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Lohnt sich der Winterdienst?

Für alle, die Winterdienst anbieten: Hat sich diese Saison bisher für Sie gelohnt? Wenn nicht – wie lange sollte es Ihrer Meinung nach noch Bedarf nach Winterdienst geben? Wie rechnen Sie ab – pauschal, nach Einsätzen oder mit einem Mix aus beidem? Wie hoch liegt Ihre Pauschale? Investieren Sie in neue Technik? Für alle, die keinen Winterdienst anbieten: Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, ob das für Sie interessant sein könnte?
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Wir haben zahlreiche Zuschriften bekommen, die Sie vollständig und ungekürzt lesen können auf www.dega-galabau.de/ blitzumfrage

Lieber Zeit für Erholung

Wir machen gar keinen Winterdienst und wollen auch keinen machen, sprich Winterruhe. Das ist für die ganze Firma wichtig, um wieder frisch ans Werk gehen zu können. Zeit, um Seminare, neue Ideen und so weiter aufzunehmen. Der Sommer wird lange genug, da reicht es jedem kurz vor Weihnachten, und auch ich will mal etwas mehr Zeit für Hobby, Reisen und Familie haben.

Ludwig Kiermeier führt die Firma Kiermeier Gärten zum Wohlfühlen in Attenhofen.

Brauchen Beschäftigung in langen Wintern

Wir hier fast mitten im Schwarzwald bieten Winterdienst an, um in den etwa zwei Monaten Baustellenstillstand (winterbedingt) für unsere Mitarbeiter eine Beschäftigung zu haben. Einigen fällt die Decke auf den Kopf, wenn sie so lange nichts zu tun haben. Den Winterdienst verrechnen wir nach tatsächlichem Aufwand im Zeitlohn mit Zuschlagssätzen für Nacht- und Wochenendarbeit. Generell verrechnen wir auch eine Bereitschaftspauschale, abhängig von der Größe des Räumobjekts. Diese Pauschalen liegen zwischen 300 und 1 000 Euro . Überschlägig erwirtschaften wir mit dem Winterdienst ein Monatsgehalt für alle Mitarbeiter. Kaufmännisch sieht die Rechnung nicht ganz so rosig aus: Nach dem Winterdienst fallen einige nicht unerhebliche Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an der Technik an, verursacht durch Streusalz, die es nicht gäbe, wenn sie in der Garage bleiben würde. Wir werden den Winterdienst in den kommenden Jahren reduzieren und unsere Mitarbeiter in den Erholungsurlaub schicken. Die Produktivität im Frühjahr ist dann bedeutend besser.

Erhard Anger leitet Anger Gartenanlagen in Freudenstadt.

Mischung aus Pauschalen

Winterdienst machen wir in geringem Umfang mit, um auch in dieser Zeit ausgelastet zu sein. Wir haben eine Mischung aus Pauschalen für den gesamten Winter, die einmalig im November abgerechnet werden und Baustellen, bei denen wir einmalig eine geringe Pauschale ansetzen für die Bereitschaft und Versicherung und dann nur wenn es schneit oder friert, also bei tatsächlich durchgeführten Einsätzen, die monatlich abgerechnet werden. Über meine Preisgestaltung möchte ich an dieser Stelle keine Auskunft geben.

Detlef Westerheide ist Geschäftsführer von Garten-Concepte Westerheide in Schwerte.

Für Privatkunden mit kleinerem Budget

Ja, der Winterdienst hat sich gelohnt. Die Abrechnung erfolgt nach Aufwand, der Kunde bekommt einen Preis für reines Streuen und einen für Schneeräumen und Streuen und dann wird nach Arbeitsgängen abgerechnet. Zusätzlich bezahlt der Kunde eine kleine Pauschale, der Preis richtet sich nach der Flächengröße, daher ist der Preis sehr unterschiedlich, für Bereitstellung und Versicherung. Ich überlege immer wieder, ob ich einen kleine Solesprüher etwa 60 l für die Handstreuung anschaffe. Wir haben in der Hauptsache Privatkunden. Darunter viele Rentner, die sich selber nicht mehr kümmern können, aber auch nicht über eine allzu große Rente verfügen. Deshalb bin ich mit unseren Wintern (im Schnitt 10 bis 15 Streu- und etwa 4 bis 5 Schneeräumeinsätze) ganz zufrieden. Sicherlich würden wir mit mehr Einsätzen mehr Umsatz machen, aber es muss auch für diese Kundengruppe ja bezahlbar sein.

Wilfried Tammen, Firma Der Landschaftsgärtner in Leer.

Einsatzstarker Winter finanziell besser

Der Winter ist bis jetzt durchwachsen. Wir hatten im November und Dezember so gut wie keine Einsätze, dafür waren wir im Januar fast jeden Tag mehrmals im Einsatz. Wir haben bei der Auftragsabrechnung eine gute Mischung aus Pauschalen und nach Einsätzen, allerdings ist ein einsatzstarker Winter für uns finanziell besser. Der Winter hat bei uns nicht gleich immer mit Schnee zu tun, sondern vielmehr mit Glätte innerhalb kürzester Zeiträume in den Morgenstunden. Winterdienst gehört ordentlich bezahlt, da hierzu nicht nur die reine Leistung angeboten wird, sondern tägliche Bereitschaft, Salz, Logistik, Maschinenwartung, Personalmanagement und Kundenbetreuung in der Saison.

Benjamin Friedel führt einen GaLaBau-Betrieb in Hirschaid.

Drei Abrechnungsmodelle

Wir sind aktuell mit 14 Räumfahrzeugen voll ausgebucht, und es rufen bei leichtem Schneefall mindestens noch drei neue Kunden an, die gerne bedient werden möchten. Es gibt bei uns drei Abrechnungsmodelle. Bei Angebotserstellung empfehlen wir dem Kunden das für ihn passende. Ein neues Gerät JD 5066, mit Streuer und Schild, ist schon angeschafft worden, ebenfalls ein Fahrzeug für die Kleinstellen, um von Hand zu räumen und zu streuen. Für die nächste Saison sind zwei mobile Silos geplant, damit der Betankungsvorgang mit Salz schneller geht.

Jörg Busch ist Chef einer Firma für Gartenpflege, Objektpflege und Winterdienst in Düren.

Winter zu mild

Wir bieten keinen Winterdienst an. Dafür ist der Winter bei uns auch in der Regel zu mild. Hier rechnen sich die Vorhaltung oder gar zusätzliche Anschaffung der Maschinen und Geräte nicht. Wir müssten schon ordentlich Fläche machen, damit sich der Aufwand bei dem wenigen Schnee lohnt. Zudem kämen gegebenenfalls zusätzliche Versicherungskosten usw. Wir schaufeln gerne bei entsprechender Witterung von 8 bis 16:00 Uhr Einfahrten frei, aber den Winterdienst im klassischen Sinne bieten wir nicht an. Wir versuchen, die Winterzeit bei schlechtem Wetter entweder mit entsprechenden Arbeiten wie Baumfällung oder mit dem Stundenabbau (Schlechtwetter) auszugleichen.

Henning Wenderoth führt einen Betrieb in Leverkusen.

Mit maximaler Auslastung von 60 %

Der Winterdienst lohnt sich für unser Unternehmen immer. Wir führen Winterdienst zu 98 % für Kunden aus, die wir auch mit anderen GaLaBau-Arbeiten betreuen. Die restlichen 2 % sind Kunden, die auf den Touren in unmittelbarer Nachbarschaft zu unseren Kunden liegen. Der Winterdienst wird aber nicht in unsere Umsatzplanung einbezogen und immer als „Sahnehäubchen" gesehen. Beim Winterdienst wird bei einem normalen Winter mit bis zu 20 Einsätzen im Mittel ein ausreichender Gewinn erwirtschaftet. Wir rechnen unterschiedlich ab. Bei Privatkunden führen wir den Winterdienst nach festen Pauschalen pro Durchgang durch, abhängig von der Fläche. Zuzüglich berechnen wir bei jedem Privatkunden eine Vorhaltpauschale in Höhe von drei Einsatzpauschalen.

Bei Wohnungsunternehmen/Industrien wird Streuen und Räumen/Streuen separat berechnet. Hier haben wir nur bei den Industriekunden Vorhaltepauschalen. Bei den Versorgungunternehmen führen wir den Winterdienst nach einer festen Einsatzpauschale aus, ohne Vorhaltepauschale. Bei Supermärkten ist es unterschiedlich. Im Stundenlohn rechnen wir nicht ab. Wir fahren eine maximale Auslastung von etwa 60 %, damit wir bei Krankheit oder bei einem „Superwinter" genügend Reserven haben und die Mitarbeiter nicht übermäßig belasten. Sie möchten wir lieber für GaLaBau-Arbeiten einsetzen und nicht im Winterdienst verschleißen.

Wilhelm Kordes ist Geschäftsleiter bei Kordes+Kipper in Menden.

Mit Pauschalen gepokert

Der Winterdienst war in diesem Winter wieder super. Bisher fünf Einsätze in der Saison bei 300 Pauschalverträgen. Einziger Wehrmutstropfen: Preiserhöhungen lassen sich nicht durchsetzen. Ich habe vor der Saison noch einen Kleintraktor gekauft, da die Nachfrage weiter ungebremst ist.

Daniel Dietzsch führt einen Betrieb in Ahnatal.

Regeneration wichtig

Für uns ist der Winterdienst kein Thema mehr, da erstens die Winter nicht mehr kalkulierbar sind, um alle Dinge (Salz, Räumgeräte, usw.) vorzuhalten. Zweitens wird in unserer Gegend sehr viel über den Maschinenring und Hausmeisterservice abgedeckt. Wodurch wir mit Lohnzuschlägen, Materialvorhaltung, Zusatzversicherung Winterdienst usw. gar nicht mithalten können und wollen. Drittens legen unsere Angestellten, inklusive Chef, keinen gesteigerten Wert darauf, nachts aufzustehen oder schlecht zu schlafen mit dem Gedanken: Heute könnte es schneien oder glatt sein. Der Winter im GaLaBau sollte dazu da sein, ein wenig Ruhe in den Betrieb kommen zu lassen und den Leuten diese Zeit auch zur Regeneration zu geben.

Steffen Zufahl ist Chef der Firma Freiraum – Faszination Garten in Gottmadingen.

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