Bistorta amplexicaulis ‘Rosea‘
Kann man Knöterich lieben? Man kann. Besonders, wenn es um Kerzenknöteriche geht. Prof. Jonas Reif sagt, weshalb ihn Bistorta amplexicaulis ‘Rosea‘ besonders begeistert.
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Vor langer, langer Zeit, also im Jahr 2000 um genau zu sein, war das Sortiment der Kerzenknöteriche überschaubau. Es gab die Sorten ‘Firetail‘ (identisch mit ‘Speciosum‘), ‘Album‘ (also weiß blühend) und ‘Rosea‘ – die die mit Abstand langweiligste Blütenfarbe besitzt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn es nun gefühlt 100 Auslesen gibt.
Vermutlich könnte die Sorte sogar in trübem Olivgrün blühen – ich würde sie hier immer noch empfehlen, wenn die anderen Eigenschaften unverändert wären. Denn: Blütenfarbe ist nicht alles! Zunächst einmal ist ‘Rosea‘ extrem reichblütig und der gesamte Pflanzenaufbau top (ein dichter Laubbusch, darüber stehen die Blüten – nomen est omen – kerzengerade). Zwar blüht die Sorte nicht bis zum Frost durch, aber auf 100 Tage sind meine Exemplare schon gekommen. Das ist mal eine Hausnummer! Ab Mitte Juli übernehmen sie allem Anschein nach die Essensversorgung sämtlicher Bienenvölker der Umgebung.
Phänomenal ist außerdem die Standortamplitude – also die Toleranz gegenüber dem Ort, an dem sie gepflanzt ist. Während andere Kerzenknöteriche vielleicht Gehölzrand und Freifläche und feucht bis frisch können, kann ‘Rosea‘ Sahara bis Tiefgarage. Die Trockenheitsverträglichkeit ist im Vergleich zu ihren Artgenossen verwunderlich. Während manch Bistorta amplexicaulis schon nach wenigen Stunden Sonneneinstrahlung schlappt, steht ‘Rosea‘ selbst nach drei Wochen ohne Tropfen immer noch wie eine Eins. Apropos Tiefgarage: Da hatte ich tatsächlich mal eine Pflanze abgestellt, vergessen und nach zwei Wochen wiederentdeckt. Sie stand mittlerweile sogar in Blüte.
- User_MTYxNDc0Mw 13.12.2022 17:54Hallo Herr Reif, ein Artikel, dem ich voll und ganz zustimme ! Ich habe seit einigen Jahren Bistorta Rosea an exponierten Stellen in meinem Garten. Unter anderem rechts und links von einer Sandsteintreppe unter einer "Ingrid Marie ". Den ganzen Sommer 2022 wurde sie nicht gegossen. Bis zum Herbst hat sie geblühlt, war immer voller Bienen. Vor einigen Jahren habe ich gedacht, ich ersetze die Rosea durch eine anders farbige Bistorta. Wohlweißlich habe die die andersfarbigen zum Testen an andere Stellen im Garten gepflanzt. Keine Sorte kam an die Qualität der Rosea heran, entweder fielen sie um, Firetail, oder sie waren blass, eine weißblütige Sorte mit blauem Schlund. Oder sie brauchte im Sommer Wasser. So verschenke ich im Frühjahr oder im Herbst dicke Ableger, denn die beiden Stauden an der Treppe haben inzwischen einen Durchmesser von ca. 1,5 Metern. Und das ist erstaunlich, bei mir sitzen nur an der Rosea die gesamten Bienen aus dem Dorf. Danke für Ihren guten Artikel. Grüße aus Listringen Brigitte LecherAntworten
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