zu beobachtende Verstädterung so mit sich. Gerade die Städter erleben Natur und Landschaft nur ausschnittweise. Viele Naturerlebnisse früherer Generationen sind von digitalen Geräten und Erlebnissen verdrängt worden. Fehlende Erfahrungen mit natürlichen Abläufen lassen sich aber nicht einfach nachholen. Dinge, die früher selbstverständlich waren, sind Menschen, die hinter PC, Laptop oder Smartphone aufgewachsen sind, heute oft erst einmal fremd. Gerade die Pflanzen sind mit ihrem Wachstum zu unbekannten und damit unheimlichen Wesen geworden.
Der gesellschaftliche Wandel wirkt sich auch an anderer Stelle aus. Die Menschen sind mobiler geworden, planen für geringere Zeiträume, die sie an bestimmten Orten verbringen. Die Arbeitszeiten haben sich flexibilisiert, was beschönigend heißt, dass sie – zumindest gefühlt – länger geworden sind. Dazu kommen zahllose Freizeitbeschäftigungen, die mit dem Garten um die Zeit buhlen. Pflege gilt als Pflicht und nicht als Hobby. Da möchten sich viele Kunden keine Aufgaben ans Bein binden, bei denen sie den Zeitbedarf für ihre Erfüllung nicht abschätzen können.
Die Schwierigkeit, Pflegeaufgaben einschätzen zu können, dürfte denn auch einer der wichtigsten Auslöser für die Steinepidemie sein. Denn den meisten Menschen ist wichtig, was die Nachbarn über sie denken. Ordnung und Sauberkeit sind für viele Deutsche wichtige Tugenden, mit denen sie sich in ihrer Umgebung präsentieren wollen. Ein unordentlicher, ungepflegter Vorgarten lässt schließlich in den Augen vieler Rückschlüsse auf Persönlichkeit, Prosperität und Integrität zu. So will aber niemand in der Nachbarschaft gesehen werden. Wer dann wenig Zeit und wenig Wissen hat, versucht, die Quellen zu eliminieren, die Unordnung auslösen können. Pflanzenwachstum als große Unbekannte gerät da zuerst auf die Streichliste.
Dazu kommen die Auswirkungen der eingangs beschriebenen Zunahme an Mobilität. Während die jungen Städter (die ohnehin in der Regel nicht über Gärten verfügen) zunehmend gar keinen Führerschein mehr machen, brauchen die Bewohner an der Peripherie oder auf dem Land – also die klassischen Gartenbesitzer – mittlerweile mindestens zwei Autos mit entsprechender Auswirkung auf die straßennahen Flächen wie Garage und Auffahrt. Letztlich ist dabei die Ausbreitung der Verkehrsflächen auf den zeitgleich schrumpfenden Grundstücken ein noch größeres Problem. Denn während sich Kies- und Schotterflächen vergleichsweise schnell in Pflanzungen umbauen lassen, ist der Rückbau von Stellflächen mit einem hohen Aufwand verbunden und wird daher eher seltener vorkommen.
Und am Ende ist da die Macht der Vorbilder: Haben die Nachbarn schon überdimensonierte Auffahrten und Kies oder Schotter vor der Haustür verteilen lassen, wird daraus schnell ein Trend. Da viele Hausbesitzer wenig Vorstellungen haben, wie man das oft erste eigene Stückchen Boden gesellschaftskonform gestaltet, folgen sie dem, was die Nachbarn schon haben. Viele Menschen möchten auch da nicht aus der Rolle fallen. Da scheint es sicherer, das zu tun, was Verwandte und Bekannte gemacht haben oder haben machen lassen. Wenn dann noch eine Gartenbaufirma die Steingestaltung beim Nachbarn durch ihre ausführende Tätigkeit als vermeintlich fachgerecht adelt, gibt es für unkundige Laien wenig Grund, die Richtigkeit anzuzweifeln. Sieht doch sauber aus.
Halten wir also fest: Die wichtigsten Gründe für das Verschwinden der Vorgartenflächen unter Kies- und Schotterschüttungen oder Pflasterbelägen sind:
- großer Ordnungs- und Sauberkeitsbedarf
- überkommene Bilder von Pflege und Pflegeleistungen
- wenig verfügbare Zeit/konkurrierende Aufgaben
- wenig Wissen und Erfahrung über Vegetation („Angst vor Pflanzen")
- Anpassung an Trends/Wunsch nach Integrität („Angst vor den Nachbarn")
- erhöhter Bedarf an Verkehrsflächen
Mitverdienen oder besser machen?
Spricht man Landschaftsgärtner auf fragwürdige Gestaltungen an, wird das eigene Tun oft mit dem Wunsch des Kunden erklärt. Doch nur bei einem kleinen Teil der Fälle dürfte diese Erklärung befriedigend sein. Schließlich wollen die wenigsten Menschen wirklich Kies oder Schotter vor der Haustür. Vielmehr wollen sie ein sauberes und ordentliches Erscheinungsbild, das mit wenig Arbeit verbunden ist. Den Wunsch nach wenig Pflege also mit einer Schotterschüttung gleichzusetzen ist in der Regel falsch. Zwar hat ein Dienstleister die Aufgabe, Kundenwünsche zu erfüllen, aber er ist kein Erfüllungsgehilfe. Fach- und Beratungskompetenz sind nicht nur Schlüssel zu einer höheren Wertschöpfung, sie sind auch etwas, worauf der Kunde vertrauen darf.
Nun wird gern damit argumentiert, dass es ja letztlich auch ein gutes Geschäft sei, Schüttgüter einzubauen, von denen klar ist, dass sie auch ausgebaut werden müssen. Doch der Ansatz ist ziemlich kurz gesprungen. Erstens ist die Wertschöpfung von Schüttgütern nicht sonderlich hoch, zweitens leidet das Image des Berufsstandes und drittens fallen qualifizierte Pflanz- und Pflegearbeiten weg. Kies oder Schotter anliefern und verteilen kann schließlich jeder; der Grund, Gärtner zu beschäftigen, fällt weg. Langfristig betrachtet ist es also ein schlechtes Geschäft.
Ein besseres Geschäft ist es grundsätzlich, die Beratungsleistung zu optimieren und dafür in Kompetenz zu investieren. Das hat erst einmal nichts mit dem Vorgarten zu tun – es gilt generell, dass über das Maß an Wertschöpfung beim ersten Termin entschieden wird. Auftreten und Kompetenz entscheiden darüber, wie viel Wert der Kunde dem angeforderten Dienstleister zumisst und wie groß sein Vertrauen in den persönlichen Berater ist. Auch ob noch ein oder mehrere Mitbewerber angefordert werden, entscheidet in der Regel das Auftreten des ersten Besuchers. Kunden, die vertrauen und die sich ernst genommen fühlen, haben wenig Bedürfnis, sich mit weiteren Anbietern auseinanderzusetzen, und folgen eher dem, was die Beraterin oder der Berater vorschlägt. In diese Position gilt es also durch das entsprechende Auftreten beim Ersttermin zu gelangen.
In Zukunft könnte dabei übrigens eine qualifizierte Leistung „ökologische Gartenaufwertung" ein spannendes Geschäftsfeld sein. Denn auch jenseits der „Naturgartenszene" wird die Medienberichterstattung dafür sorgen, dass sich Menschen dafür interessieren, wie sie selbst etwas tun können, ohne gleich ihren Garten der Sukzession zu übereignen. Auch da sind kompetente Berater gefragt, die wissen, welche Maßnahmen sich umsetzen lassen und welche Ergebnisse damit zu erzielen sind. Denn die Aussaat der berühmt-berüchtigten „Wildblumenwiese" dürfte in den wenigsten Fällen sinnvoll und nachhaltig sein – schon mal gar nicht im Vorgarten.
Es geht also nicht darum, einfach stumpf das zu tun, was einem der Kunde vor die Füße wirft, sondern darum herauszufinden, was er braucht und ihm dazu eine passende Lösung anzubieten, die auch langfristig funktioniert. Auf die in der Überschrift formulierte Frage lautet deshalb die Antwort: besser machen und damit verdienen.
Dem Trend mit guten Argumenten begegnen
In diesem Zusammenhang gibt es in Bezug auf den Vorgarten erst einmal fachlich gute Argumente, die gegen den überbordenden Einsatz von Kies oder Schotter sprechen:
- Der Aberglaube der Pflegeleichtigkeit : Nichts hält sich so hartnäckig wie das Gerücht, Kies- und Schotterflächen seien pflegeleicht. Zwar fallen Jäte-, Schnitt- und Bewässerungsarbeiten weg. Dafür wird die Pflege der Steinflächen schon ab dem zweiten Jahr unangenehm. Denn Staub und organisches Material werden zwischen die Steine eingetragen und bieten dort optimale Keimbedingungen für Gehölzsämlinge und Unkräuter wie Löwenzahn. Diese Flächen zu reinigen macht je nach Steingröße wenig Spaß. Dazu kommt der optische Effekt: Flechten, Moose und Schmutz sorgen dafür, dass nackte Steinflächen sehr schnell schmuddelig aussehen.
- Das Mikroklima : Steinflächen heizen sich bei Sonnenbestrahlung stärker auf und geben die Wärme auch schnell ab. Das führt dazu, dass der unmittelbare Eingangsbereich an heißen Tagen sehr schnell zu einer lebensfeindlichen Zone wird. Denn nicht nur Fassaden, Wege, Auffahrten und der angrenzende Straßenbereich steigern die Hitzebelastung. Auch die Kies- und Schotterflächen tragen zur Aufheizung bei. Fehlt die Vegetation als Puffer, die durch die Abgabe von Verdunstungsfeuchtigkeit oder Schattenwurf kühlend wirkt, kann der Schritt vor die Haustür im Sommer schon unangenehm werden. Werden dunkle Gesteine verwendet, steigert sich der Effekt. Wer aber auf weiße Steine (zum Beispiel Carrara-Marmor) zurückgreift, erzeugt dazu im Sommer einen heftigen Blendeffekt.
- Das schlechte Image : Jede radikale Entwicklung erzeugt eine Gegenbewegung. Das wird auch bei den Kies- oder Schotterflächen so sein. Denn kaum ein Gestaltungselement taugt besser zum Feindbild. Im Zusammenwirken mit den Berichten von Umweltzerstörung und Artensterben entfaltet sich eine negative Dynamik, die auch die Besitzer von Steinanlagen erfassen wird. Immer mehr Medien thematisieren den Trend. Polemikseiten wie „Gärten des Grauens" (siehe dega4055 ) nehmen sowohl Eigentümer als auch Dienstleister ins Visier. Da darf man erwarten, dass entsprechende Steingartenbesitzer zunehmend mit Anfeindungen und Spott zu rechnen haben.
- Die missachtete Verantwortung : Jeder Hausbau ist ein Eingriff, ein Beitrag zur Versiegelung der Erdoberfläche und ein Übertrag von Verantwortung. Eingriffe sollten so schonend wie möglich vorgenommen werden, wenn sie nachhaltig sein sollen. Über die Notwendigkeit hinaus vorgenommene Versiegelungen dokumentieren für jeden Betrachter die mangelnde Bereitschaft, sich dieser Verantwortung zu stellen.
Versuchen wir es doch einmal mit Begeisterung
Nun sind das Schüren von Ängsten und das Mahnen mit dem Zeigefinger kaum geeignete Werkzeuge, um den Verkauf eines emotionalen Produkts zu fördern. Die Gegenargumente dienen eher dazu, im Fall des Falles eine sachliche Auseinandersetzung zu untermauern. Dem Steinwahn begegnet man am besten mit Begeisterung und qualifizierter Beratung. Denn über die Steinwüste mit Riesen-Bonsai lässt sich kaum Emotion erzeugen. Für eine tolle Einbindung von Architektur und einen Vorgarten als grüner Visitenkarte dagegen schon. Beim Begeistern können folgende Strategien helfen:
- Ängste nehmen und aufklären : Dazu startet man am besten damit, die weitverbreiteten Vorurteile, Pflanzungen seien pflegeintensiv und Steinschüttungen pflegeleicht, humorvoll und sachlich zu zerlegen. Um die Angst zu nehmen, wird in der Beratung erklärt, wie es funktioniert, wie Stauden dicht zusammenwachsen, den Boden beschatten und so das Keimen von Unkräutern verhindern. Da wir in Zukunft davon ausgehen müssen, dass viele Fakten nicht mehr Teil der Allgemeinbildung sind, werden wir viele Dinge erklären müssen: Wie groß werden Stauden? Wie funktioniert das mit dem Einziehen und Wiederaustrieb? Wie viel Pflege fällt bei welchen Pflanzen an? Nicht vergessen: Auch Steinflächen müssen von Blättern befreit und von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Die Angst davor zu nehmen, dass Pflanzungen aus dem Ruder laufen und nicht mehr beherrschbar sind, ist ein wichtiger Teil des Konzepts.
- Entschleunigung bewerben : Zum Konzept, die Angst vor der Pflege zu nehmen, gehört auch, das Bewusstsein für den entschleunigenden Moment von Gartenarbeit zu schaffen (siehe dazu auch den Kommentar aus DEGA 5/2018). Spätestens wenn die Sprache auf den Arbeitsstress im Büroalltag des Kunden kommt, ist der ideale Zeitpunkt gekommen, Pflege nicht als Last, sondern als Chance zu entspannen zu bewerben. Das Motto „Wenn ich Stress habe, gehe ich immer in den Garten und beschäftige mich mit den Pflanzen" darf als kostenloser Meditationstipp verstanden werden. Wichtig ist, das Bild von der Großmutter aus dem Kopf zu kriegen, die auf Knien zwischen den Rosen krautet, damit alles sauber aussieht. Dem wird das Bild einer sich weitgehend selbst tragenden Pflanzung entgegengesetzt, die man mehr zur Meditation als zum Management betreut. „Probieren Sie es doch einmal an einer Stelle im Garten aus", könnte das Motto lauten. Und natürlich haben Sie auch einen Pflegevertrag im Angebot, der den Vorgarten mit einschließt. So wird jede Angst genommen.
- Naturerlebnisse schmackhaft machen : Dazu passt auch, dass summende Bienen und flatternde Schmetterlinge eine ganz andere Wirkung auf die Psyche haben als eine aufgeheizte Schotterfläche. Schildern Sie, wie unterschiedlich sich das Ankommen vor der eigenen Haustür zwischen Pflanzen beziehungsweise zwischen Steinflächen anfühlt. Bilder, die das dokumentieren und die Raumwirkung erfassbar machen, helfen dabei, Alternativlösungen zu verkaufen. Außerdem ist vielen vielleicht gar nicht klar, dass ihre Materialentscheidungen Einfluss auf die Umwelt haben. Ein Konzept, das gut aussieht, pflegeleicht ist und dann vielleicht auch noch den Nachhaltigkeitsgedanken trägt, das ist doch eine Perspektive.
- Zusammenhänge aufzeigen : Auch werden in Zukunft viele Zusammenhänge zu erklären sein. Weshalb wirken die Steinwüsten so, wie sie wirken? Warum schaffen Pflanzflächen andere Kleinklimata im Garten als befestigte Flächen? Weshalb geht die Anzahl der Insekten und Vögel zurück? Da ist viel Erklärungsbedarf. Übrigens: Die Tatsache, dass Allgemeinwissen abnimmt, ist für kluge Berater und Beraterinnen auch ein Vorteil. Schließlich bieten die aufgeführten Zusammenhänge tolle Ausgangspunkte für spannende und wertsteigernde Geschichten; „Storytelling" nennt man das heute im Marketing. Die Industrie wäre froh und dankbar, wenn sie so viele Ansätze für mitreißende Geschichten hätte wie wir. Machen Sie das Kästchen mit Ihrem Wissen auf und erzählen Sie, weshalb Industrie und Baustoffhandel in ihren Katalogen eine Menge Unsinn verbreiten. Und dass Sie, der Gärtner, die lebenswerten Alternativen haben.
- Differenzieren: Kies und Kies ist ein Unterschied : Wie schmal der Grat zwischen lebensfeindlicher Fläche und Lebensraum ist, zeigen Bilder von gut bepflanzten Kies- und Schotterflächen. Werden zum Beispiel an Trockenheit angepasste Stauden, Halbsträucher und Sträucher zu pflegeleichten Pflanzungen kombiniert, entstehen einladende und moderne Eingangsbereiche. Schließlich ist nicht das Material das Problem, sondern das Fehlen der Pflanzen.
- Auch Verkehrsflächen können schön sein : Ähnlich verhält es sich mit den befestigten Flächen. Auch hier bestimmen das Material und die Gesamtkomposition die Ausstrahlung. Je geringer der Fugenanteil, desto massiver wirkt das Ganze. Dem lässt sich durch Materialwahl und Verlegemuster begegnen. Gliedernde Gehölze, begrünte Treillagen oder andere Fassadenbegrünungen sowie bepflanzte und bewässerte Kübel helfen, auch großflächige Pflasterflächen aufzulockern und den Eingang wohnlicher zu gestalten. Wasserbecken verbreiten Lebensfreude, gliedern die Fläche und verbessern das Mikroklima; besonders in Verbindung mit Pflanzen. Da sind gute Berater und Verkäufer gefragt. Denn auch für kluge Handwerker lässt sich mit den guten Alternativen deutlich mehr Wertschöpfung erzielen.
Am Ende auch die Ruhe bewahren
Am Ende ist es vielleicht auch ganz gut, ein bisschen die Ruhe zu bewahren. Es wird immer Kunden geben, die alle Bereiche ihres Lebens kärchern können wollen und die auch für eine persönliche Beteiligung an der Gestaltung einer lebenswerten Umwelt nicht zu erreichen sind. Der Großteil der Menschen möchte aber wohl eher das fachlich, sachlich Richtige tun und die eigenen Probleme in Grenzen halten. Und so schmerzhaft es ist, beim Verschwinden der Vegetationsflächen zuzusehen: Viele Kies- und Schotterflächen werden ebenfalls verschwinden – spätestens, wenn sich die Auftraggeber daran sattgesehen haben oder der Eigentümer gewechselt hat. Derweilen sollten wir Gärtner uns auf unsere Fachkompetenz konzentrieren. Und die beschränkt sich hoffentlich nicht auf das Verteilen von Kies und Schotter.
Weitere Links und Informationen finden Sie hier.
Den Vorgarten über Social Media retten
Im Vergangenen Jahr hat der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) die Initiative „Rettet den Vorgarten" gestartet. Neben einer Facebook-Seite, die gute und schlechte Beispiele vorstellt, gehört zu der Initiative auch ein Journalistenwettbewerb, der dieses Jahr zum zweiten Mal ausgeschrieben worden ist. Der BGL will mit der Initiative Diskussionen anstoßen und dem Trend gärtnerisches Fachwissen entgegenstellen.
Das Grauen kann auch Spaß machen
Auf der Basis der Kolumne von Jörg Pfenningschmidt in der „Gartenpraxis" hat der Autor zusammen mit Jonas Reif ein Buch geschaffen, das richtig Spaß macht. Infotainment könnte man das Genre nennen, dem sich das Buch zurechnen lässt; interessante Informationen und pointierte Erlebnisse, über die man herzlich lachen kann. Das Buch war bisher ein überraschender Bestseller und kann direkt im Ulmer-Webshop bestellt werden.
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