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Für Menschen ungefährlich

Gespinstmotten an Laubgehölzen

Gespinstmottenraupen können beeindruckende Schadbilder verursachen. Die Raupen der Yponomeuta-Arten legen mehr oder weniger großflächige Gespinste an, in deren Schutz sie innerhalb weniger Wochen große Mengen Laub vernichten können.

von Jochen Veser erschienen am 26.03.2025
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Gespinstmotten: frühes Gespinst mit Jungraupen auf der Blattunterseite
Gespinstmotten: frühes Gespinst mit Jungraupen auf der Blattunterseite © Jochen Veser

Es kommen mehrere verschiedene Arten bei uns vor, deren Entwicklung aber ganz ähnlich abläuft. Regelmäßig ist Fraß an Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Pflaume und Apfel zu finden, es gibt auch Arten, die Weiden besiedeln. Treten die Kolonien an Gehölzen in der freien Landschaft auf, sind keine Gegenmaßnahmen erforderlich. Verunsicherte Bürger können beruhigt werden: Von den Gespinsten oder den Raupen geht im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner keinerlei Gefahr für die menschliche Gesundheit aus.

Die zarten Falter fliegen im Sommer und können dann manchmal auf den Wirtspflanzen gefunden werden. Je nach Art haben die Falter eine Flügelspannweite von nur etwa 20 bis 25?mm, die Flügel sind meist hell und zeigen arttypische dunkle Zeichnungen, oft in Form von Punkten. Die Eiablage erfolgt im Sommer in kleinen Gruppen auf das Rindengewebe, die Eier werden zum Schutz mit einem härtenden Sekret bedeckt.

Gespinstmotte
Gespinstmotte © Jochen Veser

Gespinste schützen Raupen

Die Eigelege überwintern, bei manchen Arten schlüpfen die Räupchen schon im Herbst, überwintern aber dann unter dem Sekretdeckel. Mit Austrieb der Wirtsgehölze beginnen die Räupchen am jungen Gewebe zu fressen. Die winzigen Räupchen mancher Arten legen zunächst auch kleine Minen im Blattgewebe an, später fressen sie aber wie alle anderen Gespinstmottenraupen in großen Gruppen am Laub. Die Kolonien legen dazu die schützenden Gespinste an, die entweder nur einzelne Blattbüschel umfassen oder wie bei Massenbesatz durch die an Traubenkirschen vorkommende Y. evonymella auch das gesamte Gehölz einhüllen können.

Vollständig eingesponnener Stamm einer Traubenkirsche
Vollständig eingesponnener Stamm einer Traubenkirsche © Jochen Veser

Der Fraß der Raupen beginnt witterungsabhängig Ende April und kann bis in den Juni andauern. Bei Störung seilen sich die etwa 2?cm lang werdenden, meist hellen und mit dunklen Punkten gezeichneten Raupen ab, wandern dann aber rasch wieder in die Kronen der Wirtsbäume. Im Sommer verpuppen sich die Raupen in den Gespinsten in auffälligen weißen oder halbtransparenten Puppenkokons.

An Obst Fruchtschäden

Treten die Gespinstmotten nur an Ziergehölzen auf, ist der Schaden weniger dramatisch. Kommt es jedoch an Obstgehölzen wie Apfel oder Pflaume zu einem sehr starken Besatz, kann es zu massiven Fruchtschäden oder sogar zum vollständigen Ernteausfall kommen. In den Hausgärten kann ein Massenbesatz einfach verhindert werden, wenn schon früh im Jahr auf die kleinen Raupen geachtet wird. Diese sind bei gewissenhafter Kontrolle in kleinen Gruppen am Laub zu finden und können dann ganz einfach mit dem besiedelten Blatt oder dem Zweig vernichtet werden. Auch zahlreiche Nützlinge dezimieren die Raupen, neben Singvögeln, Raubwanzen, Florfliegenlarven und Raupenfliegen spielen insbesondere Schlupfwespen eine wichtige Rolle.

Gespinstmotten: älteres Gespinst an Apfelbaum
Gespinstmotten: älteres Gespinst an Apfelbaum © Jochen Veser
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