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Private Handynutzung auf der Baustelle?

Wie regeln Sie die Handy-Nutzung während der Arbeitszeit? Wie trennen Sie die betriebliche Nutzung von der privaten? Wann ist privat erlaubt (zum Beispiel Notfälle in der Familie)? Geben Sie Betriebshandys aus? Oder appellieren Sie in Gesprächen an die Eigenverantwortung der Mitarbeiter?
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Wir haben zahlreiche Zuschriften bekommen, die Sie vollständig und ungekürzt lesen können auf www. dega-galabau.de/ blitzumfrage

Helfen, nicht fesseln

Vorarbeiter und Bauleiter haben Betriebshandys und dürfen diese auch privat nutzen. Die Nutzung ist in Notfällen während der Arbeitszeit erlaubt, ebenso die Kommunikation mit dem kurzen Blick und die schnelle Antwort an die Familie; so ist der Mitarbeiter auch viel entspannter beim Arbeiten. Wir appellieren an die Selbstverantwortung. Handy-Nutzung soll uns helfen und uns nicht dauerhaft fesseln. Ohne geht es nicht mehr, aber wenn schon, dann bitte sinnvoll.

Mario Nast ist Inhaber der Firma Die Gartenzwerge in Unterbrunn.

Freud und Leid zugleich!

Unsere Vorarbeiter verfügen über Betriebshandys. Leider sind sie dennoch besser über ihre privaten Handys erreichbar. Wer schleppt schon gerne zwei Handys mit sich herum!? Die private Nutzung der eigenen Handys innerhalb der Arbeitszeit zu untersagen, würde wohl eher Unmut hervorrufen. Wenn etwas zu Hause passiert, die Kinder früher aus der KiTa oder der Schule wegen Krankheit nach Hause müssen, dass muss ja alles organisiert werden. Wir haben festgestellt, dass eine private Handynutzung auch Vorteile bringen kann. Häufig werden wichtige Informationen, Nachfragen oder Planungsänderungen schnell zu einzelnen Mitarbeitern weitergeleitet. Kurz gesagt, wir unterbinden die private Nutzung nicht, setzen voraus, dass sie nicht übertrieben wird und sprechen einzelne Mitarbeiter persönlich darauf an, wenn das Handy nachweisbar zu oft privat genutzt wird. Die Einsicht überwiegt in vielen Fällen!

Sven Schmidt ist Chef einer Garten- und Landschaftsbaufirma in Taunusstein Neuhof.

Konzentrieren ohne Unterbrechung notwendig

Ich erwarte von meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass sie mit ihrem Privat-Handy für mich und untereinander relativ erreichbar sind, um Unvorhergesehenes besprechen zu können. In der Regel versuche ich, durch morgendliche Besprechungen alles Wesentliche durchzugehen, um unnötige Telefonate zu vermeiden. Häufig schaue ich mit zusammengepressten Lippen zu, wenn manche Mitarbeiter völlig automatisch das Mobilteil ziehen, sobald es ein Signal von sich gibt. Ich muss mir deshalb umgehend eine definierte Vorgehensweise zulegen, um die zunehmenden Auszeiten im Zaum halten zu können. Gärtnerische Grundtugenden, auch mal mehrere Stunden ohne Unterbrechung an einer Tätigkeit bleiben zu können, gehen zunehmend verloren. Dabei benötigen viele Tätigkeiten gerade dieses Stoische, um Qualität zu erreichen. Sowohl Trockenmauern oder Polygonal-Beläge, als auch aufwendige Kronenpflege in SKT können ständige Unterbrechungen bei der Herstellung nicht gebrauchen.

Hartmut Hirsch führt einen GaLaBau-Betrieb in Dusslingen.

Es gibt schon junge „Süchtlinge"

Ich denke es kommt immer drauf an, wer sein Smartphone für was benutzt. Meine Baustellenleiter nutzen ihr Telefon sicher auch während der Arbeitszeit für private Zwecke. Ich bin aber überzeugt, dass dies nicht überhandnimmt. Es ist auch so, dass man viele Sachen auf dem kurzen Dienstweg regeln kann, und das ist dann immer noch besser, als wenn ein Baustellenleiter ein paar Stunden gar nicht da ist oder Urlaub braucht. Schlimmer ist das bei der heutigen Azubi-Generation … da gibt es schon einige „Süchtlinge". Die werden aber von den Baustellenleitern beaufsichtigt und dann kann es schon mal ein Verbot dafür geben!

Andreas Schweiger ist Geschäftsführer eines Landschaftsbaubetriebs in Moosburg.

Erlaubt, aber kurz

Bei uns und vielen bekannten Firmen wird die Handynutzung sehr liberal gesehen. Die Kollegen erziehen sich teilweise selbst und halten es wie mit Raucherpausen: Sie sind erlaubt, aber kurz zu halten. Die leitenden Angestellten erhalten einen Zuschuss zur Telefonrechnung.

Lucas Bildt ist Chef der Firma GartenBildt in Beelitz.

Signaltöne ausstellen – keine Ablenkung mehr

Jeder Mitarbeiter bekommt ein Firmenhandy, wenn das gewünscht oder notwendig ist. Als Arbeitgeber schätzen wir die Möglichkeiten, die Smartphones mit sich bringen. Es wird häufig allerdings vergessen, dass ständige Erreichbarkeit auch zur Belastung werden kann. Jeder Mitarbeiter weiß, dass Videos und private Telefonate als Pausen erfasst werden müssen. Signaltöne empfehlen wir abzustellen. Der Ablenkungsfaktor ist hoch und das ist ein schlechtes Signal für jeden Kunden. Andererseits ist auch niemand verpflichtet, in der Freizeit Mails zu lesen oder geschäftliche Telefonate entgegenzunehmen. Gerade deshalb ist es wichtig, schnell ins Gespräch zu gehen, wenn man meint, dass etwas aus dem Ruder läuft. Wir sind hier auf einen verantwortungsvollen Umgang aller Mitarbeiter angewiesen.

Stefan Böhm ist Chef von Blattwerk in Stuttgart.

Sich aufs Wesentliche konzentrieren, ist befreiend

Unsere Mitarbeiter haben Betriebs-Handys, die einfach nur telefonieren können. Im Betrieb nutzen wir keinen Nachrichtendienst und die private Smartphone-Nutzung ist vertraglich auf die Pausen beschränkt. Es steht jedem Mitarbeiter frei, zusätzliche private Handy-Pausen einzulegen und dies aufzuschreiben. Ich selbst leite das betriebliche Telefon auf die Mitarbeiterin oder den Anrufbeantworter um. So kann ich ungestört arbeiten und im Büro zügig dann meine anderen Aufgaben angehen. Ich empfinde es als unglaublich befreiend, sich immer auf das konzentrieren zu dürfen, was im Moment gerade dran ist. Und nicht ständig mit anderen Informationen, Aufgaben oder Problemen konfrontiert zu werden, die man im Moment sowieso nicht lösen oder erledigen kann.

Karin Nonnenmann führt mit ihrem Mann die Nonnenmann Garten- und Landschaftsbau GmbH in Mühlacker-Dürrmenz.

Kollegengespräche sind schöner

Die neusten Smartphones sind Landkarte, Telefon, Internetzugang, Videospieler, Nachrichtenportal, Wecker, Kompass und mehr in Einem. Viele Anwendungen bieten für unsere Branche riesige Chancen. Die Nutzung von Apps wird in den nächsten Jahren noch rapide zunehmen – auch im Gartenbau. Zugleich ist jedes Smartphone auch ein Pool an Versuchungen. Wer hat sich selbst noch nicht dabei erwischt? Man möchte kurz eine E-Mail beantworten, schaut noch in den sozialen Netzwerken vorbei und liest am Ende einen Online-Artikel aus der Lokalzeitung. Solange unsere Angestellten an ihrem Arbeitsplatz auf kein Smartphone angewiesen sind, bitten wir sie daher, ihr privates Telefon im Pausenraum zu belassen. Die betriebsinterne Kommunikation läuft über mobile Festnetztelefone. Betriebshandys erhalten alle Lkw-Fahrer. Die private Nutzung der Handys während der Arbeitszeit ist in Notfällen erlaubt (vor allem für Mütter/Väter mit jüngeren Kindern). Die lustigsten Pausen sind selten die, in denen man ein Video auf Facebook anschaut, sondern jene, in denen man das Handy gar nicht in die Hand genommen hat. Es gibt ja noch tolle Kollegen, die zufällig auch gerade Pause haben.

Finn Schachtschneider ist Inhaber von Schachtschneider Stauden in Neerstedt.

Pad sieht geschäftlicher aus

Wir sind im Tagesbericht und in der Kommunikation komplett digital. Wir versuchen, dies aber mehr auf das iPad zu verlagern. Ein iPad macht beim Kunden den Eindruck, dass es geschäftlich ist. Bei einer Handy-Nutzung weiß ein Kunde das nicht. Nutzung von Facebook und Co. während der Arbeitszeit ist untersagt. Wir haben nicht den Eindruck, dass die Privatnutzung des Handys bei uns überhandnimmt.

Torsten Hainmüller ist Inhaber von Hainmüller Gartengestaltung in Steißlingen.

Bilder: privat

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