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Staudentipp | Jonas Reif

Oenothera odorata ‘Sulphurea‘

Die Nase genießt mit, meint Prof. Jonas Reif, und empfielt eine Pflanze, die tagsüber wenig hermacht, aber über sich hinauswächst, wenn die Dämmerung kommt. Die Pflanze beweist: Auf die inneren Werte kommt es an.

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Reif
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In den letzten Sommertagen versucht man alles, was man mit Sommer verbindet, aufzusaugen. Für mich gehört auch das Odeur der Duft-Nachtkerze dazu.

Oenothera odorata ‘Sulphurea‘ ist so etwas wie das hässliche Entlein. Tagsüber gibt es wohl kaum eine unansehnlichere Pflanze im Garten: Die schmalen Grundblätter sind unauffällig, und den im Spätsommer eigenartig gewundenen Stängel würde man am liebsten sofort abschneiden.

In der abendlichen Dämmerung wird aus dem Entlein jedoch ein Schwan. Binnen weniger Minuten öffnen sich graziöse, cremegelbe Blüten und verströmen einen süßlich-lieblichen Duft. In Vollmondnächten gibt es keine feinere Beleuchtung des Gartens als die Reflexion der bis zu 10 cm messenden Nachtsonnen. Mit den ersten Sonnenstrahlen nimmt das Spektakel sein vorläufiges Ende: Im Apricot-Ton falten sich die hauchdünnen Blütenblättchen langsam wieder zusammen.

Doch wohin mit solch extravagantem Geschöpf? Am besten in die zweite Reihe an Sitzplätzen oder entlang von Wegen – dorthin, wo Licht bis zum Boden gelangt. Denn die Duft-Nachtkerze wird selten älter als zwei, drei Jahre und ist deshalb auf offene Keimplätze angewiesen. Jetzt ist auch Zeit, gekaufte Samen zu säen. „Fertige Pflanzen" sollte man besser im Frühjahr pflanzen.

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